Thailändische Tourismusbehörde:

"Qualitäts-Touristen" erwünscht!

Eine langfristige Strategie soll Urlauber aus gehobeneren Verhältnissen, also "Besserverdienende", für eine Reise ins Land des Lächelns gewinnen.


Bangkok, 13. Mai 2020
Die thailändische Tourismusindustrie, und somit auch Hotels, die Gastronomie und Fluggesellschaften, leiden besonders unter der Corona-Pandemie. Die Verluste seien unfassbar hoch und man wisse noch nicht, wann sich der Markt wieder erholt. Dazu sagte Phiphat Ratchakitprakarn, der Minister für Tourismus und Sport, dass ausländische Touristen zwar langsam zurückkehren dürften, Thailand jedoch einen geeigneteren Marketingplan formulieren müsse, um die "neue Normalität" zu bewältigen.

"High-end"-Touristen erwünscht!


"Das Ministerium arbeitet mit der thailändischen Tourismusbehörde (TAT) zusammen, um ein Projekt zu entwickeln, das bestimmte Reisegruppen dazu bringt, ausgewählte Gebiete zu besuchen", sagte Phiphat. Im Klartext: Die Behörde möchte ihren Fokus auf „Qualitätstouristen“ richten. Das Modell soll nur Urlauber anlocken, die mehrere Wochen Urlaub machen, in Vier- oder Fünf-Sterne-Resorts unterkommen und viel Geld ausgeben", schreibt das Portal Reisereporter.de.
Das soll wieder genügend Einkommen für stark gebeutelte Anbieter generieren, um zu "überleben".  "Backpacker"", also Rucksacktouristen, sind nicht darunter.

Phuket & Golf von Thailand

Als perfekte Ziele für "High End Touristen" wurden Inseln wie Phuket, Koh Samui und Koh Phangan genannt. Diese Standorte sind nur über begrenzte Gateways beziehungsweise begrenzte Routen zugänglich - im Gegensatz zu anderen wichtigen Zielen wie Bangkok, Pattaya und Chiang Mai. Die Provinzbehörden sollten sicherstellen, dass Einreisende gründlich überprüft und umfassende Präventionsmaßnahmen durchgesetzt werden, um eine mögliche Einschleppung des Virus durch Touristen zu verhindern, zitiert die „Bangkok Post“ die TAT-Behörde.

Herr Phiphat sagte, dass Touristen in Thailand, die mindestens einen Monat verbringen möchten, Gesundheitsbescheinigungen beantragen und die Screening- und Sicherheitsmaßnahmen aller thailändischen Gesundheitsbehörden strikt einhalten müssten. "Der Covid-19-Ausbruch ermöglicht es dem thailändischen Tourismus, sich jetzt eher auf Qualität als auf Quantität zu konzentrieren". Speziell für das letzte Quartal diesen Jahres, also der Hochsaison inklusive Weihnachten und Neujahr, werden Tourismuspakete auf den Markt kommen, die ausgewählten Hotels, Restaurants und Bars mit höchsten Hygienestandards listen. Ein TAT-Zertifikat soll dafür bürgen.

"Ausländische Reisende dürfen auf keinen Fall für eine zweite Infektionswelle verantwortlich sein, da die Pandemie in Thailand unter Kontrolle gebracht wurde", sagte TAT-Gouverneur Yuthasak Supasorn.

300 Baht-Einreisesteuer geplant

Ausländische Touristen sollen zukünftig auch eine Abgabe von 300 Baht leisten. Die "Covid-19-Steuer" soll in einen Tourismusfond fließen, um Gästen mehr Schutz und Sicherheit zu bieten. 

"Qualitäts-Kampagnen" nichts Neues

Der staatliche Tourismusverband in Thailand (TAT) begann bereits im Jahre 2014, als der Tourismus einbrach und das Land große wirtschaftliche Einbrüche hinnehmen musste, die gehobene Zielgruppe zu umwerben. Unter dem Motto "Discover Thainess" wurden kurzfrisitig wohlhabendere Reisende angelockt - und dies mit Erfolg, betonte Santi Chudintra (TAT) seinerzeit gegenüber den Medien.

Luxusreiseziel Thailand

Golfreisen, Honeymoon, Medizintourismus & Wellness stehen im Mittelpunkt. Mit anderen Worten: Die TAT legt besonderen Wert auf Touristen, die ihr Geld für "Lifestyle im Urlaub" ausgeben wollen, anstatt an allen Ecken und Enden zu knausern oder sich ständig über angestiegene Preise zu beschweren. "Thailand muss endlich weg vom Image, ein billiges Urlaubsland zu sein".

Backpacker & Billigtouristen: Bald vorbei?

Sicher ist: Thailand wird nicht mehr das Paradies für Urlauber mit kleinem Geldbeutel, so wie es das einst war. Zwar gibt es noch einige Ecken mit Hütten-Flair und Hängematten-Romantik, zum Beispiel auf Koh Chang Noi (Ranong), Koh Phangan, Koh Samet oder rund um das Künstlerdorf Pai im Landesinneren. Doch diese Einnahmen sind zukünftig wenig, ist das Fazit der Behörden. Aus deren Sicht wäre tägliche Ausgaben um die 4000 - 6000 Baht im gehobenen Ambiente wünschenswert.

Deutschsprachige Urlauber...

... gehören für uns eindeutig zu Qualitäts-Touristen" - das erfuhr Thaizeit im persönlichen Gespräch mit TAT-Vertretern. Anstatt Asiaten und Russen stehen zukünftig insbesondere Deutsche, Schweizer und Österreicher ganz oben auf der Wunschliste der TAT. "Diese Zielgruppe sei gebildet, weitgereist, an Kultur interessiert und benimmt sich gut...!(NG)

>>> Impressionen eines "Traum"-Urlaubs



Wie gefällt dir dieser Beitrag?

Keine Bewertung

Deine Meinung ist uns wichtig! Bewertung abgeben


Weitere interessante Artikel