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"Floating Village" auf dem Tonle Sap-See

Jeder kennt die Städte Phnom Phen und Siem Reap im Königreich Kambodscha. Für diejenigen jedoch, die das wahre Leben der Einheimischen entdecken möchten, lohnt sich ein Abstecher zu den Schwimmenden Dörfern in der Gemeinde Chong Kneas.



Zunächst geht die Autofahrt über Stock und Stein, bis man nach rund 45 Minuten den riesigen See Tonle Sap erreicht. Doch dann ist man in wenigen Minuten mittendrin und taucht ein in das Leben der Einheimischen auf dem Wasser.


Unterwegs auf Land- & Wasserwegen


"Wollen Sie beispielsweise Großteile des Landes kennenlernen, so nehmen Sie ruhig die verschiedenen Verkehrsmittel in Anspruch. Dazu zählt auch die Reise mit dem Boot, was vor allem dafür spricht, dass Kambodscha somit traditionell erkundigt werden kann", empfiehlt das Reiseportal Asien.org. 
Hierfür steht natürlich der Mekong Fluss zur Verfügung, doch für uns ist der Tonle Sap-See viel interessanter, denn was sich hier abspielt, erlebt man nicht alle Tage: fröhliche Kinder paddeln in Autoreifen, Fischer leben in bunten Hütten auf Stelzen oder auf Hausbooten, und alte Frauen bauen Gemüse auf schwimmenden Gärten an. Eine Schule, eine Klinik, ein Basketballfeld, ein Tempel und sogar eine katholische Kirche erheben sich mitten auf dem See und man hat das Gefühl, dass diese Anlagen regelrecht an einem vorbei treiben. 

Hier öffnen wir unser Fotoalbum und entführen auch Sie zum 'Floating Village'...


Einzigartiges Naturphänomen

Der Tonle Sap mit seinen umliegenden Flusslandschaften ist mit rund 25.000 km² der grösste See Ostasiens und wer im Juni hierher kommt, kann ein weltweit einzigartiges Naturphänomen beobachten. Der Mekong ist zu dieser Zeit auf Grund der Monsunregenfälle und der Schneeschmelze im Himalaya um ein Vielfaches mehr mit Wasser gefüllt als in den trockenen Monaten. Zwei Stöme bilden sich und die Wasssermengen werden in das See-Becken abgedrängt; deshalb kann der Tonle Sap während der Monsunzeit mehr als vier Mal so groß werden. Dies ist der Grund, warum es nicht möglich ist, an seinen Ufern Häuser zu bauen. Und so "schwimmt" die Gemeinde Chong Kneas sozusagen auf dem See, der - laut Wikipedia - zu den "fischreichsten Binnengewässer der Erde" gehört. Fischfang und Gemüseanbau bilden die Existenzgrundlage der Menschen hier, aber auch die wenigen Einnahmen durch Touristen, die von den Besichtigungstouren der Tempelanlagen rund um Angkor Wat genug haben und aus Neugier vorbei kommen. Erfrischungen und Snacks gibt's im Floss-Lokal, das speziell für Ausflügler errichtet wurde. Für Kinder ist der Besuch einer Krokodilfarm sowie eines schwimmenden Schweine- oder Hühnerstalls ein unvergessliches Erlebnis, denn diese "tierischen Sehenswürdigkeiten" sind nicht etwa nur zum Vergnügen der Besucher da, sondern gehören zum Arbeitsalltag der lokalen Bevölkerung. Für Erwachsene eine interessante Quizfrage: woher kommt der Strom, um die Fernseher in den Boot-Siedlungen zu speisen? Denn Antennen sieht man überall... 

Nathalie Gütermann; Fotos: Nathalie Gütermann


Tonle Sap Der See liegt ca 15 km südlich von Siem Reap; die Autofahrt übers Land dauert rund 30 - 45 Minuten. Wichtig zu wissen: Stellenweise müffelt es im Sumpfgebiet, und die Rundreise im Wagen und Boot inklusive Besichtigung der Dörfer dauert mehr als einen halben Tag. Diese Exkursion ist nichts für Menschen, die einen gehobenen Lifestyle gewohnt sind und den Aufenthalt in einem klimatisierten Luxushotel dem einfachen Ausflug aufs ärmliche Land vorziehen. Kritiker stöhnen mitunter über die gehobenen Preise im schwimmenden Restaurant und angrenzenden Souvenir Shop. Doch sollte man nicht vergessen, dass diese Menschen, die in den schwimmenden Dörfern leben, von der Aussenwelt abgeschnitten sind und sich über jeden Cent freuen, der in ihre Kassen gespült wird. 

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