Reiseveranstalter streichen "Attraktionen":

Bald endgültig vorbei? Zahlreiche Touristikunternehmen streichen nach und nach Elefantenreiten und Elefantenshows aus ihrem Reiseprogramm. Thaizeit findet das gut! Alle Hintergrund-Infos im Bericht. Foto/cc: Eric Molina. Fotos im Lauftext: N. Gütermann

Elefanten-Ritt & Delfin-Show ade!

Endlich tut sich aktiv etwas im Tierschutz, und dies ist nicht zuletzt den großen Touristik-Konzernen zu verdanken. Vorreiter war die TUI Group mit ihrer "Care Foundation", die sich schon seit einigen Jahren für eine Elefanten-freundliche Zukunft in Asien einsetzt und das Reiten auf Dickhäutern zum "no go" erklärte. Mit Erfolg!


Thailand und ein Ritt auf dem Elefantenrücken - das ist immer noch das Traum-Motiv, das viele Thailand-Reisende in ihrem Kopf haben. Steve McIvor, CEO World Animal Protection, erläutert: „Für viele Touristen sind Elefanten das Highlight ihres Urlaubs.
Dabei sind sie sich leider nicht der Misshandlungen bewusst, die das Elefantenreiten bedeutet. Sobald ihnen jedoch die mit einem Trekking und diversen Shows verbundenen Qualen und Misshandlungen der Tiere bewusst werden, schwindet ihre Begeisterung sehr schnell."
Um die schmerzhaften Zähmungen mit Stock, Schlägen und Eisen-Fesseln "hinter den Kulissen" einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen, ist die TUI Care Foundation eine intensive Partnerschaft mit der "World Animal Protection" eingegangen. Dabei soll auch der Schutz von in Gefangenschaft lebenden Elefanten bis 2020 nachhaltig verbessert werden. 


Thomas Ellerbeck, Vorsitzender des Kuratoriums der TUI Care Foundation, erläutert: „In der Tourismusbranche vollzieht sich ein positiver Wandel, der den Schutz der Elefanten stärkt. Zugleich verzeichnen wir ein zunehmendes Interesse der Gäste am Artenschutz."

Helfen Sie mit:
als Tourist...!


Auch wir von Thaizeit.de haben in der Vergangenheit mehrfach in unseren Artikeln darauf hingewiesen:

"Vermeiden Sie unbedingt diese vermeintlich tolle Urlaubs-Attraktion auf dem Rücken von den grauen Riesen", liebe Leser. 


Mitverantwortlich für diesen globalen "Sinneswandel" war (und ist) nicht zuletzt auch die US-amerikanische Tierrechtsorganisation PETA, die die Reiseunternehmen scharf für die Vermarktung von tierquälerischer Urlaubsaktivität kritisiert hatte.
Auch das berühmte "Elefanten-Polo" in Bangkok geriet Anfang 2018 schwer unter Beschuss, nachdem ein Peta-Mitarbeiter schockierende Videoaufnahmen aus Thailand veröffentlichte, die die grausame Unterwerfungsprozedur der Tiere durch einen spitzen Metallhaken zeigten, um die sensiblen Tiere gefügig zu machen.  


Heute leben in Thailand etwa 4.000 Elefanten in Gefangenschaft, während 2.000 bis 3.000 Elefanten in freier Wildbahn leben. Die Population frei lebender Asiatischer Elefanten, ist in den letzten Jahrzehnten rapide zurückgegangen. Aus diesem Grund stuft die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature) Asiatische Elefanten als bedroht ein, heißt es in einer Mitteilung von TUI. 

Es ist dabei keinesfalls etwas gegen tiergerechte Angebote zu sagen.
Reisende sollen durchaus mehr Möglichkeiten haben, die Tierwelt verantwortlich zu erleben. In enger Zusammenarbeit mit Tierexperten und den besten Anbietern vor Ort sollen nachhaltige Geschäftsmodelle entwickelt werden, um der Nachfrage der Tourismusbranche nach elefantenfreundlichen Angeboten nachzukommen. Derzeit wird auch ein neues Zertifizierungssystem getestet.

"TUI-Urlaubern werden nur noch Ausflüge angeboten, bei denen die Elefanten in einem natürlichen Lebensraum unter professioneller Führung beobachtet werden können, wie in Nationalparks oder in seriösen Auffangstationen, die keinen direkten Kontakt zwischen Besuchern und Tieren anbieten."

Ein Erfolg, und ein Vorbild...


TUI war in der Tat der weltweit erste Reisekonzern, der Elefantenreiten und -shows aus seinem Programm gestrichen hat. Andere folgten dem Beispiel, darunter dutzende Reiseunternehmen wie DER Touristik, TripAdvisor und Thomas Cook. Bis 2016 hatten sich mehr als 100 Reisebüros verpflichtet, Ritte auf den Rüsseltieren und nicht artgerechte Elefanten-Attraktionen aus ihrem Programm zu entfernen.


"Bisher wurden 46 Tierausflüge überprüft, davon wurden bereits 29 aus dem Verkauf genommen, weil sie nicht den geforderten Standards entsprechen", bestätigte eine Thomas-Cook-Sprecherin gegenüber der "WELT", nach einen Bericht des Onlinedienstes "Reise-vor-9".

In Thailand betroffen: Phuket & Koh Samui


"Schluss mit lustig" heißt es vor allem auf beliebten Inseln, wo Tier- und Chang-Shows besonders gefragt sind! Generell werden keine "tierischen Veranstaltungen" wie auf dem Foto rechts mehr empfohlen. Nach Überprüfung durch die unabhängige Gutachterfirma „Global Spirit“ wurden im thailändischen Königreich gestrichen:

die „Baan Chang Living Thailand Tours“ auf Koh Samui, das „Asia Safari Khao Lak Elephant Village“ und „Phu Cha Da“ (Phuket Explorer)auf Phuket.


Die Touranbieter orientieren sich dabei ab sofort an den Richtlinien des britischen Reiseverbandes ABTA. Die Tiere dürfen weder Hunger noch Durst haben. Sie müssen geeignet untergebracht sein. Sie dürfen nicht unter Schmerz, Krankheit oder Verletzung leiden und nicht unnötig belastet werden. 


Für Urlauber ist es allerdings nicht immer leicht zu erkennen, wo Tierschutzprobleme beginnen: Zum Beispiel das auf den ersten Blick niedliche Foto mit einem Wildtier.

Hier warnen wir explizit vor Souvenir-Bildern dieser Art.
 

Aussortiert: Auch Delfin-Shows gestrichen


Das ist zum Glück nicht nur ein neuer Trend, sondern ernster Fakt: Wer Tierschutz missachtet, so die unmissverständliche Ansage der Reisekonzerne, fliegt aus dem Programm. Gut so!


Ähnlich wie die deutschen "Kollegen" sortiert nun auch "Hotelplan Suisse" nach und nach aus, was nicht tiergerecht ist. So will die Gesellschaft in Zukunft das Schwimmen mit Delfinen in Gefangenschaft sowie Tickets zu Delfinarien nicht mehr aktiv offerieren und ab November in den Katalogen 2018/19 sowie online nicht mehr ausschreiben.
Sehr zum Leidwesen von diversen "Ocean Worlds".


DER Touristik geht ganz rigoros vor. Der Reisekonzern will bis Ende 2020 schrittweise alle Angebote mit direktem Kontakt zu Meeressäugern und Wildtieren aus den Programmen seiner Veranstaltermarken nehmen.
Mit Elefantenreiten, Stierkämpfen, Delfin- oder Bären-Shows soll dann endgültig Schluss sein. (NG) 

Lesen Sie auch diesen Bericht zum Thema: 


Unverantwortlich & unethisch: Stop dem Elefanten-Tourismus 



Weitere Informationen: 

TUI CARE FOUNDATION Web: tuicarefoundation.com/de
PETA Die Wahrheit über Elefantenreiten in Asien Web: peta.de/elefantenreiten 

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