Pak Meng, Trang: Das versteckte Paradies in Südthailand

Mein Blick wandert über das Wattenmeer. Kleine Krebse erkunden das Terrain, das vor zwei Stunden noch dem Wasser gehörte. Für einen kurzen Augenblick schweifen meine Gedanken in meine friesische Heimat. Doch die strahlende Sonne holt mich schnell zurück. Nach Pak Meng.

„Wohin willst Du?“, fragen mich meine Freunde ungläubig. „Nach Koh Kradan“, sage ich und befinde ich mich unfreiwillig in einer kleinen Geografie-Stunde. Was kein Problem ist, denn nur zu gern erzähle ich etwas über das wenig bekannte Paradies im Süden Thailands, genauer: In der Provinz Trang, südlich von Krabi.
Obwohl die bekannteren Urlaubsziele wie Koh Lanta, Krabis charmante Inselortschaft Ao Nang oder die Felskletterer-Hochburg Railey Beach gar nicht so weit entfernt sind, sind die Andaman Inseln bei Trang der Aufmerksamkeit vieler Thailand-Besucher bisher entwischt. 

Völlig zu Unrecht, denn Koh Mook, Koh Ngai, Koh Kradan und die etwas weiter entfernten Inseln Koh Rok Nok und Koh Rok Nai, bieten atemberaubende Landschaften, paradiesische Strände,  gute Tauch- und Schnorchelplätze und köstlichstes, frisches Seafood. Fernsehproduzenten haben diese Gegend schon vor Jahren entdeckt. Schon mehrfach wurden Shows à la „Survivor“ hier gedreht. Ein Indiz für den zu erwartenden Augenschmaus. Sprungbrett für diese traumhafte Inselwelt ist Pak Meng, ein kleines, verschlafenes Küstendorf, 1,5 Autostunden vom Flughafen Krabi entfernt oder etwa eine Stunde vom Flughafen Trang. Zwei Entscheidungen muss man hier treffen: Speedboot, Longtail oder Fähre, und: Wohin zuerst? Koh Mook, Koh Ngai oder Koh Kradan?

Koh Kradan & Nachbarsinseln

Ich habe mich, wie erwähnt, diesmal für Koh Kradan entschieden. Koh Mooks steile Kalksteinfelsen ragen aus dem Meer, dazwischen kleine, verborgene Strände wie der filmreife Sabai Beach. Wir passieren auch den Eingang der Smaragdgrotte "Tham Morakot" (Emerald Cave), eines der touristischen Highlights dieser Gegend. Allerdings muss man erst einmal durch einen 80 Meter langen Tunnel schwimmen, an dessen Ende ein weißer Strand inmitten eines großen Fels-Zylinders jedem den Atem verschlägt. Nach eineinhalbstündiger Fahrt wechselt die Farbe des Meeres von dunkelblau zu türkis und wir nähern uns dem Paradise Beach auf der Ostseite von Koh Kradan. Ich habe schon viele schöne Strände gesehen in Thailand, aber dieser hier schafft es auf Anhieb in meine Top-Liste. Fast über die gesamte Länge der Insel erstreckt sich dieser nicht sonderlich tiefe, aber weiß- und feinsandige Strand, gesäumt mit abwechslungsreicher Vegetation, im Hintergrund dicht bewachsene Hügel. Das Meer fällt sachte ab, bis zu einem Drop-Korallenriff, an dem sich prima schnorcheln lässt. Ein Traum!

Unendliche Ruhe

Etwas später sitze ich vor meinem Bungalow. Auf Koh Kradan gibt es 4 Resorts verschiedener Preisklassen (siehe Info-Box). Eine glutrot versinkende Sonne gibt es zum Abendessen nicht, da die Resorts - wie erwähnt - auf der Ostseite der Insel liegen, aber dafür hält dieser paradiesische Erdenfleck eigens den ebenfalls wunderschönen Sunset Beach im Westen bereit, der durch einen Fußmarsch über die Insel oder per Boot zu erreichen ist.

Apropos "Thai Food": Nirgendwo sonst ist das Seafood frischer, denn neben dem Tourismus ist Fischerei die größte Einnahmequelle in dieser Gegend. Die Insel Koh Ngai (oder auch Koh Hai), liegt etwas nördlich von Koh Kradan. Auch Koh Ngai hat seine Traumstrände überwiegend auf der Ostseite, aber auch zwei Strände im Süden. Die Insel ist etwas größer und bietet 8 verschiedene Hotels. Koh Mook ist die größte der drei Inseln und die einzige, mit so etwas ähnlichem wie einer Straße, die das muslemische, etwas schmutzige aber sehenswerte Fischerdorf Baan Koh Mook mit dem „Charlie Beach Resort“ und dem „Rubbertree Resort“ verbindet.  Östlich vom Fischerdorf liegt der schönste Strand von Koh Mook auf einer pfeilförmigen Sandbank (Foto rechts). Dort hat sich das „Sivalai Beach Resort“ diese Traumlage zu eigen gemacht. Unter Palmen stehen die hübschen Bungalows direkt auf dem Strand.

Sabai, Sabai... entspanne Dich!

Was alle drei Inseln verbindet, sind Ruhe und Gelassenheit. Jetskis und Wasserski sucht man gottlob vergeblich, dafür kann man Tauchen, Schnorcheln, Kajak fahren oder einfach nur schwimmen gehen. Auch ATM’s und 7-Eleven haben die Inseln noch nicht entdeckt. Ich habe also gar keine andere Wahl als mich zu erholen. Bereits jetzt freue mich auf den nächsten Morgen, wenn das Meer von seinem Ebbe-Ausflug zurück ist und ich mit Brille, Schnorchel und Flossen ausgestattet, Nemo und seinen maritimen Freunden einen guten Tag wünschen kann.

Bildergalerie: >>> Pak Meng mit Inselhüpfen

Lars Wadehn (Text & Fotos) / NG


Reisezeit Hauptsaison ist November bis April. Die Regenzeit beginnt im Mai und bringt zwar durchaus schönes Wetter, aber auch den einen oder anderen Sturm und einen hohen Wellengang.
Anreise
Von Bangkok Suvarnabhumi mit Thai oder Thai AirAsia nach KRABI (mehrere Verbindungen täglich), von dort aus per Taxi oder Minivan nach Pak Meng (ca. 1,5 Stunden), dann per Longtail-, Speedboot oder Fähre auf die Inseln. Fahrgemeinschaften senken den Preis pro Person. Oder von Bangkok Don Muang in die Provinzhauptstadt TRANG mit Nok Air (einmal täglich), dann per Taxi nach Pak Meng oder zum Kuan Tung Ku Pier, das etwas näher an Koh Mook liegt. Alle Hotels haben Kooperationspartner auf dem Festland und können die Transfers vorab vermitteln. Aber auch auf eigene Faust ist die Anreise gar kein Problem.
Hotels
Sevenseas Resort, Koh Kradan Schickes Resort mit komfortablen Bungalows direkt am Strand, Swimmingpool für Süßwasserfreunde, sehr gutem Restaurant und Wireless Internet überall im Resort. $$$

Koh Kradan Island Resort, Koh Kradan Einfache, originäre Bambus-Hütten am Traumstrand. Wer auf Komfort verzichten kann, mit kleinerem Geldbeutel reist und sich unter Backpackern wohlfühlt, ist hier richtig aufgehoben. $
Koh Ngai Resort, Koh Ngai
Großes Resort mit unterschiedlichen Bungalow- und Zimmerkategorien, hübscher, eigener Strand und kleiner Swimmingpool. $$
Thapwarin Resort, Koh Ngai
Nette Bungalows am tollen Strand. $$
Sivalai Resort, Koh Mook
Auf einer wunderschönen Sandbank gelegen, die wie eine Pfeilspitze ins Meer ragt. Schicke Bungalows, Palmen, „Da weiß man, was man hat!“ $$$

Charlie Beach Resort, Koh Mook Um die Ecke von der Smaragdgrotte, schöner Strand, einfache Hütten und A/C Bungalows, großes Restaurant, Pool, Tauch-basis und kleiner Shop. Sehr beliebt. $$
Sehenswürdigkeiten
Tham Morakot/Emerald Cave/Smaragdgrotte auf Koh Mook DIE Attraktion in der Gegend, ähnlich beliebt wie Maya Bay bei Koh Phi Phi. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Hotel und lassen sich einen lokalen Guide vermitteln, der Sie dorthin bringt, wenn die Touristenboote aus Koh Lanta und Krabi noch nicht da sind, denn sonst kann es passieren, das sie sich in Schwimmweste an einem Seil mit 50 Japanern oder Chinesen wiederfinden und das raubt dem Schauplatz den Charme statt den Atem. Mehr Details & Fotos...

Koh Rok Nok und Koh Rok Nai Diese zwei Inseln liegen weit draußen in der Andamansee, sind aber ein landschaftlicher Augenschmaus und einen Ausflug absolut wert: Grandiose Strände, Riffs und üppige Vegetation. Hotels gibt es hier nicht, nur einen kontrollierten Campingplatz für absolute Naturfreunde. Wegen der Entfernung am besten mit dem Speedboat zu erreichen. Mehr Details & Fotos...

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