Ertrinkungsgefahr auf Phuket: Keine Badeaufsicht, starke Strömungen!

Seit keine Bademeister an den wichtigsten Inselstränden mehr stationiert sind, ertranken innerhalb von vier Tagen vier Menschen. Dies liegt nicht etwa an den "Life Guards", sondern an einem neuen Gesetz. Die Rettungsschwimmer-Krise auf Phuket ist dramatisch.. mit tödlichen Folgen. 

Vorsicht beim Baden auf Phuket! Seit dem 1. Oktober 2017 sind die professionellen Bademeister und Lebensretter nicht mehr im Dienst. In den letzten Wochen ertranken mehrere Urlauber, doch wir betonen: Flaggen beachten - Schwimmen im Meer auf eigene Gefahr. Foto: Phuket Lifeguard, Facebook
Phuket, 24. Oktober 2017
Wie oft haben wir auf Thaizeit.de hingewiesen, NICHT bei hohem Wellengang im Meer zu schwimmen und explizit die ROTEN FLAGGEN zu beachten.


Hier nun nochmals unsere Warnung! Die Monsunzeit ist noch nicht ganz vorüber, und so sind die Meeresströmungen speziell in dieser Gegend der Adamanensee enorm gefährlich. Die schweren Regenfälle in den letzten Wochen haben dazu beigetragen. Selbst geübte Schwimmer - so jedenfalls schätzt sich jeder 2.Tourist selbst ein - haben in Phukets Gewässern oftmals keine Chance. Das gilt vor allem ab Juni bis Ende Oktober, manchmal noch bis in den November hinein.
Doch wie es scheint, hält sich kaum einer an die Mahnungen.

Aber das Leid ist groß, wenn denn doch etwas Dramatisches passiert. So geschehen während der letzten Monate.
Hier kann man nur kommentieren: wer trotz der Signalflaggen im Ozean schwimmen geht, tut dies auf eigene Gefahr. 

Rettungsschwimmer auf Phuket: 
Seit 1.10.17 Dienst eingestellt 

Zu allem Übel hat nun der Phuket Lifeguard Club gekannt gegeben, dass ihre ausgebildeten Rettungskräfte seit 1. Oktober 2017 NICHT mehr zur Verfügung stehen. Ihr Vertrag mit Phukets Behörde lief Ende September aus, doch war der Verein durchaus bereit, diesen zu den gleichen Konditionen wie bisher zu verlängern. Immerhin waren die Rettungsschwimmer schon die letzten 7 Jahre mit Erfolg im Einsatz. 

Die Verwaltung jedoch stellte sich taub und wollte die Bezahlung um rund 2,2 Millionen Baht kürzen - von insgesamt 22 Millionen Baht auf 19,8 Millionen Baht. "Die Sicherheit der Urlauber war bis zuletzt unsere höchste Priorität. Wir haben erstklassige Leute, doch das nun festgelegte Budget ist absolut nicht ausreichend, um sämtliche Strände auf Phuket das ganze Jahr über zu überwachen", sagte Prathaiyut Chuayuan, der Präsident der "Phuket Lifeguard". 

Und weiter: "Wir haben das Budget unseres Services nicht erhöht. Unsere Leute haben nichts falsch gemacht, im Gegenteil - sie habe oft unter sehr schwierigen Umständen eine enorme Arbeit geleistet. Zum Beispiel ist am Surin Beach seit über sieben Jahren niemand ertrunken. Dies geschieht nicht zufällig. Alle unsere Rettungsschwimmer sind Spezialisten. Alles, was sie brauchen, ist Unterstützung. Dazu gehört auch ein existenzsichernder Lohn angesichts der explodierenden Lebenshaltungskosten auf Phuket. 


Ein Lohn, der die Gefahren der Arbeit widerspiegelt. Plus Ausrüstung und Strandeinrichtungen, die Badmeister weltweit benötigen, um diese schwierige Aufgabe richtig zu erledigen und Leben zu retten. Aber wie es scheint möchten die Behörden sparen und nun ihre eigenen Leute trainieren. So sei es. Wir sind unter diesen Umständen nicht mehr dabei!"

Laut Phuket Gazette soll nun die Marine neue Rettungschwimmer ausbilden. Diesbezüglich kommentiert das Blatt bissig: "Marine-Offiziere, die absolut kein Interesse daran haben Rettungsschwimmer zu werden, und gar nicht die notwendige Schwimmfähigkeit und Ausdauer haben, sollen nun trainiert werden. Dies ist ein Rezept für Katastrophen. Diese Fähigkeiten können nicht in einem dreitägigen Kurs erworben werden, vielmehr ist jahrelange Erfahrung erforderlich, um ein diplomierter Rettungsschwimmer auf Phuket zu werden."

Eine Lösung des Dilemmas scheint vorerst nicht in Sicht...


Schilder beachten: Keine Bademeister im Einsatz!

Nun müssen sich die örtlichen Behörden dringend etwas einfallen lassen, denn seit den letzten 3 Wochen häufen sich Unfälle und Todesfälle an Phukets Stränden. Trauriges Fazit: 
  • Während der letzten Saison waren insgesamt 761 Menschen betroffen. Sieben Personen kamen ums Leben.
  • Koh Racha: Am 16. Okotber ertrank ein Chinese auf der vorgelagerten Insel von Phuket
  • Nai Harn Beach: Letzte Woche, am 24. Oktober, starb gegen 8:00 Uhr früh ein Schweizer in der tödlichen Brandung.
  • Patong  & Kata: zwei Koreaner ertranken unabhängig voneinander in den Fluten vor diesen beiden Stränden. Gestern wurden 2 Chinesen in letzter Minute am Patong Beach gerettet.
  • Surin Beach: Vor einigen Tagen wurde eine 24-jährigen russische Touristin mit mittelschweren Verletzungen gerettet

... und jeden Tag geht es weiter mit schlimmen Nachrichten...

Wichtiger Hinweis der "Lifeguard Services"

Alle Urlauber sollten jetzt besonders vorsichtig sein, rät Khun Prathaiyut.
Wenn Sie diese Schilder sehen: "Warning: No Lifeguard On Duty" oder auch sonst keine Lifeguards am Strand patrouillieren sehen, dann doch lieber bis zur Sommersaison ab Dezember auf das Bad im Meer verzichten und stattdessen den Hotelpool nutzen. (NG)


Quellen und Fotos: Phuket Lifeguard (Facebook)
Phuket Gazette / Thai Visa

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