Phuket: Merkblätter über Erdbeben werden verteilt

Nach einem Erdbeben am Montag, 16. April, wurden auf der thailändischen Insel Phuket in den letzten Tagen mehrere Nachbeben registriert. Anwohner und Touristen flüchteten mehrmals auf die Strassen. Nach Behördenangaben soll keine weitere Gefahr für Erdbeben bestehen, dennoch werden seit heute überall auf der Insel vorsorglich Informationsblätter über Erdbeben verteilt.

Am heutigen Donnerstag, 19. April 2012, meldete das thailändische Radio, dass ab sofort Merkblätter an Touristen und Bürger verteilt werden. Darin enthalten sind Informationen, wo Auskünfte zur Erdbebengefährdung eingeholt werden können, wie man sich vorbeugend zu verhalten hat, und was auch nach einem Beben beachtet werden muss.
Am vergangenen Montag und Dienstag wurden in Phuket Nachbeben bis zu einer Stärke von 3,1 gemessen, berichtetet die Bangkok Post. Wie das meteorologische Amt meldete, erfolgte am Montag, 16. April, gegen 16.44 Uhr das Hauptbeben mit einer Stärke von 4,4 auf der Richterskala im Thalang Bezirk bei Layan Beach, mit einer geschätzten Tiefe von 10 bis 30 km.


Rund 35 Gebäude wurden beschädigt und Notunterkünfte wurden eingerichtet, Verletzte habe es jedoch nicht gegeben.
Unterdessen meldeten mehrere Hotels Stornierungen ihrer Gäste, oder Umbuchungen zu anderen Reisezielen innerhalb Thailands. Immerhin gab es mehrere Evakuierungen innerhalb der letzten Woche, auch waren Mobilfunknetze abgestürzt, die Behörden und Bürger in Alarmstimmung versetzten.
Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra ordnete daraufhin folgende Massnahmen an:
  • sofortige Untersuchung aller Warn- und Kommunikationssysteme
  • Verteilung von Informationsblättern über Erdbeben
Laut Bangkok Post sagte der renommierte Prof. Dr. Thanawat Jarupongsakul von der "disaster & geographic information"-Abteilung der Chulalongkorn Universität, dass in den kommenden Wochen weiterhin Vorsicht geboten sei, sowohl vor weiteren Erdbeben als auch vor kleineren Flutwellen.
Lobend erwähnte er, dass die Regierung in der vergangenen Woche schnell reagierte, frühzeitig eine Tsunami-Warnung herausgab und auch sofortige Evakuierungen in den betroffenen Küstengebieten anordnete. "Nur so kann man Menschen retten, auch wenn die Katastrophe letzlich zum Glück nicht eintraf". 

Auf Facebook machen sich dennoch verängstigte Leser Luft: "Seit ein paar Tagen haben wir in Phuket Erdbeben bis etwa 2,7, also wohl relativ gering. Trotzdem macht sich nach und nach eine leicht panische Stimmung breit", hiess es gestern von einem User, der auf der Insel lebt. Zwischenzeitlich betonte Somboon Jirayus, Präsident der "Phuket Tourist Association", dass Panikmache durch lokale Medien nicht gerechtfertig sei. "Bleiben Sie ruhig und geniessen Sie Ihre Ferien. Wir klären Urlauber und Thailänder frühzeitig auf und sind für etwaige weitere Nachbeben gut vorbereitet. Diese können laut Experten zwar Gebäudeschäden verursachen, haben aber keine Auswirkungen auf Menschenleben".
RÜCKBLICK: Wie Thaizeit vor 10 Tagen in einer Eilmeldung berichtete, wurde am Mittwoch, dem 11. April 2012, von der Katastrophenschutzbehörde eine Tsunami Warnung sowie ein Evakuierungsaufruf für die Provinzen Phuket, Krabi, Ranong, Phangnga, Trang und Satun ausgegeben. Der Flughafen Phuket wurde vorübergehend geschlossen. Nach einem starken Erdbeben vor der Küste Sumatras gab die amerikanische Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 8,7 an. Kurz darauf folgte ein heftiges Nachbeben mit der Stärke 8,1. Im Ferienort Patong auf der Insel Phuket, auf Koh Lanta und Krabi erklangen mehrmals die Tsunami-Sirenen. Thailand reagierte umgehend und brachte Touristen vorsorglich in Sicherheit. Die Tsunamigefahr, auch für die Andamannensee, war jedoch geringer als zunächst befürchtet. Anders als etwa bei dem verheerenden Beben Weihnachten 2004 habe sich der Meeresboden horizontal bewegt, nicht vertikal, sagte der Geophysiker Bruce Pressgrave von der amerikanischen Erdbebenwarte dem Sender BBC.


THAIZEIT EMPFIEHLT:
Weder die thailändischen Behörden noch die Botschaften gehen von einer weiteren potentiellen Gefahr aus. Also keine Panik, aber dennoch auf der Hut sein. Infoblätter über Erdbeben lesen und sich strikt an die Angaben der Behörden und Ihres Hotels halten! WAS TUN IM NOTFALL:
  • Erkunden Sie die nächstgelegenen sicheren Orte im Freien in ausreichender Entfernung von Gebäuden, Bäumen, Telefon- und Stromleitungen, Straßen- und Bahnüberführungen.
  • Organisieren Sie eine Katastrophennotversorgung. Sie sollte umfassen: Taschenlampen mit Ersatzbatterien, Handy, Erste-Hilfe-Kasten mit Medikamenten, Trinkwasser, festes Schuhwerk, Bargeld und Kreditkarten, Ausweispapiere.
  • Legen Sie das Informationsblatt mit den wichtigsten Adressen und Telefonnummern von Arzt, Polizei und Feuerwehr zu der Notausrüstung.
  • Legen Sie einen Katastrophen-Kommunikationsplan fest, für den Fall, dass Familienmitglieder voneinander getrennt werden und wo sie sich wieder treffen können, nach Möglichkeit außerhalb des Katastrophengebietes.
Quelle: GeoForschungsZentrum Potsdam

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