Thailand liegt zwar nicht so ganz auf dem Hippietrail der 60er Jahre, auf dem junge Abenteurer damals im VW-Bus nach Goa und weiter über den indischen Ozean reisten – und dabei viele der heute beliebtesten Reiseziele für uns entdeckten. Doch auch in den Zeiten von Langstreckenfliegern kann ein Jeder ohne viel Aufwand oder Kosten ein kleines Stück
der Kulturen auf dem Weg zum Traumziel mitnehmen: Wir fliegen Stopover.
Sicher, man kann es auch leichter haben und manchmal muss es eben schnell gehen: Empfehlenswerte Fluggesellschaften düsen schon seit Jahren Nonstop von Frankfurt, Vienna oder Kloten nach Bangkok – Abendessen, Spielfilme und Videogames inklusive. Thai Airways und Lufthansa teilen sich mehrmals täglich Codeshare-Flüge direkt aus mehreren Städten in Deutschland und LTU fliegt als erste Airline sogar die Strecke Berlin-Bangkok. Wer sparen, aber nicht umsteigen wollte, konnte bisher von Frankfurt auch mit Royal Brunei fliegen – leider ist diese Strecke gerade eingestellt worden.
Doch wer etwas Zeit hat, kann es sich leisten die Langstrecke aufzuteilen, immerhin zwölf Stunden reine Flugzeit, und gleichzeitig den Jetlag austricksen. Nebenbei wird die Ankunft in Bangkok auch etwas leichter als der Sprung ins – in diesem Fall – tropische Gewühl. Mit etwas eigenem Geschick oder dem des Reisebüros belastet so eine Kostprobe von Dubai, Colombo oder Singapur dank Stopover und asiatischen Hotelpreisen die Geldbörse zudem weniger als erwartet.
Durch internationale Abkommen ist es einer Fluggesellschaft in der Regel nur erlaubt Strecken zu fliegen, deren Start- oder Endpunkt im eigenen Land liegt. Wenn also die Flugzeuge etwa von GulfAir heute zwar technisch durchaus in einem Stück von Rhein-Main nach Suvannabhumi fliegen könnten, sind sie doch gezwungen, im eigenen Land zu landen. Ein Umstand, den sich Stopover-Reisende zunutze machen. Besonders, weil im Reisemarkt eine kostenfreie Übernachtungs-Option pro Reise mittlerweile zum Standard gehört – und manchmal ist sogar Hotel samt Transfer dabei. Wer da nicht unterwegs mal hält, ist selber schuld.
Klassiker Dubai
Der wohl häufigste Zwischenstopp auf dem Weg nach Asien sind traditionell die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit Dubai und Abu Dhabi, auch Bahrain und das wohlklingende Muskat liegen in der Region. Doch für die meisten heißt das: Im Dämmerzustand stundenlang zwischen Wartehalle und Duty Free Shop pendeln. Bar oder Imbiss sind oft noch geschlossen, die Sitzbänke zum Hinlegen absichtlich ungeeignet.
Dabei bietet schon eine so günstige Airline wie GulfAir in beide Richtungen einen Aufenthalt in Mittleren Osten ohne Aufpreis an – und das bei einem Flugpreis von rund 550 Euro (Oktober). Man muss sie nur vorher buchen.
Mit den brandneuen Maschinen von Etihad Airways muss man im September 580 Euro bezahlen, ein durchaus interessanter Aufenthalt im sechs Stunden entfernten Abu Dhabi inklusive. Taxis sind billig und am Strand des Hilton Corniche, dessen luxuriöser Touch im Internet schon für 60 Dollar pro Nacht erhältlich ist, lässt es sich herrlich auf der Zunge zergehen, dass der Abstecher maximal die Differenz zum Direktflug kosten wird.
Wer Dubai sehen möchte, wählt Emirates, gab es im September für 530 Euro. Bei solchen Preisen passen auch die Flughafengebühren, zahlbar bei Weiterreise, noch ins Budget. In Singapur sind das 11, in Istanbul 16 Euro.
Natürlich ist Informieren vor der Reise unerlässlich, denn abgesehen davon dass ein Stadturlaub etwa in Katars Hauptstadt Doha (Qatar Airways, ab MUC 580 Euro) nicht Jedermanns Sache ist, kommen dort noch Kosten für ein Visum dazu. In den VAE ist die Einreise dagegen gratis.
Ebenfalls umsonst ist die Einreise ins ehemalige Ceylon, für einen Stopover muss man bei Srilankan Airlines allerdings auf die billigsten Tarife unter 500 Euro verzichten (September). Dafür ist im Flug für 680 Euro über Colombo aber auch schon die Übernachtung samt Flughafentransfer im Preis mit drin – Pauschalabkommen der Fluggesellschaft machen es möglich! Der Clou: Das Hotel liegt nicht etwa in der Stadt, sondern am Palmenstrand von Negombo.
Weitere lohnenswerte Unterbrechungen auf dem Weg nach Bangkok, die wir für Oktober finden konnten, sind Singapur mit Singapore Airlines (870 Euro), Kuala Lumpur oder Penang mit Malaysia Airlines (725 Euro), Istanbul mit Turkish Airlines (530 Euro) und Hongkong mit Cathay Pacific (880 Euro). Diese und mehr findet man am besten mit Hilfe eines Reisebüros ihres Vertrauens, ein Asienspezialist sollte es schon sein. Manchmal hilft aber auch etwas Surfen im Internet. Anbieter wie etwa Skyways in München zeigen auf ihrer Homepage die Tarifdetails zu allen Stopover und Tickets sind dort per Überweisung zahlbar.
Mancher Reisender hat so sein Reiseziel für den nächsten Urlaub schon mal ausprobiert, seinen Lieblingsstrand entdeckt oder einfach nur seine Abenteuerlust befriedigt. Nicht verschweigen wollen wir aber auch den Nachteil des Stopover-Reisens: Auf dem Rückweg muss dann doch im Flughafen gewartet werden. Zwar bieten etwa Emirates und Etihad auch den zweiten Stopp an, doch kostet der 55 Euro extra. Aber seien wir ehrlich: wer will schon früher am Urlaubsort abreisen, um mit vollem Koffer sozusagen auf dem Weg zur Arbeit noch einen Städtetrip einzulegen? Na also, gute Reise!
Visabestimmungen erklärt das
Auswärtige Amt unter
www.auswaertiges-amt.de
Skyways gibt Einblick in alle
Tarifbestimmungen unter
www.skyways.de
Oder doch lieber direkt und non-stop?
LTU fliegt ab November 15 Mal pro Woche non-stop nach Thailand: Ab Berlin, Düsseldorf und München ohne Zwischenstopp nach
Bangkok oder Phuket. Und natürlich auch in die andere Richtung.
www.airberlin.com