Penang - Die "Perle des Orients":

Südasien-Insel in 24 Stunden

Von Indien bis China: In Penang lässt sich die Vielfalt asiatischer Kulturen auf kleinstem Raum erleben.


Vom Straßenverkehr unbeeindruckt trottet eine indische Kuh an einem Tempeleingang mit bunten Krishna-Figuren vorbei. Auf der anderen Straßenseite arrangiert ein Händler seine Auslage; Henna, Currymischungen und Räucherstäbchen müssen vom Staub des Vormittages befreit werden.
Eine Frau im bunten Sari kommt aus der ayurvedischen Apotheke, um sich am Roti-Stand ein Mittagessen mitzunehmen. Sie muss mit Kopf und Händen auf die Gerichte deuten, denn nebenan vom Videoladen dröhnt der Bass des neuesten Bollywood-Soundtracks.

Wir sind in Malaysia, genauer gesagt im historischen Viertel von Penangs beschaulicher Hauptstadt Georgetown, und nur einen Katzensprung entfernt von idyllischen Stränden (Foto). Zehn Prozent macht die indische Bevölkerung auf der Insel in der Straße von Malakka aus, Malaysier und Chinesen jeweils 40 Prozent. Klar, dass es nicht wenige Ecken gibt, in denen man sich mitten im alten China glaubt, komplett mit Tempeln, Dim Sum Küchen und chinesischen Werbeplakaten. In friedlicher Einigkeit stehen dort Moscheen, Buddha- und Hindutempel, Mao-Schreine und katholische Kirchen im zur Kolonialzeit wichtigsten Handelszentrum der Region.

Stadtwanderung mit Piraten

Doch auch landschaftlich ist die “Perle des Orients” immerhin so abwechslungsreich, dass Kulturinteressierte, Sonnenanbeter und Dschungel-Wanderer gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Sehenswürdigkeiten wie das alte Fort Cornwallis mit Leuchtturm, die St. George Kirche oder die historischen Gebäude, vor allem in der Altstadt (Foto rechts), sind nicht immer restauriert und bewahren einen lebendigen Charme. Ein wenig erinnert sie uns an "Old Phuket Town" oder an den alten Stadtkern von Luang Prabang (Laos). Nicht umsonst hat die UNESCO im Jahre 2008 die Insel Penang zum Weltkulturerbe erklärt. Wer sich traut, bestaunt die (nun zahnlosen) Giftschlangen im berühmten Schlangentempel oder schließt seine Stadtwanderung beim über 30 Meter langen, liegenden Buddha im Chayamangkalaram Tempel ab. Von dort lässt es sich wunderbar zum Sonnenuntergang die Strandpromenade entlang in Richtung Hotel wandern.

Berg- & Strandparadies

Einen wahrhaft tropischen Anblick bieten das Schmetterlingshaus und eine Wanderung vom Botanischen Garten den Dschungel hinauf zum Penang Hill. Eine Seilbahn fährt zum Kek Lok Si, der größte buddhistische Tempelkomplex Südostasiens (Foto links) An Penangs Nordküste, nur eine kurze Fahrt mit dem Linienbus oder Taxi von Downtown Georgetown, liegen die Strandresorts Tanjung Bungah, Teluk Bahang und das bekannte Batu Ferringhi, alle mit Nachtleben und Discos. Wer es ruhiger mag, findet an der Westküste die für Malaysia typischen, noch heute fast unberührten Traumstrände mit azurblauem Wasser, die oft nur über Dschungelpfade erreichbar sind. Schnorcheltrips zu den umliegenden Eilands oder ins (zollfreie) Shopping- & Inselparadies Langkawi sind überall buchbar. Penang hat erstklassige Resorts (Golden Sands, Rasa Sayang) und Golfplätze, gediegene Hotels (Bayview Beach Resort, Lone Pine Hotel), mit idealer Lage zwischen Strand und Stadtleben (Soho Bar, Shamrock, Carl’s). Für den kleineren Geldbeutel gibt es ein paar ordentliche Hotels in Georgetown (Hotel Malaysia, Merchant Hotel) und außerdem ist da noch die Gegend um Chulia Street. Hier steigen Rucksackreisende ab, etwa in der recht neuen und komfortablen 75 Traveller’s Lodge.

Kulinarische Höhepunkte

Wirklich berühmt ist Penang übrigens für seine Küche: Jede der vertretenen Kulturen in der Stadt hat ihre eigenen kulinarischen Kostbarkeiten mitgebracht und mit ganz eigenem Stil verfeinert. Nirgendwo sonst in der Region bekommt man so authentische Köstlichkeiten aus Indien, China, Thailand und eben Malaysia... an jeder Straßenecke, oder aber in prächtigen Penang-Restaurants serviert. (Foto rechts) Im Januar gibt es drei große Feste, zu denen neben großem Spektakel natürlich auch die besten Spezialitäten aufgefahren werden: Das Hindu-Fest Thaipusam mit großer Prozession, die Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan und das zweiwöchige chinesische Neujahrsfest.

>>> Bildergalerie: Penang-Impressionen

Alexander Heitkamp/Nathalie Gütermann


Beste Reisezeit ist im Januar und Februar, wenn der Niederschlag am geringsten ist. Die Temperaturen sind über das ganze Jahr gleich bei etwa 24-31 Grad.

An jedem letzten Sonntag im Monat ist der “Little Penang Street Market” mit seinem großzügigen Angebot ein Muss: Schmuck, Gewürze, Textilien, Handtaschen und vieles mehr wird hier zu traditioneller und moderner Livemusik angeboten.

Für verregnete Tage ist das “3rd Dimension Board Game Cafe” eine interessante Abwechslung. Wer seine Runde Monopoly oder Siedler von Catan beendet hat, kann anderen Rollenspielern bei ihren Abenteuern zusehen. Wer einen tieferen Einblick in das historische Leben und die Kultur dieser ungewöhnlichen Insel gewinnen will, dem sei das Cheong Fatt Tze Mansion (Blue Mansion) ans Herz gelegt. Die Website gibt einen guten Vorgeschmack auf die detaillierte Tour des UNESCO-Projektes. Web: cheongfatttzemansion.com

VISA RUN - THAI KONSULAT, PENANG Seit Mai 2014 gelten in Thailand neue Visabestimmungen. Wer sein Visum beim Thai-Generalkonsulat in Penang beantragen oder verlängern möchte, hat eine gute Wahl getroffen.

Hier steht alles darüber: Visa-Run nach Penang

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