Die Kokosnuss: Wissenswertes aus dem Bounty-Land

Majestätisch ragt sie 'gen Himmel, gertenschlank und bis zu 30 Meter hoch: die Kokospalme. Man nennt sie auch die "Königin der Bäume", denn ihre tropische Schönheit und vor allem ihr Nutzen ist legendär. Alles an ihr ist verwertbar. THAIZEIT erklärt, warum gerade diese Palme und ihre Früchte für die Menschheit so wertvoll ist. 

Die Insel Koh Samui gilt als die "größte Kokosplantage" in Thailand. Rund zwei Millionen Nüsse werden hier jeden Monat geerntet und sofort weiterverarbeitet. Die Frucht der Kokospalme, die seit über 2000 Jahren kultiviert wird, kann bis zu 2,5 Kilogramm wiegen. Geerntet werden die Nüsse entweder durch das Einsammeln der heruntergefallenen Früchte oder durch das Abdrehen der Nuss direkt vom Baum.

Affentheater: Wer hat die Kokosnuss...?

Dabei muss man allerdings die superhohe Palme hinaufklettern – ein nicht ungefährliches Unterfangen. In Thailand werden für das Pflücken der Kokosnüsse geschickte Makaken-Affen eingesetzt, und einem solchen Schauspiel zuzusehen ist wirklich spaßig. Die extra in speziellen "Affen-Schulen" dressierten Tiere klettern in Windeseile zu den für Menschen unerreichbaren Palmkronen hoch, lösen geschickt die Früchte vom Baum und lassen sie auf die Erde fallen.

Gute Ernteaffen stellen für die Bevölkerung einen erheblichen Wert dar. Im Vergleich zum Büffel oder Arbeitselefanten kosten die verspielten Tiere weniger Unterhalt, bedürfen aber ständiger Beschäftigung und werden deshalb in häuslicher Umgebung gehalten. Übrigens völlig frei und ohne jegliche Tierquälerei! Dort dürfen sie auch mit den Kindern gemeinsam essen und nach getaner Arbeit den ganzen Tag spielen.  Gelegentlich verrichten auch sogenannte Palmkletterer die mühselige Arbeit. Anschließend werden die Kokosnüsse von den Bauern eingesammelt und auf riesige Haufen geworfen, wo sie von Schiffen oder Lastern abgeholt und zwecks industrieller Weiterverarbeitung aufs Festland gebracht werden.

Baum des Lebens

Eigentlich ist die Kokosnuss gar keine Nuss, sondern die Steinfrucht der Kokospalme. Kokosnüsse können nur mit besonders scharfen Macheten geöffnet werden. Wie herrlich ist es, auf einem Früchtemarkt oder am Strand eine Kokosnuss zu erstehen, und das Kokoswasser und innere weiße Kernfleisch in vollen Zügen zu genießen. Je nach Sorte schmeckt die klare Milch mehr oder weniger süß und ist sehr erfrischend! Ein leckeres Fitnessgetränk und überaus gesund.  Das "Zentrum der Gesundheit" schreibt über diesen "Alleskönner": Ob Demenz, Diabetes, Übergewicht, Pilzinfektionen oder sogar Krebs, Kokosprodukte helfen Ihnen, all diesen Problemen wirksam Paroli zu bieten". Die Einheimischen nennen die Kokospalme auch den "Baum des Lebens", denn seine Früchte sind nicht nur Nahrungsmittel, sondern dienen auch der Holz-, Seifen- und Kosmetikherstellung. Und sie sind gesund! Im Gegensatz zum Kokosnussfleisch enthält der Saft nur wenig Fett, dafür aber umso mehr Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Würde man auf einer einsamen Insel stranden, könnte man allein von Trinken und Verzehr von Kokosnüssen wochenlang überleben.  

Hätten Sie's gewusst?

Mit einer Produktion von 44.723.000 Tonnen Kokosnüssen ist die Kokospalme eine der großen Nutzpflanzen (Quelle: Wikipedia). Zu den Kokosnuss-Erzeugnissen gehören:
  • Gebrauchsgegenstände, die aus Palmfasern hergestellt werden, zum Beispiel Besen, Bürsten, Matten aller Art, Körbe, Seile, Schiffstaue und Fischernetze. Da Kokosfasern extrem gut isolieren und atmungsaktiv sind, dienen sie auch als Füllmaterial für Matratzen.
  • Lebensmittel: Kokosmilch, Kokosöl, Palmfett, Kokosflocken, Palmzucker, Palmhonig, Palmessig, Palmschnaps
  • Kunstgewerbliche Gegenstände aus robustem Palmholz, wie zum Beispiel Trinkgefäße, Tischschalen, Besteck, Kerzenhalter und schöne Vasen
  • Kokosnussschalen dienen aber auch zur Herstellung von Holzkohle und als Brennmaterial
  • Im Baugewerbe wird das Palmenholz für die Errichtung und Dekoration von Häusern und Möbel (Schnitzkunst) verwendet. Die Blätter der Palme dienen in Thailand vor allem als Dachabdeckung von Hütten.
Wie schön, dass es Kokospalmen gibt - diesen Baum der tausend Möglichkeiten! Wer also das nächste Mal den Saft einer Kokosnuss genießt, oder einem Affen begegnet, der die Kokosnuss vom Baum holt (Foto links), der sollte daran denken, welchen wertvollen natürlichen Schatz er (oder sie) da eigentlich in der Hand hält...


Vorsicht - Lebensgefahr!

Wer im Urlaub unter einer Palme am Strand ein schattiges Plätzchen sucht, oder aber beim Elefanten-Trekking im Urwald durch Palmenplantagen reitet, der sollte aufpassen und erst mal nach oben schauen. Hängen reife, braune Früchte in der Palmkrone, dann lieber nichts wie weg, denn herabfallende Nüsse sind eine (Lebens)gefahr für Menschen. Immer wieder hört man von Urlaubern, dass sie bei Unachtsamkeit von einer Kokosnuss erschlagen wurden. Das ist leider kein Witz.

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Meinungen
14.12.2022 06:59
Schöner Artikel. Aber ob die Affen wirklich ohne Qual leben, da wäre ich mir nicht sicher so sicher. Ich habe mehrfach Affen gesehen, die an kurzen ketten gehalten werden. Von Freiheit oder "Spielen" keine Spur

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