Neue BTS-Züge für Bangkok: Deutschland liefert 22 Waggons

Bangkok rüstet sich mit einem neuen Nahverkehrsnetz für die Zukunft. Deutschland mischt mit, denn Siemens ist auf vielfältigste Weise Partner der thailändischen Millionenmetropole.

Wie soll die Mobilität von Millionen von Menschen in einer der wichtigsten Städte Asiens sichergestellt werden? Dieses Thema beschäftigt nicht nur die Regierung, sondern vor allem auch Einheimische und Touristen, die täglich im Mega-Stau von Bangkok "gefangen" sind. Busse, Privatautos, Taxis und Mopeds verstopfen die Straßen. Staus gehören zum Alltag.

Nur der schienengebundener Nahverkehr rettete Bangkok bisher vor dem totalen Stillstand auf den Straßen. Die deutsche Firma Siemens spielt dabei eine maßgebliche Rolle, denn diese liefert(e) die Skytrains. Das Hochbahnsystem BTS (Bangkok Transit System) war das erste Nahverkehrssystem der thailändischen Metropole, das seit der Eröffnung im Jahr 1999 erheblich zur Minderung des Individualverkehrs beigetragen hat. 

Während der Verkehr auf den überfüllten Straßen kaum vorankommt, fahren die Skytrain-Züge von Siemens mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Kilometern pro Stunde 12 bis 30 Meter hoch über der Stadt. Das Gleisnetz besteht aus der Sukhumvit- und Silom-Linie mit 25 Haltestellen auf einer Gesamtlänge von etwa 28 Kilometern.
Täglich fahren mehr als 600.000 Passagiere mit der zu einem Wahrzeichen Bangkoks avancierten Hochbahn. Aktuell wird das Streckennetz um rund 32 Kilometer erweitert. Außerdem realisierte Siemens die erste U-Bahn-Linie der Metropole. Den Auftrag für die sogenannte „Blue Line“ erhielt das Unternehmen 2001. Zudem lieferte Siemens im Jahre 2010 den Airport Rail Link. In seinen klimatisierten Wagen fahren heute jeden Tag bis zu 50.000 Passagiere von der Innenstadt zum 28 Kilometer entfernten Flughafen Suvarnabhumi und zurück. 

Moderner BTS-Zug eingetroffen

Der erste von 22 vierteiligen BTS-Zügen für die Erweiterung von Bangkoks "Green Line" ist vor zwei Wochen in Thailand angekommen (Foto rechts). Wie die Firma Siemens mitteilte, legte der Zug von einem Werk in der Türkei bis zum thailändische Hafen Laem Chabang in Chonburi rund 15.000 Kilometer zurück. Weitere Waggons folgen in Kürze. Jeder Zug hat "eine innovative Karosserie, die den Energieverbrauch senkt", so Sabrina Soussan, CEO der Siemens-Division Mobility. "Vier Türen auf jeder Seite der Fahrzeuge ermöglichen es den Fahrgästen, schneller an Bord zu gehen bzw. den Zug zu verlassen, wodurch die Verweildauer an den Bahnhöfen verringert und die Systemkapazität erhöht wird", erklärte Soussan weiter. Außerdem neu: Platz für Kinderwagen und Rollstühle. 

Insgesamt 46 neue Waggons im Einsatz

Wie die Tageszeitung "The Nation" berichtet, sollen weitere 24 Züge von Chinas Changchun Railway Vehicles bis Ende des Jahres geliefert werden. Die Züge, die allesamt eine um zehn Prozent größere Kapazität als die "alten" vorweisen, werden auf der bereits existierenden BTS Skytrain-Strecke sowie auf der neu gebauten Streckenverlängerung  bis nach Samut Prakan eingesetzt. Bisher verläuft die Green Line von Mo Chit im Norden Bangkoks bis Bearing im Süden. Neun neue Stationen sind geplant und zum Teil schon im Bau. Die neuen BTS-Waggons werden dazu beitragen, die Kapazität der Linien auf über eine Million Fahrgäste pro Tag zu erhöhen. Für Bangkok-Pendler könnte dies die immer hektischer werdenden "Rush-Hour-Crushes" beenden. 

Planung für die Zukunft

Bis 2029 soll das Schnellbahn-Netz im Großraum Bangkok auf gut 500 Kilometer anwachsen, um auch die urbanen Regionen rund um die Hauptstadt zu erreichen. Bis dahin wurde unlängst auch der Vertrag mit der Firma Siemens verlängert, die auch für den Service der schienengebundenen Nahverkehrssysteme sowie die Instandhaltung der Züge in Bangkok zuständig ist. „Wird alles wie geplant verwirklicht, hat Bangkok langfristig zweifellos eines der besten Nahverkehrssysteme Asiens“, sagen Verkehrsexperten.  (NG)


Quelle und Fotos: Siemens

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