Schnorcheltour:

Mit dem Schrecken davon gekommen!

Eine Journalistin berichtet von einer Horror-Schnorcheltour in Thailand. Was genau passiert ist, und was man immer beachten sollte, steht hier!


Eins vorweg: das Schreckens-Szenario, das "Travelbook"-Redakteurin Gudrun Brandenburg hier beschreibt, kann sich überall auf der Welt abspielen.
Dass ihr dieses unschöne Abenteuer zufällig im thailändischen Königreich widerfahren ist, hat mit Pech zu tun - ist aber auch gleichzeitig ein Aufruf an alle Touristen, bei Ausflügen im und unter Wasser eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Egal, wo sie "untertauchen"!

Nun wissen natürlich viele Wassermänner und Nixen, dass das Land des Lächelns zahlreiche wunderbare Tauchdestinationen zu bieten hat. Zum Beispiel rund um die Similan Inseln in der Andamanensee - hier besonders in den Gewässern bei Surin Island -, oder auch auf Koh Tao im Golf von Thailand.

Viele Tauchschulen bieten Bootsausflüge mit Schnorchel-Ausrüstung an, denn eine Exkursion auf eigene Faust ist nicht zu empfehlen. Und so begab sich Autorin Gudrun in die vermeintlich guten und verantwortungsvollen Hände einer eben solchen "diving school". Dabei werden Taucher meist anderswo abgesetzt als Schnorchler - und genau dies wurde hier zum großen Problem.

Um auch unsere Thaizeit-Leser darauf aufmerksam zu machen, was man beachten sollte um auf Nummer sicher zu gehen, zitieren wir hier einige Passagen aus dem TRAVELBOOK-Reisebericht: "Wie meine Schnorcheltour zum absoluten Albtraum wurde"*

Am Anfang war alles perfekt

"Tolles Wetter mit wolkenlosem, knallblauem Himmel und einem nur leichten Wellengang. Dazu ein tolles Boot mit bequemen, gepolsterten Liegematten auf dem Oberdeck, tolle Leute und eisgekühlte Gratis-Getränke an Bord. Optimale Voraussetzungen also für eine gelungene Schnorcheltour". Irgendwann wurde es dann Zeit, die wunderbare Unterwasserwelt von Thailand zu erkunden. Allerdings ist Gudrun Brandenburg die einzige Schnorchlerin an Bord. "Ganz wohl ist mir nicht bei dem Gedanken, so ganz allein, weitab vom Land mitten im Meer zu schnorcheln", schreibt sie. "Doch was soll’s! Der Kapitän hat schließlich versprochen, nur kurz die Taucher abzusetzen und in spätestens 15 Minuten mit dem Boot wieder zurück zu sein. Ich gebe mir also einen Ruck, springe von Bord und finde mich in einem ziemlich aufgewühlten Meer wieder".
Mühsam kämpft die Solo-Schnorchlerin gegen die Wellen. Und - oh Schreck: das Tauchboot ist längst nicht mehr in Sicht. Von einer Viertelstunde Abwesenheit kann ebenfalls keine Rede sein.

"Plötzlich kommt mir ein schrecklicher und zugleich absurder Gedanke: Was, wenn der Kapitän mich vergessen hat? Ich beginne, zu rechnen: Bis die Taucher von ihrem Tauchgang zurück und wieder an Bord des Schiffs sind, würde mindestens eine Stunde vergehen. Und weitere zehn, 15 Minuten, bis die Taucher ihre Geräte abgelegt und sich umgezogen haben und dann hoffentlich bemerken würden, dass ich nicht an Bord sei. Plus der Zeit natürlich, die das Boot anschließend brauchen würde, um mich aufzugabeln. Summa summarum würden also rund eineinhalb Stunden vergehen..."

Da kommt große Angst auf!

Fassungslos angesichts einer solchen präkeren Situation treibt man im Meer, das an vielen Stellen natürlich mit Strömungen durchsetzt ist. Selbst mit Flossen muss man stark dagegen ankämpfen, und diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen.   

"Plötzlich fühle ich einen heftigen Schmerz im linken Oberschenkel. Der Krampf könnte kaum schlimmer sein. Da ich das Bein nicht bewegen kann, versuche ich, mich mit den Armen rudernd über Wasser zu halten. Tränen schießen mir in die Augen. Vor Schmerz, vor Angst, vor Erschöpfung, vor Hilflosigkeit.

Irgendwann hat Gudrun Brandenburg schließlich das Insel-Ufer erreicht.

"Ende gut, alles gut?", fragt sie sich "Zähne klappernd vor Kälte". Dann endlich ertönt ein Hupen des Tauchboots. "Der Kapitän, die Bestatzung, die Taucher – alle halten Ausschau nach mir. Ich stehe auf, mache winkend auf mich aufmerksam und steige ein paar Minuten später zwar erleichtert, aber auch stinksauer in das kleine Ruderboot, das mich vom Strand rüber zum Schiff bringen wird".

Das Fazit der Reise-Redakteurin:

- Diese Tour hat gegen alle Sicherheitsregeln verstoßen.
  "Der Kapitän hätte erst gar nicht wegfahren dürfen, da ich allein war"
- Die Personen an Bord wurden nicht durchgezählt - was sonst üblich ist

Und Thaizeit ergänzt:

  • Niemals alleine tauchen oder schnorcheln gehen. Bestehen Sie auf eine erfahrene Begleitung, denn speziell bei Ungeübten kann es zu Unwohlsein oder gesundheitlichen Komplikationen kommen.
  • Bleiben Sie daher immer in der Nähe des Bootes, um ggf. mit Handzeichen um Hilfe zu rufen.
  • Kontrollieren Sie Ihr Schorchel-Equipment.

  • An Bord müssen stets Schwimmwesten vorhanden sein und ausgegeben werden.
  • Wir empfehlen, auch während der Schorcheltour eine solche Weste anzubehalten - vor allem wenn man fernab einer Gruppe in den Ozean springt und auf eigene Faust die Unterwasserwelt erkunden will. Man schwimmt ja eh auf der Wasseroberfläche. Oder aber man nimmt als "Neuling" einen Schwimmring mit - für alle Fälle!
  • Der Anbieter muss unter allen Umständen lizenziert sein. Bitten Sie um entsprechende Auskunft bzw. Nachweis.
  • Vor dem Tauch- oder Schnorchelgang nur wenig essen und kein Alkohol trinken.
  • Vermeiden Sie Regionen mit starken Strömungen
  • Niemals unter Wasser die Luft anhalten, dies kann zu Verletzungen der Lunge führen.
  • Mit den Flossen keine Korallen berühren.
  • Niemals Korallenstücke, Muscheln oder Steine als "Souvenir" mitnehmen! Damit machen Sie sich strafbar.

Lesen Sie auch diese interessanten Thaizeit-Berichte zum Thema:

>>> Bildergalerie Andaman Sea: Zauberstund' am Meeresgrund

>>> Phi Phi Tauchstation: Im Rausch der Tiefe


* Quelle: "Wie meine Schnorcheltour zum absoluten Albtraum wurde".
Von Gudrun Brandenburg.
21. Juli 2019 auf Travelbook (travelbook.de).
Bearbeitung: Nathalie Gütermann.
Alle Fotos im Text: Nathalie Gütermann

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