Küssen und Lieben in Thailand - Thai Urlaub für Paare - Was ist zu beachten?

Darf ich meinen Partner im Urlaub küssen oder berühren?

Auch wenn es sich um einen Liebesurlaub handelt, sollten ihr euch in der Öffentlichkeit mit Zuneigungsbekundungen etwas zurückhalten. Zwar geht es in Thailand inzwischen immer moderner zu, doch Händchen halten, umschlungenes Kuscheln oder Küssen gilt immer noch als unangebracht. Solche Zärtlichkeiten gehören in die eigenen vier Wände und nicht vor den Augen anderer Menschen. Deshalb solltet ihr euch einfach auf das Vergnügen und die Zweisamkeit im Hotel oder in einer anderen Unterkunft freuen.

Jegliche Form von Romantik sollte in Thailand sparsam und dezent ausgetauscht werden. Das gilt sowohl für das Küssen als auch das Berühren. Diese Liebesformen werden in Thailand nicht geschätzt und sorgen oftmals bei den Thais sogar für Entsetzen.

Das alles gilt im Übrigen auch für Zärtlichkeiten mit Kindern. Das Berühren, Schmusen oder Küssen von Kindern gilt als bodenlose Respektlosigkeit. Eltern dürfen ihre Kinder außerhalb des Heims oder Hotels nicht getätschelt, über den Kopf streicheln oder trösten. Es gilt schlichtweg als verpönt und kommt in Thailand nicht gut an – selbst dann nicht, wenn es sich offensichtlich um Ausländer handelt, die an jene Sitten nicht gewöhnt sind.

Wie verhält es sich mit Hochzeiten oder Trauerfeierlichkeiten?

In Europa werden Hochzeiten überschwänglich gefeiert. Mit viel Spaß, Tanz und natürlich Zärtlichkeiten feiern Gäste diesen Feiertag und sorgen beim Hochzeitspaar für unvergessliche Momente. Doch Hochzeiten sowie Trauerfeiern finden in Thailand in ganz anderem Rahmen ab.

Intimitäten sind auch bei diesen speziellen Anlässen nicht erwünscht. Gäste kleiden sich dem Fest angemessen, bezeugen ihre Zuneigungen jedoch auf andere Art und Weise, wie wir es vielleicht nicht gewohnt sind. Umarmungen gehören nicht dazu – Geschenke dürfen hingegen überreicht werden. Es wird jedoch nicht vom Hochzeitspaar oder den Trauernden erwartet, dass die Geschenke direkt geöffnet werden. Somit soll der Gast nicht in Verlegenheit gebracht werden und der Beschenkte nicht zu gierig erscheinen. In der Regel handelt es sich in dieser Hinsicht meistens sowieso um Geld – ein Zuwendung der Thailänder, um die Kosten für die Veranstaltung niedriger zu gestalten.

Was ist bei einem Strandurlaub zu beachten?

Ein Besuch in Thailand wird immer gern mit einem Strandbesuch verbunden. Hier warten schließlich perlweise Sandstrände und kristallklares Wasser auf Besucher. Doch achtet auf die Bekleidung und vermeidet Annäherungsversuche. Es ist zwar verständlich, wenn sich Paare in knapper Bekleidung gern näher kommen möchten, doch das ist in Thailand nicht gern gesehen.

Bedenkt daher vor dem Strandbesuch angemessene Kleidung zu tragen. Das bedeutet, dass kaum Haut zu sehen ist. Viele Thailänder bewegen sich nahezu komplett bekleidet an Stränden und sind eher wenig in Badehosen oder Bikinis zu sehen. Sie baden sogar oft in Hemden oder Hose – in Thailand ist das vollkommen normal.

Wer jedoch das kühle Nass auf der Haut spüren möchte, sollte mindestens einen kompletten Badeanzug oder eine Badehose verwenden. FKK gibt es nicht in Thailand und ist absolut nicht gestattet. Somit gilt es auch, vorsichtig mit Kuscheleinheiten auf Strandliegen oder Badetüchern umzugehen. Auch wenn ihr nicht die Finger voneinander lassen könnt, solltet ihr euch zügeln. In Thailand gehören sich Küsse und Berührungen zwischen Liebenden in aller Öffentlichkeit nicht und sind uneingeschränkt tabu.

Wie sieht es mit gleichgeschlechtlichen Ehen aus?

Menschen, die mit ihrem gleichgeschlechtlichen Partner in Thailand zu Besuch sind, werden zwar toleriert, aber nicht zwingend akzeptiert. In Thailand sind gleichgeschlechtliche Verbindungen nicht erlaubt – selbst außer Landes geschlossene Ehen werden nicht anerkannt. Demzufolge sind Liebkosungen unter Gleichgeschlechtlichen in der Öffentlichkeit in Thailand nicht nur schwierig, sondern am besten ganz zu unterlassen. Denn aktuell gibt es nicht mal Gesetze gegen Diskriminierung von lesbischen, schwulen oder transsexuellen Personen. Streng genommen haben es Transsexuelle in Thailand noch am schwersten – sie werden nicht ernst genommen und erhalten nur in sehr seltenen Fällen eine Chance, ihr Leben nach ihren Vorstellungen und Wünschen zu leben.

Die Schließung von gleichgeschlechtlichen Ehen wird stark kritisiert und in naher Zukunft nicht legalisiert werden. Auch im Hinblick auf Sorgerechtsverhältnissen oder Adoptionen sind keine Verbesserungen in Sicht. Liebe und Zuneigung sind dementsprechend in Thailand ein schwieriges Thema und nur schwer umzusetzen. Zuneigungen sollten nur hinter geschlossenen Türen passieren und vor Außenstehenden nicht erfolgen. Wer sich mit diesen Gepflogenheiten für die Zeit eines Urlaubs arrangieren kann, wird jedoch eine schöne Zeit in Asien verbringen können.

Schnupper-Kuss in Thailand

Eskimos reiben ihre Nasenspitzen gegeneinander. Im Westen werden die Lippen vereint. Aber wie drücken die Thais ihre Zuneigung aus? Sie schnuppern. Ein leichtes, schnelles Atemholen in der Nähe der Wange ist der Gipfel an Zärtlichkeit. Hom gäm (Schnupper-Kuss) bestätigt sowohl die bedingungslose Liebe zu einem Kind als auch die heruntergespielte Leidenschaft zwischen Liebenden. Eltern geben ihrem Nachwuchs wohlwollende und beruhigende hom gäm auf Wangen oder Stirn als ein Zeichen der Verbundenheit. Jenseits von überschwänglichen, unschuldigen hom gäm sind die Beweggründe von Liebenden für einen Schnupper-Kuss ganz andere. Es ist der thailändische Weg, eine Eroberung zu machen. Schnuppern ist für die Thais so natürlich wie atmen. Die soziale Norm in Thailand setzt Reinlichkeit mit Kuscheligkeit gleich, eine Voraussetzung für körperliche Annäherung und für soziale Akzeptanz. Die Thais duschen demonstrativ vor dem Zubettgehen, und sie erwarten dasselbe von ihrem Partner. Sie vermeiden jeden, der ansatzweise "men" (schlecht riechend) ist, und weiden sich am reinen und leichten Duft des geliebten Menschen. Das Adjektiv "hom" bedeutet „gut riechen“, und das ist in Thailand eine kulturelle Obsession, noch dazu eine, die sich auszahlt.

Eine Nasenlänge voraus

In einer US-Studie aus den neunziger Jahren wurden rund 10.000 Menschen aus verschiedenen Ländern aufgefordert, den Geruch diverser Nationalitäten auf einer Skala von "men" bis "hom" einzuordnen. Ohne den Hauch einer Bevorzugung lagen die Thais den anderen Testpersonen mehrere Nasenlängen voraus. Die offiziell am besten riechenden Menschen können ihren guten Duft nicht nur auf eine dreimal täglich durchgeführte Seifenreinigung zurückführen, sondern anscheinend auch auf ihre Ernährung. Sie enthält wenig Milchprodukte, Fleisch und gewöhnliche Gewürze, dafür aber ist sie mit reichlich Koriander, Chili und Zitronengras versehen, die die Poren reinigen.

Quellen:

https://www.loveandcompass.de/verhaltensregeln-in-thailand/

http://www.swiss-society-phuket.com/richtiges_verhalten_in_thailand/

https://www.thailand-spezialisten.com/thailand-informationen/do-s-don-ts-im-thailandurlaub/

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/go-thai-be-free-3604621.html