Abenteuerliche Insel-Safari(2):

Boulder Island - letztes Paradies?

Ist nicht jeder von uns auf der Suche nach dem ultimativen Insel-Elysium? Leider gibt es in ganz Südostasien keine echten "Geheimtipps" mehr. Oder etwa doch? Thaizeit war in der Grenzregion von Ranong unterwegs und machte eine atemberaubende Entdeckung...


Im 1. Teil unseres Berichts über den fast unbekannten Mergui Archipel haben wir unsere Leser bereits auf eine Exkursion eingestimmt, die das Herz von Abenteurern, Entdeckern und vor allem von Naturfreunden um ein Vielfaches höher schlagen lässt. Die Rede war von jener Region in der Andamanensee, die man als veritables Meeres-Märchenland bezeichnen kann, denn dort befinden sich rund 800 bis 1000 kleine und große Inseln... die meisten davon völlig unberührt und naturbelassen.
Hier lesen Sie die Details! 

Heute setzen wir unseren Bericht fort. Zur Erinnerung: die Autorin dieser Reportage begab sich auf eine mehrtägige Odyssee, an Bord der burmesischen Dschunke "Sea Gipsy" (*siehe Infobox), auf der intensiven Suche nach dem verlorenen Paradies.
Denn im thailändischen Königreich ist das goldene Zeitalter der einsamen Inselferien längst passé, und wie jeder Thailand-Freund weiß, gibt es kaum mehr ein idyllisches Stück Eiland-Erde ohne Massentourismus. Schon gar nicht auf den berühmten Inseln wie Phuket, Koh Samui, den Trang-, Trat- und den Similan Islands.

Nun aber kommt der interessante Aspekt: direkt an der Grenze von Thailand, nämlich nur etwa 1 Stunde vom Flughafen Ranong entfernt und ganz in der Nähe von Koh Phayam und Little Koh Chang, liegt der Mergui Archipel. Die meisten grünen Insel-Oasen, die sich über 250 Meilen an der Westküste Myanmars verteilen, sind noch nie von Menschen betreten worden. Und so gibt es tatsächlich hunderte von Traumstränden, wo niemand ist. NIEMAND! 
Wer also in dieser Gegend auf einer Cruise unterwegs ist - so wie das Thaizeit-Team auf dem umgebauten Frachter "Sea Gipsy", der traut seinen Augen kaum. Hier sieht und findet man noch die natürlichen Strandschönheiten, wie Gott sie erschaffen hat: unbefleckt, rein und bildschön.   

Letztes Paradies? Boulder Island...

Zugegeben: die wenigsten dieser Ruhepunkte im Meer sind erschlossen, nur auf manchen wohnen die vom Aussterben bedrohten Moken (Seenomaden) in Fischerhütten auf Stelzen. Und dann gibt's lediglich eine Hand voll Inselchen... vielleicht 4 oder 5... auf denen es jeweils eine einzige Unterkunft gibt. So wie das "Boulder Island Eco-Resort" - unsere Destination auf diesem Trip. Touristenhotels? Ach wo! Und von Luxus kann schon gar keine Rede sein. Moment! Oh doch... nur wird in diesem abgelegenen Winkel der Erde das Wort Luxus ganz anders interpretiert. "Bei uns erlebt man noch den Luxus der Einsamkeit, der Einfachheit, der Ursprünglichkeit", erklärt Inselpächter Bjorn Burchard. Der Norweger, der seit Jahrzehnten in Myanmar wohnhaft ist und mit der Produktion und dem Export hochwertiger Teakholzmöbel seinen Lebensunterhalt verdient, hat sich mit der zusätzlichen Gründung der "Moby Dick Tours" und der höchst sorgfältigen und nachhaltigen Entwicklung von seinem grünen Insel-Resort einen langjährigen Traum erfüllt. 
Solar Module (Sonnenkollektoren) wurden installiert, Wasser wird gefiltert und recycelt, der Energieverbrauch wird auf das Notwendigste reduziert. Man wohnt in spartanisch eingerichteten Hütten, gebaut aus natürlichen Hölzern. Ein einfaches Bett mit Moskitonetz, ein Stuhl, ein Tisch und ein paar Kleiderbügel sind absolut ausreichend fürs Inselleben. Im Badezimmer, das man eher als "Waschgelegenheit" bezeichnen kann, duscht man mit kaltem Wasser, und der Strom wird tagsüber von 8:00 Uhr bis 17 Uhr abgestellt. Eine Klimaanlage gibt es nicht. Und auch kein WLAN im Zimmer.

"No connection": Netzlose Erholung  

Vergessen Sie mal ein paar Tage Ihr Telefon und das Internet. Bereits auf unserer Fahrt ins Paradies bricht der Kontakt zur Außenwelt nach einer halben Stunde ab. "So what - was soll's!" Man ist wie ein winziges Lebewesen im unfassbaren Universum des Ozeans unterwegs und "erstmal völlig weg". Und auch auf Boulder Island wird nicht an den Alltag in der Heimat gedacht und keine Minute mit Stress verbracht. Ja doch, für die, die auf das "moderne Leben" auf gar keinen Fall verzichten möchten und können, gibt's neuerdings Wifi im Restaurant... eher schlecht als recht, aber es genügt zum Email-Download oder kurzen Austausch. Doch wie gesagt, "abschalten" ist hier in jeder Beziehung angesagt. Die "Reise zu sich selbst" ist das Motto. 
"Natur pur" fernab von jeglichem Pauschaltourismus erleben zu können, irgendwo mitten im Ozean - das ist die Exklusivität, die das Eco Resort auf Boulder Island dem abenteuerlustigen Individual-Urlauber bieten kann. "Genau das ist es, wonach sich so viele Menschen mehr und mehr sehnen", betont Bjorn Burchart beim Lunch in der offenen Lodge. 

Definition von Luxus: Totale Abgeschiedenheit

Dieses Alleinstellungsmerkmal hat allerdings seinen Preis. Um auf den Punkt zu kommen: "billig" kommt man hier nicht weg, aber das will auch keiner der Urlauber, die je hier "gestrandet" sind - und viele kommen immer wieder. Mindestens einen Tausender++ pro Person für eine knappe Woche muss man einkalkulieren, doch wer diese "abenteuerliche Inselsafari" einmal miterlebt hat, der weiß warum: Allein die Organisation und Durchführung der Anreise ist teuer - von der Abholung am Flughafen in Ranong, den diversen Transfers im Longtailboot inklusive den reibungslosen Zoll- und Einreiseformalitäten durch das "Moby Dick"-Team sowie die beiden mehrstündigen Überfahrten (hin und zurück).
Sicher ist: Überfüllung und Touri-Trubel wird es niemals geben - auch in Zukunft nicht. Nicht nur der Preis, vor allem auch die Anreise ist nicht jedermanns Sache, denn diese dauert  - je nach Wind und Wetter - rund 5 - 7 Stunden, wenn man direkt nach Boulder Island schippert. "Natürlich kann man auch mit einer Gruppe von Freunden eine Yacht mieten oder ein Speedboot chartern, aber das ist um ein Vielfaches teurer", erklärt Bjorn. 
THAIZEITS TIPP: 
Schauen Sie sich das "5 Tages-Package" an 
-  eine Kombination von 3 Nächten auf  dem burmesischen Dschunken-Frachter "Sea Gipsy"mit Inselhüpfen, Picknicks an einsamen Stränden und Besuch des Seezigeuner-Dorfes - sowie 2 weiteren Nächten auf Boulder Island. Der Gesamtaufenthalt ist inklusive Vollpension - na, da kommt schon einiges an Grundkosten zusammen. 
Hinzu kommt: Das Mergui-Archipel war bislang kaum zugänglich und deshalb grundsätzlich exorbitant teuer. Dies ist eines der am wenigsten besuchten Orte der Erde, denn erst vor Kurzem hat sich die Region langsam für Besucher geöffnet. Eine grausame Militärdiktatur, Bürgerkriege und Naturkatastrophen haben Stadt und Land über Jahrzehnte stark gebeutelt. Erst im März 2011 rückte Myanmar in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit. Es hatte sich aus den Klauen der Junta befreien können, und wer die heutige "Union of Myanmar" bereist, entdeckt ein wahrlich "goldenes Land"!

Foto-Expedition zu Traumbuchten 

Der Fotograf David van Driessche, seit vielen Jahren in Bangkok sesshaft und für seine Foto-Trips bekannt, ist auf dieser Reise mit von der Partie. Berühmt ist der Belgier für seine traumhaft schönen Fotokunstwerke, die wie gemalt aussehen. Hier zeigen wir eine Auswahl seiner schönsten Thailand-Impressionen.
Dank ihm finden wir die urigsten und idyllischsten Ecken - ob im Dschungel oder am Strand. Wer eine solche Reise voller visueller Highlights miterleben will, kann an seiner nächsten "Photographic Expedition" im Feburar 2018 teilnehmen (* siehe Infobox). Was wir erlebten:  Während der Schiffsreise:
  • Inselhüpfen inklusive Picknick auf blütenweißen Stränden und der Besuch des "Moken Village"
  • Erkundung von Mangroven im Kajak
  • Schwimmen und Schnorcheln in glasklaren Gewässern. Equipment gibt's an Bord der Sea Gipsy 
Auf Boulder Island:  
  • Trekking-Touren durch den Urwald zu 4 versteckten Traumbuchten. Es gibt keine Wege, nur Dschungelpfade (diverse Schwierigkeitsgrade!). Wichtiger Hinweis: Unbedingt festes Schuhwerk für die Urwald-Exkursionen mitnehmen. Die Flip-Flops der Autorin segneten bereits nach 10-minütigem Wandern das Zeitliche. Zum Glück hatte einer der Guides ein paar Turnschuhe im Scout-Gepäck, sonst wäre der Anfang des Abenteuers bereits das Ende gewesen.

  • Tauchgänge zu Korallenriffen mit Erklärungen zum Restaurations-Projekt durch die hier ansässigen Meeresbiologen. Das Resort unterstützt die Arbeit des Österreichers Manuel Marinelli und sein "Projekt Manaia" (projectmanaia.at), das die Korallenriffe und die Unterwasserwelt an den vier Stränden der Insel untersucht und kartiert. Während unseres Besuches zeigte uns die deutsche Meeresforscherin Annika Dose bei einem Tauchgang, wie der natürliche Lebensraum der Fische und Korallen erhalten und geschützt wird. 

  • Interessante Entdeckungen in der hier vorherrschenden, extrem exotischen Tier- und Pflanzenwelt 

  • Informationen über das Eco- und Nachhaltigkeitssystem auf der Insel sowie abends aufklärende Dokumentarfilme über das Leben der Seenomaden (Moken), zum Beispiel "ProjectMoken.com", oder über die Problematik der Korallenbleiche, zum Beispiel "ChasingCoral.com" (Netflix)

Unser Fazit:

Es gibt unendlich viele Inseln auf dieser Welt. Doch wenn man ein paar Tage auf Boulder Island verbracht hat, früh aufsteht und früh zu Bett geht, den Computer ruhen lässt, nachts den von Sternen übersäten Himmel betrachtet und die Stimmen des Dschungels hört - kurz: die Welt in aller Abgeschiedenheit mit allen Sinnen erfasst..., dann weiß man: hier hat man ein letztes Paradies gefunden. Und das nur eine erlebnisreiche Tagesreise von Thailand entfernt!  

Hier geht's zu unserer Bildergalerie von Boulder Island im Mergui Archipelago

Nathalie Gütermann; Fotos: Nathalie Gütermann / David van Driessche


Anreise: Von Bangkok oder anderen Airports (z.B. mit Nok Air vom Don Mueang Airport) nach Ranong. Alle Bootsreisen starten in der Hafenstadt Kawthaung in Myanmar, nahe der Grenze zu Thailand. 

Reisezeit: Oktober bis April, außerhalb der Monsunsaison. Visum & Auskunft: Botschaft Myanmar, www.botschaft-myanmar.de
Koordinaten
Zwischen 11°147'N – 13°238'N (nördlicher Breite) und 97°395'O – 99°416'O (östlicher Länge) liegt der Mergui Archipel.
Veranstalter: Es gibt mehrere Anbieter. Wir waren mit "Moby Dick" höchst zufrieden. Dieser bietet einen Segeltörn auf einem umgebauten Frachtschiff im Mergui-Archipel an. Wahlweise mit 5 Tagen und 4 Nächten - oder 1 Woche - auf der Dschunke "Sea Gipsy" an - inklusive Aufenthalt auf Boulder Island. 
Unterkunft: Boulder Island Eco Resort  Preise für Ferienpakete, Auswahl der Hütten, Programm-Vorschläge und Bildergalerie: 
Web: BoulderAsia.com
Reise-Infos
(Touren, Transfers und Preise - es wird Deutsch gesprochen): Moby Dick Tours Co., Ltd. No. 89 – 91, Room No. 2, Ground Floor 32nd Street (between Maha Bandoola Road and Merchant Road) Pabedan TownshipYangon 11141, Myanmar. Tel/Fax: (+95 1) 380382 E-mail: info@islandsafarimergui.com Web: Islandsafarimergui.com

Fotograf David van Driessche - Fotosafaris:
Asia 4 You Co Ltd, 14/4 Onnut 53 Yeek 1-7 Ket Praweth Bangkok Reservations Tel:  +6623212973 Email: photographytourstravel@gmail.com MERGUI PHOTOGRAPHIC TOUR:
18. Februar 2018 (5 Tage/4 Nächte) Web: davidvandriessche.com
islandsafarimergui.com, expeditionsinphotography.com

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