Phangan Spezial - Teil 1: Der Morgen nach der Mondsucht

Jeden Monat verwandelt sich der Strand von Haad Rin in eine kilometerlange Tanzfläche. Die "Full Moon Parties" auf Phangan sind weltberühmt, doch sind sie längst vom ehemals chilligen Hippiefest zum hemmungslosen Trinkgelage für ein berauschtes Jungvolk mutiert. Momentaufnahmen vom "Morgen danach".

Es ist Neujahr 2016 und 12 Uhr Mittags auf der zweitgrößten Insel des Samui Archipels. Die "Mega-Silvesterparty" ging bis in die Morgenstunden. Bungalows, Bars und Restaurants sind geschlossen.
Koh Phangan schläft noch, als wir den Sunrise Beach (Haad Rin Nok) entlangspazieren. Dieser Strand gehört eigentlich zu den größten und schönsten Stränden im Süden der Insel...wären da nicht die berühmt-berüchtigen Vollmondnächte, die genau diese Ecke im Palmenparadies einmal im Monat in ein Chaosgelände verwandelt. Diebstahl, Drogenhandel und Körperverletzung gehören zur Nachtordnung im fahlen Mondschein; nicht selten ist von mehreren Toten die Rede - als Folge des Vollrauschs oder eines Rauschmittels.


Doch am Schlimmsten war es an Weihnachten und zum Countdown 2015/2016. Was davon übrig blieb, ist eine Sauerei.
Snapshots der Schwips-Szene am "Day after"...

Grauen im Morgengrauen

Die Drinks werden eimerweise ausgeschenkt. Ein typischer Koh Phangan-Bucket hat die Größe eines Sandkasteneimers, meist gefüllt mit einem Viertelliter Thai Whiskey und Red Bull. Zwei Softdrinks zum Mixen und Eis gibt's dazu - macht rund 4 Euro!

Für die Bar-Betreiber sind die Full Moon Parties eine Goldgrube, für die Mond- und Partysüchtigen eine Offenbarung, für die Putzkolonnen am nächsten Tag die Apokalypse schlechthin: vor ihren Augen entfaltet sich ein von Millionen Bierflaschen, Scherben, Zigarettenkippen und Unrat übersäter Strand; verkohlte Rückstände von Feuershows verfärben den weißen Sand, zerbrochene Plastikstühle und mit Graffity verschmierte Wände verwüsten die Strandbars. 

An die Kehrseite des Konsums denkt kaum einer der Party-People; das Nachsehen hat der Hilfsdienst, der bei Sonnenaufgang für den Sommerputz des Monats sorgt. Und damit der Haad Rin-Beach auch schnell wieder wie ein blitzsauberer, weißer Riese in der Sonne glänzt, wird hierfür neuerdings von jedem Besucher, der mit dem Boot zur Party anreist, 100 Baht (~ 2 Euro) Gebühr verlangt. Zu viel verlangt? "Schämt Euch, Ihr Touristen und jungen Party-People aus wohlhabenden Ländern!", schreit mittlerweile Phangans Bürgermeister. Und - frei ins Deutsche übersetzt: "Wer Poseidon und den Mond liebt, kann doch nicht auf diese Art und Weise seinen Sch... zurücklassen. Und dann verlangen, dass unsere Leute den ganzen Dreck wegräumen!" 

Die Schattenseite des Vollmondes

Das Thaizeit-Team kann es nicht oft genug betonen
Benehmt Euch wie im Heimatland. Zeigt Umweltbewusstsein. Und Finger weg von den verlockenden Angeboten angeblicher "Gleichgesinnter"! Unter den Partygängern befinden sich unzählige Undercover-Polizisten, die nur darauf warten, dass die benebelten und unerfahrenen Billig-Touristen einen "Faux Pas" begehen.  Natürlich hat es seinen Reiz, mit tausenden Leuten aus aller Welt zu feiern, und für den ein oder anderen wird die Party - der unseligen Randereignisse zum Trotz - tatsächlich eine "once-in-a-lifetime experience"....eine einmalige Erfahrung im Leben, die man nie vergisst! Alles was wir für die Insel wünschen:
Werdet nicht ein Teil des Problems, sondern der Lösung! Die Partygänger sollten mit Vernunft und gesundem Menschenverstand agieren, die Natur und den Strand respektieren und vor allem SAUBER HALTEN! Feiert bitte mit Anstand,  dann ist Thailands " Techno & Trance Parade" auch heil zu überstehen.

Nathalie Gütermann; Fotos: Nathalie Gütermann

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