Thailands Schlaraffenland:

Das Geheimnis der Garküchen

Jeder, der Thailand kennt, liebt die traditionellen Garküchen. Auf Thaizeit berichten wir oft und gerne über die "street stalls". Nun hat auch eine große deutsche Tageszeitung eine Lobeshymne auf Bangkok, die "spannendste Food-Mmetropole der Welt" angestimmt. Hier zitieren wir einige Passagen aus dem Bericht: "Drei Sterne am Straßeneck".


Wer nach Thailand reist, sollte sich ein genussvolles Mahl an einer der unzähligen Strassenküchen nicht entgehen lassen. Die Weltmetropole Bangkok gilt als "größter Speisesaal der Welt". Nur dort bekommt man noch "auf einem Fleck" die authentischen, landestypischen Gerichte, die sich durch kurze Garzeiten, frische Zutaten und köstliche Gewürze auszeichnen. 
Thailands Ruf als kulinarisches Schlaraffenland ist einzigartig auf der Welt! 
Allein in Bangkok soll es über 500.000 mobile Garküchen & Grillstände geben, die die Geschmacksvielfalt des ganzen Landes repräsentieren. Es geht doch nichts über ein gutes Pad Thaiein Khao Pad, eine scharfe Tom Yam Gung oder delikate Satay-Spieße...

Im Gegensatz dazu haben sich die gehobeneren Thai Lokale eher dem europäischen Geschmack ihrer Klientel angepasst, so dass die Speisen oft verfälscht oder visuell unnötig "aufgemotzt" sind.

Deshalb isst auch das Thaizeit-Team so gerne auf der Straße. Siehe unser Listing TOP 5 Garküchen! Dies erging Mitte Februar 2019 auch Friedemann Karig so, deutscher Journalist und unter anderem Autor bei der "Süddeutsche Zeitung"! Der 37-jährige gebürtige Freiburger hatte offenbar so gut gegessen... nein, wie er schreibt sogar "sehr gut"..., dass er sich auf den Weg zu vielen, vielen Garküchen machte, um herauszufinden was eigentlich deren Geheimnis ist. Am Ende des Streifzugs gab's eine veritable Liebeserklärung! Hier veröffentlichen wir einige Reflexionen...

Süddeutsche Zeitung: Drei Sterne am Straßeneck

"Die Fine-Dining-Szene mit Starköchen wie Gaggan Anand oder "Bo" Songvisava zieht Foodies aus der ganzen Welt an. Europäische Spitzenköche pilgern in Thailands Hauptstadt, um sich inspirieren zu lassen. Und im kulinarischen Mittelbau findet man ein "Best of Asia", mit koreanischen, vietnamesischen, indischen Restaurants.  Viele sehen Bangkok, was das Essen betrifft, deshalb als derzeit spannendste Stadt der Welt".  "Wie in den meisten asiatischen Ländern gilt: Wenn du dem Koch nicht beim Kochen zuschauen kannst, hat er etwas zu verbergen. Das beste Essen bekommt man an den Bürgersteigen, in Höfen und Seitenstraßen. Bangkok ist eine Stadt wie eine einzige große offene Küche, plus Speisekammer... man kann tagelang herumlaufen und immer wieder spontan irgendwo irgendwas essen - enttäuscht wird man nie." Doch bleibt die Frage, "warum ist das Essen hier so unverschämt gut"? Friedemann hat nach seinem Streifzug durch die Street Food-Szene offenbar eine Antwort gefunden:  "Weil gute Thai-Küche vor allem heißt: selber machen. Soßen und Pasten werden nach Hausrezept angerührt, und noch der kleinste Stand an der Straße hat seine eigenen Rezepturen. Dazu kommen unendlich viele Kräuter, Wurzeln und Gewürze aus dem ganzen asiatischen Raum: Koriander, Sternanis, Kreuzkümmel, Kurkuma, Pandanusblätter, Tamarinde, Thai-Basilikum, Zitronengras, Kaffirlimettenblätter und -schale, diverse Chilis  und Currypulver und mehrere Ingwer-Sorten. Waren, die in Bangkok als Handelsstadt immer schon umgeschlagen und bald in die eigene Küche integriert wurden". Natürlich geht der "Süddeutsche"-Autor in seinem Bericht auch auf die Gourmet-Szene und die kürzlich vom Michelin Guide ausgezeichneten Restaurants und Spitzenköche ein, darunter die Straßenköchin Jay Fai, die Sühring-Brüder aus Berlin, Gaggan Anand sowie Khun "Bo" und Partner Dylan mit ihrem "Bo.Lan". >>> Hier geht's zum Thaizeit-Bericht : Sterne für Bangkok Restaurants! Und auch das seit 2 Jahren wild diskutierte Thema "Garaus für Garküchen?" wird angeschnitten:  "So wild wuchert diese hyperlokale Esskultur, dass die Regierung seit 2017 immer wieder laut darüber nachdenkt, die Garküchen von den Bürgersteigen zu verdrängen, in Teilen Bangkoks hat sie auch damit angefangen. Vor allem die Ausländer und Tourismusarbeiter wollen die Stände aber behalten, während viele Thais angeblich für mehr Struktur sind...

...aber die Thai haben längst verstanden, dass ihr Streetfood ein Touristenmagnet ist". 

Quelle: Süddeutsche.de (siehe Infobox)

David Thompson & Alfons Schuhbeck 

Längst gibt es hochkarätige Rezeptbücher von renommierten europäischen Starköchen, die sich dem Thema der mobilen Straßenständen ausgiebig widmen. Allen voran der Australier David Thompson, dessen Restaurant Nahm" in Bangkoks Metropolitan Hotel zu den besten thailändischen Gourmet-Tempeln Asiens zählt. Auch er hat sich seine Inspiration von den Strassenküchen geholt und schrieb den Wälzer „Thai Street Food“ (über Amazon.de erhältlich). Ebenfalls ein großer Fan der "Kochkunst am Wegesrand" ist der deutsche Meisterkoch Alfons Schuhbeck. In seinem neuesten Werk vermittelt er ein fesselndes Bild von Land, Leuten und der asiatischen Esskultur. Rezeptklassiker und Kochtechniken dieser Küchen werden in einer reich bebilderten Kochschule vorgestellt

("Meine Gewürzküche aus Indien, Thailand, Vietnam und China", 
Verlag: ZS Verlag GmbH, Sprache: Deutsch). ISBN-10: 3898833666, ISBN-13: 978-3898833660, bestellbar über Amazon.de)

Top Garküchen in Thailand

Für THAIZEIT sind und bleiben jedoch die Bücher von Chawadee Nualkhair die fundiertesten Guides zum Thema Garküchen.  Dazu gehört das etwas ältere Werk: "Bangkok`s Top 50 Streetfood Stalls" sowie das Buch: "Thailand's Best Street Food" (The Complete Guide to Streetside Dining in Bangkok, Chiang Mai, Phuket and Other Areas). Hierfür war die Autorin nicht nur in der Metropole, sondern auch im Norden und auf den Inseln unterwegs. Natürlich muss man bei Print-Ausgaben und in der heutigen, schnelllebigen Zeit damit rechnen, dass die ein oder andere Garküche schon verschwunden ist. Aber viele Tipps und Adressen sind nach wie vor akkurat.   Unlängst hat Chawadee Nualkhair dem Thailändischen Fremdenverkehrsamt (TAT) ein Interview gegeben. Hier einige Auszüge...
  • Sie haben recherchiert, dass allein in Bangkok rund zehn Millionen Thailänder mindestens einmal täglich in einer Garküche essen. Warum sind die mobilen Küchen so beliebt?

    Die Straßenküchen bieten eine unglaubliche Qualität und Vielfalt zu überaus günstigen Preisen. Ob reich oder arm, jeder kann sich die Mahlzeit in einer Garküche oder an einem Grillstand leisten. Und das kulinarische Angebot ist einfach überwältigend. An allen Ecken und Enden der Stadt sind Suppen, Gegrilltes, Gegartes und Frittiertes erhältlich, Früchte, Säfte, Eiscreme und Vieles mehr.
  • Ihre Bücher fungieren als Wegweiser durch die Streetfood-Szene – haben Sie tatsächlich selbst in allen gegessen ?

    Es ist unmöglich, wirklich jede Garküche zu testen. Aber ich bin ziemlich gut vernetzt in Bangkok und habe einfach meine Freunde gefragt, welche mobilen Restaurants sie in ihrer Nachbarschaft empfehlen können. Und die haben wir dann gemeinsam besucht. Am Ende der Recherchen hatte ich allerdings 20 Kilo mehr auf den Hüften. 

Bildergalerie: >>> Schlaraffenland "Garküchen"


Und hier finden Sie zahlreiche tolle Rezepte zum Nachkochen:
>>> Thaizeit Ratgeber: Alles über Thai Food - mit Kochanleitung! 

Nathalie Gütermann


Quellen: 

1. Süddeutsche Zeitung / sueddeutsche.de; 20. Februar 2019, "Foodmetropole Bangkok: Drei Sterne am Straßeneck". Autor: Friedemann Karig 

2. Chawadee Nualkhair hat lange als Wirtschaftsjournalistin für Financial Times und das Wall Street Journal gearbeitet. Ihre  englischsprachigen Bücher:  „Bangkok`s Top 50 Streetfood Stalls“ sowie "Thailand's Best Street Food" - sind beide über Amazon erhältlich.

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