Thonburi für Entdecker (1): Wat Phitchaya Yatikaram

Bangkok ist die Heimat von unzähligen Tempeln. Um eine Überdosis von buddhistischen Schreinen zu vermeiden, sollten Sie vorab ein wenig recherchieren und die interessantesten Sehenswürdigkeiten auf Ihrer Stadtkarte markieren. Das Thaizeit-Team hilft Ihnen dabei... 

Für Neulinge ist natürlich der Wat Pho ein absolutes Muss, in Verbindung mit einem Besuch des Grand Palace. Besonders attraktiv anzusehen ist der Wat Arun, besser bekannt als der "Tempel der Morgenröte", denn er ist mit Tausenden von Porzellan-Scherben und bunten Blütenornamenten aus Keramik bedeckt. Hier geht's zum ausführlichen Bericht.
Wer die Highlights von Bangkok schon kennt, der möchte auch abseits der Touristenmassen spazieren gehen. 

Unser Top-Tipp ist hierfür ein Ausflug zur fast vergessenen westlichen Uferseite des Chao Phraya Flusses, nämlich nach Thonburi! Dies ist einer der 50 Bezirke der Megametropole, und für uns sicherlich der interessanteste - weil unbekannteste - Stadtteil Bangkoks. Dies liegt daran, dass die Verkehrsverbindung noch nicht so ausgereift ist wie im restlichen Bangkok. 

Durch Thonburi führt zwar seit 2013 die Silom-Linie des Bangkok Skytrain (BTS), und sie hat in diesem Bezirk drei Haltestellen: Pho Nimit, Talat Phlu und Wutthakat. Doch ist es etwas mühsam von dort die ganze Gegend zu erkunden. Am besten man tourt Thonburi im Mietwagen, bucht ein Taxi für einen halben Tag oder macht eine "Walking Tour" zu Fuss. 

Neue Thaizeit-Serie: Thonburi Spezial

Von 1768 bis 1782, während der Herrschaft König Taksins, war Thonburi sogar die Hauptstadt des siamesischen Reiches, nachdem die alte Hauptstadt Ayutthaya durch die Birmanen zerstört worden war. Man nannte es während dieser Zeit deshalb auch das "Königreich Thonburi". 
Zum Auftakt Ihrer Sightseeing-Tour begeben Sie sich zu einem der spektakulärsten Tempel in diesem Bezirk: zum Wat Phitchaya Yatikaram Worawihan, einer erstaunlichen, jedoch wenig besuchten Anlage mit schneeweißen, zum Teil goldverzierten "Wats" sowie einem himmelhohen prächtigen Prang, in dessen Inneren eine Statue mit vier Buddha-Bildnissen aus der Sukhothai Ära thront (bekannt als Phra Sittharot). Von dessen Mitte aus sind hunderte von Glücksfäden 'gen Ausgang gespannt - siehe Bildergalerie. Was diese Fäden bedeuten, lesen Sie in diesem Thaizeit-Bericht.
Der Wat ist ein Tempel der 2. Klasse, doch gibt es leider keine Aufzeichnungen, wann er gebaut wurde. Man weiß jedoch, dass die meisten Materialien, die beim Bau verwendet wurden, aus China importiert wurden - daher auch der unverwechselbaren chinesische Baustil der Tempel. Im Gegensatz zu Thai-Tempeln gibt es kein Dach, vielmehr ist die Tempelhalle wie ein Turm gebaut, verziert mit Drachen aus Zement. Sehenswert sind auch die zahlreichen Schnitzereien von Bildern aus der chinesischen Legende "Samkok". Der Haupteingang des Ubosot zeigt einen chinesischen Krieger, der auf einen Löwen tritt. Der vordere Bereich des Ubosot ist ebenfalls mit Steinen aus China gepflastert. 
Anders als in anderen Bangkok-Tempeln voller Menschen, herrscht hier ein konstanter Zustand der Ruhe und ist somit perfekt für eine Dosis spiritueller Erleuchtung. 

Weitere Attraktionen...

Auf dem Weg in Richtung Norden sollten Sie einen Halt im "Princess Mother Memorial Park" einlegen... ... eine schattige Oase, die der Mutter des verstorbenen Königs Bhumibol gewidmet ist. Oder haben Sie Hunger bekommen? Dann fahren Sie 'gen Osten nach Chinatown, denn dort befindet sich eine der ältesten und belebtesten Garküchenmeilen der Welt.  Wer mit uns noch ein wenig in dieser Tempelanlage verweilen will, der klickt sich jetzt durch unser Fotoalbum.

Nathalie Gütermann (Text & Fotos)

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