Ratgeber Thailand Urlaub:

Langsam angehen lassen!

Was ist das A und O, um eine Reise wirklich bedeutungsvoll werden zu lassen? Die kurze und präzise Antwort lautet: „Nehmen Sie sich Zeit“! Deshalb ist „Slow Travel“ das Zauberwort...


Sie kennen das sicher: Flüge buchen, Budget planen, Hotels raussuchen, das Richtige einpacken, und und und... der erste "Ferien-Stress" beginnt schon lange vor den Ferien. Endlich am Ziel seiner Träume angekommen, zerplatzen diese manchmal schon kurz nach Ankunft. Von wegen Erholung! Entweder hetzt man von Attraktion zu Attraktion und versucht so ziemlich alle weiteren Highlights in einer Woche unterzubringen (Shopping, Schneider, Spa). 


Oder man wird gleich in den ersten Tagen krank. Oder aber Sie hängen den ganzen Tag am Strand! All das ist eigentlich sinnlos, oder? Vergessen Sie's: so werden Sie das Urlaubsland niemals kennen lernen...

Aktuelle Umfrage 2019:
Wie schaltet man richtig ab?

Gerade mal rund 8 Prozent der Befragten seien in der Lage, regelmässig in den Erholungsmodus zu kommen. Das ist das September-Ergebnis einer Studie von TUI Cruises (2019). Das Portal "About Travel"* geht ins Detail: "Fragt man rund 2000 Deutsche, Österreicher und Schweizer nach ihrer Haltung zur Erholung, erhält man ein alarmierendes Ergebnis. In einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Hamburger Kreuzfahrtreederei TUI Cruises zum Ferienverhalten geben zwar länderübergreifend mehr als 96% der Befragten an, dass sie Entspannung und Regeneration wichtig finden. Doch kaum einer schafft es im Alltag, sich bewusst Auszeiten dafür zu nehmen. Gerade mal rund 8% sind in der Lage, regelmässig in den wichtigen Erholungsmodus zu kommen".

Der bekannte TV- und Internetmediziner Dr. Johannes Wimmer erklärt dazu: "Die Menschen haben heutzutage verlernt, wie man richtig entspannt! Allerdings ist die Notwendigkeit dazu grösser denn je. Wir leben in ständigen Always-On-Zeiten, die uns immer mehr belasten. Der Wunsch nach Pausen und Erholung wird immer grösser".

Erinnerung an damals: "Golden age of travel" 

Dürfen wir Sie deshalb an dieser Stelle an etwas sehr Wesentliches erinnern, das unsere Vorfahren im "Goldenen Zeitalter des Reisens" noch zu zelebrieren wussten? Nun, da fuhr man in der Regel mit dem Zug..., ... man nahm das Schiff oder die Dschunke, oder man fuhr mit dem Fahrrad. Wie herrlich! Also: Gehen Sie Ihren Urlaub doch mal langsam an! Nehmen Sie sich genug Zeit, eine Kultur wirklich kennenzulernen. Das ist auch der häuftigste Ratschlag, den Schriftsteller und Langzeitreisende allen Reise-Neulingen regelmäßig auf den Weg geben. Und da ist auch definitiv was dran. Nun hören wir den ein oder anderen Leser sagen: "Leider kann sich nun mal nicht jeder einfach so eine ewige lange Auszeit gönnen!" Klar - aber „Slow Travel“ lässt sich durchaus auch anders definieren und umsetzen.  Es hängt nämlich nicht primär davon ab, wie lange man sich an einem Ort aufhält. Es geht darum, nicht von einer zur anderen Station zu hetzen und sich vielmehr für jedes Erlebnis genügend Zeit zu nehmen. Wie oft hören wir von Trips wie etwa „Europa in 10 Tagen“. Ein ganzer Kontinent in weniger als zwei Wochen? Oder "in einem Monat die Welt umrunden" - auch das geht scheinbar. Doch Stress pur ist da vorprogrammiert.

Virtuelle Erlebnisse. Emotionen ade?!

Ein viel besserer Ansatz ist es, gleich von Beginn an weniger Stationen einzuplanen – denn auch wenn man gerne alles sehen würde: Qualität geht vor Quantität. Dazu gehört zum Beispiel auch Kreativ-Tourismus.Fast Travel“ bringt einem meist nicht mehr als ein paar schöne Erinnerungsfotos am iPhone – aber die wahren, schönen, wesentlichen Momente, die bleiben aus. Natürlich – Sie sehen "alles" von Südostasien, "alles" von Europa – doch haben Sie wirklich „alles“ gesehen...?

Womöglich hatten Sie in ihrem hektischen Zeitplan gar keine Gelegenheit, die Menschen und Orte an ihren Destinationen auch wirklich kennen zu lernen, mit ihnen zu sprechen, mit ihnen Spass zu haben. Oh, wie schade!

"Slow Travel" anstatt "Fast Travel"

Je schneller man reist, desto weniger erlebt man – ein Grundsatz, den man sich beim Planen stets vor Augen halten sollte. Man wird nie genügend Zeit haben, um alles zu sehen – deshalb sollte man sich lieber die Zeit nehmen, ein paar wenige Dinge BEWUSST zu "erfahren". Backpacker und die "Flower-Power-Generation" wissen bis heute, wo sie in Thailand "abhängen".
Fazit: Planen Sie dementsprechend Ihren nächsten Urlaub! Bleiben Sie offen und spontan. Verbringen Sie mehr Zeit in lokalen Cafés und Garküchen. Bummeln Sie einfach mal ziellos durch Bangkok und lassen das Leben auf der Straße auf Sie zukommen. Erlauben Sie das Gespräch mit Einheimischen. Und nehmen Sie für Ihre Entdeckungsreise die Bahn anstatt das Flugzeug, und versuchen Sie's einfach mal wieder mit Gemütlichkeit. Nur so und sammeln Sie echte "Lebens-Erfahrung" und eine Erinnerung, die bleibt.
Hier einige Beispiele zum Thema:

>> Fotoreise Nord: Slow Travel im Isaan

>> Mit der Bummelbahn durch Thailand

Nathalie Gütermann


*Quelle zur aktuellen TUI-Studie 2019: Travel Inside
abouttravel.ch - "Umfrage von TUI Cruises"

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