Infektionskrankheit "MERS":

Gefahr im Thailand-Urlaub?

Vor einigen Jahren war es die Schweine- und die Vogelgrippe, jetzt ist es die extrem ansteckende und mitunter tödlich verlaufende Atemwegserkrankung MERS, die Angst macht. Besonders Asien ist betroffen. Wie sieht es mit einem Urlaub in Thailand aus? Ein Update.


Im Krankenhaus "Bumrungrad International" in Bangkok wurde bislang ein MERS-Patient behandelt - es handelte sich dabei um einen 75 Jahre alten Mann aus Oman. Er war per Flugzeug aus dem Nahen Osten eingereist. Fast 60 Krankenhausmitarbeiter und Verwandte, die mit ihm in Berührung kamen, wurden zeitweise unter Quarantäne gestellt. 

MERS: "Middle East Respiratory Syndrome"


Im Mai 2015 begann der "MERS-Ausbruch" in Südkorea; innerhalb eines Monats starben über 2 Dutzend Patienten wegen dieser Atemwegserkrankung. Insgesamt waren bislang 166 Personen mit dem Coronavirus (Mers-CoV) infiziert; knapp 6000 Menschen waren zur Beobachtung auf Isolierstationen oder mussten zu Hause bleiben.
Die Angst, dass das gefährliche Virus ins Königreich eingeschleppt werden könnte, ist nicht unberechtigt.

Ein Ausbruch in Thailand wäre - nach den politischen Turbulenzen im letzten Jahr - eine weitere Katastrophe. Immerhin beruht mindestens ein Zehntel der thailändischen Wirtschaft auf Tourismus. Mittlerweile scheint es jedoch dem Herrn aus Oman wieder gut zu gehen; alle Kontaktpersonen des Erkrankten waren ohne Befund. Also keine Panik! Wie das Management des renommierten Hospitals bestätigte, ist die Infektion unter Kontrolle und die Behandlung wurde nach höchstem internationalen (WHO)-Standard durchgeführt. "Eine Ausbreitung des Virus innerhalb des Krankenhauses oder in der näheren Umgebung des Patienten konnte erfolgreich verhindert werden", hieß es in einem aktuellen Statement der Geschäftsleitung.

Scan an Flughäfen 

Derzeit werden an Thailands Flughäfen und in sämtlichen Privatkliniken sogenannte Thermo-Scan-Maschinen - also Wärmebildkameras  - eingesetzt, die bei Menschen mit einer potentiellen Erkrankung sofort eine erhöhte Körpertemperatur messen können.  Zu den Risikogruppen gehören vor allem Reisende aus Südkorea und Mittlerer Osten. Strenge Vorschrift des Gesundheitsministerium in Thailand: Verdächtige Personen werden bereits bei der Einreise sofort auf das MERS-Virus untersucht, im Falle des Falles isoliert ("Quarantänezimmer") und die unmittelbare Umgebung desinfiziert, um eine Verbreitung der lebensbedrohlichen Seuche unter allen Umständen zu vermeiden. Landesweit wurden auch alle Kliniken dazu verpflichtet, sich auf die Isolation von Infizierten vorzubereiten und im Notfall besonders schnell und umsichtig zu handeln, sollten Menschen mit Grippe-ähnlichen Symptomen eingewiesen werden. Das Mers-Virus gehört wie viele Erkältungsviren und der Sars-Erreger zu den Coronaviren. Typische Symptome sind Fieber, Atemprobleme, Lungenentzündung und Nierenversagen.
Wie eingangs erwähnt, wurde bislang nur 1 offizieller MERS-Fall in Bangkok bekannt. Aktuelles Fazit: Thailand-Urlauber müssen sich vorerst überhaupt keine Sorgen machen. Reisewarnungen oder Handelsbeschränkungen werden von der WHO bisher ausdrücklich nicht befürwortet (Stand: Juni 2015) 

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Nathalie Gütermann


MERS-CoV ("Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus") ist ein im Jahr 2012 erstmals identifiziertes Virus aus der Familie der Coronaviren (Coronaviridae), das beim Menschen eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen kann. Bislang hatten alle Infektionen ihren Ursprung auf der Arabischen Halbinsel mit Schwerpunkt in Saudi-Arabien. Die den Gesundheitsbehörden bekannt gewordenen Erkrankungen verliefen meist schwer und oft tödlich. Mit Stand vom 23. Juni 2015 berichtete die WHO über 1348 Erkrankte - vor allem im asiatischen Raum und den VAE - von denen mindestens 479 verstorben waren. Die Gefahr einer Ausbreitung in Deutschland ist übrigens nach Angaben des Robert Koch Instituts sehr gering. 
Quelle: Wikipedia / RKI / WHO

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