Thailands Wetter-Tragödie: Aktuelle Situation & Folgen

2017 - Wie sieht es nach dem Neujahr-Drama mit Sturzfluten und Hochwasser auf Koh Samui & Co aus? Und wie im Rest des Südens? Premierminister Prayut spricht von den "stärksten Regenfällen seit 30 Jahren". Ein Update!

10. Januar 2017 
Das tragische Schauspiel, das sich derzeit vor allem im gesamten östlichen Süden von Thailand abspielt, ist noch nicht zu Ende! 

Zu allem Übel könnten die Wettervorhersagen konträrer nicht sein und sorgen allgemein für Verwirrung. Was ist denn nun korrekt? Während das Portal "Wetter.de" in ihrer "16-Tages-Vorschau" frohlockend sonniges Wetter ab dem 11. Januar prophezeit, warnt der thailändische Wetterdienst vor einer neuen und akuten Schlechtwetterfront im Golf von Thailand, die mindestens bis zum kommenden Wochenende anhalten soll.

Das Thaizeit-Team mit Sitz in Bangkok verfolgt die stündlichen News in lokalen Medien und sprach mit Expats, die vor Ort auf den Inseln im Golf von Thailand leben. Zudem publiziert der bekannte Thailand-Blogger Richard Barrow auf seiner Facebook- und Twitter-Seite regelmäßig Updates und Fotos über die Gesamtsituation in den von heftigem Regen und Hochwasser betroffenen Provinzen - allerdings auf Englisch. Für unsere Leser fassen wir das Wichtigste hier zusammen...  
  • Urlauber müssen sich in Bezug auf den Flug-, Straßen- und Bahnverkehr weiterhin auf Einschränkungen einstellen. 


  • Das gilt vor allem für die Regionen Nakhon Si Thammarat (Airport ist noch immer lahmgelegt und bis mindestens Mittwoch geschlossen!) und Surat Thani, was somit auch die Feriendestinationen Koh Samui, Koh Tao und Koh Phangan betrifft. Auch auf Phuket und in Krabi regnet es derzeit mehrmals am Tag, so dass auch hier mit Verspätungen zu rechnen ist. Das Auswärtige Amt bittet: Pauschalurlauber sollten sich an ihren Reiseveranstalter wenden, Individual-Urlauber an ihr Hotel oder lokale Reisebüros vor Ort. 
  • In den betroffenen Gebieten herrscht bis auf Weiteres striktes Bade- und Tauchverbot. Wegen hohem Wellengang sind Boot-Transfers und Ausflüge zwischen den Inseln mit kleineren Speedbooten bis zur offiziellen Entwarnung eingestellt. Fähren fahren (auf Samui: Songserm Rungraung Boat, Lomprayah und Seatran Discovery), aber nicht jeder Passagier ist seefest! 
  • Mehrere Hundert Touristen, auch aus Deutschland, saßen am vergangenen Wochenende auf dem Flughafen von Koh Samui fest, weil ihre Maschinen nicht starten konnten. Internationale Flüge fielen nach den Weihnachtsferien ins Wasser. Jetzt funktioniert der Flugverkehr wieder normal.  
  • Gestern Abend brach der Verkehr am Hauptverkehrsknotenpunkt der Phetkasem Road in Prachuap Khiri Khan in Richtung Süden zusammen. Ein Meter hohe Wassermassen machten die Hauptstraße unpassierbar - sogar für Reisebusse - und eine Brücke brach (Foto links). Fahrer und Mitreisende sassen bis heute morgen fest.
  • Behörden warnen vor weiteren Regenfällen und Erdrutschen für diese Regionen: Chumphon, Krabi, Nakhon Si Thammarat, Phuket & Phang Nga, Phattthalung, Phetchaburi, Prachuap Khiri Khan, Ranong, Surat Thani (inkl. Koh Samui, Koh Tao, Koh Phngan) und die Trang Inseln.
  • Krabi: Der Koh Lanta National Park und vorgelagerten kleinen Inseln sind bis mindestens 11 Januar 2017 geschlossen, ebenso der "Than Bok Korani National Park". Entwarnung gibt's erst bei Wetterbesserung.  
  • Bangkok und Umgebung ist (bis auf kurze Regenschauer) bedeckt und weitgehend trocken. Derzeit sieht es nur auf Koh Chang recht gut aus.  
Wir bitten unsere Leser jedoch um Mithilfe und rege Kommentare auf unserer Facebook-Seite, solltet Ihr Euch derzeit auf einer Sonnen-Insel befinden!! Hier geht's zu unserer FB-Page.

FOLGEN DER ÜBERSCHWEMMUNGEN

- Rund eine Million Menschen in zehn Provinzen sind vom Neujahrs-Drama betroffen. Mittlerweile sind über 20 ertrunkene Todesopfer und zahlreiche Verletzte zu beklagen. Hundertausende Menschen sind auf Evakuierung oder Hilfsgüter angewiesen. Militär, Polizei und Sanitäter sind seit Anfang des neuen Jahres rund um die Uhr im Einsatz und ein Krisenzentrum wurde eröffnet. 
- Fazit: Laut lokalen Medienberichten wurden bislag 60 Brücken und 218 Straßen schwer beschädigt oder ganz zerstört. Über 2.200 Schulen im östlichen Süden mussten geschlossen und jetzt renoviert werden. Gesamtschaden: ca. 768 Millionen Baht.
- Billigflieger wie Air Asia und Nok Air wurden unterdessen des Wuchers bezichtigt. Beispiel: Flüge von Trang nach Bangkok werden aktuell zwischen 3178 und 3403 Baht angeboten, ab dem 13. Januar zwischen 1793 und 2749 Baht. "Das ist reine Abzocke - die nutzen unsere Notsituation aus", klagen die gestrandeten Touristen, die wegen des Unwetters umbuchen wollten. Die beiden Airlines verteidigten sich und weisen auf die erhöhte Anzahl der Reisenden, die Hochsaison sowie Kurzbuchungen hin, die Tickets immer verteuern würden. 
- Warnung 1: Ein Dutzend Krokodile sind aus einem Zoo in Nakhon Si Thammmarat ausgeschwemmt worden. Die Gefahr besteht, dass sie sich im dreckigen Hochwasser der Straßen aufhalten, durch die die einheimische Bevölkerung zu Fuss watet, mit Rettungsringen schwimmt oder die Fluten mit Booten überquert. Versuche, die bis zu 5 Meter langen Tiere einzufangen, brachte noch keinen Erfolg. 
- Warnung 2: Ebenfalls in Nakhon Si Thammarat wird auf Gesundheitsgefahren durch Abfälle hingewiesen. Viele Menschen klagen bereits über Juckreiz, Haut-Rötungen und Ausschlag, die von durch den angeschwemmten Müll verursacht werden. Die Behörden warnen: trinken Sie auf keinen Fall Leitungswasser, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und Desinfektionsmittel.  

Die weiteren Aussichten...

Viele Gewerbetreibende, vor allem auf den Inseln, sind arm dran. Die Hochsaison fiel in jeder Beziehung ins Wasser. "Jetzt kann es nur besser werden", hofft Sandra vom Restaurant "Siam Dreams" auf der Chaweng Road auf Koh Samui. "Normalerweise ist bei uns die Regenzeit immer von Ende Oktober bis Anfang/Mitte Januar - aber in diesem Jahr war es besonders schlimm. Doch so wie es aussieht zieht die Schlechtwetterfront endlich ab, gestern war es zeitweise wieder sonnig, Straßen sind auf Koh Samui wieder befahrbar und der große "Clean-up" hat begonnen. Auch das Hochwasser ist größtenteils versickert... siehe aktuelles Foto von heute links (von Samui-Expat Camille Lemmens via Richard Barrow)!
Für Februar ist wieder Traumwetter angesagt! Dann ist die Monsunzeit definitiv vorbei!"

Nathalie Gütermann, Fotos: Richard Barrow, Thaizeit Media

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