Ostasiatischer Verein:

Liebesmahl mit dem Bundespräsidenten

Wenn der Ostasiatische Verein einlädt, erscheint Prominenz aus Politik und Wirtschaft. Dr. Hanns Schumacher, deutscher Botschafter in Thailand, und Christopher Zimmer, Geschäftsführer von Lufthansa Thailand, berichten für THAIZEIT in Gastbeiträgen über zwei Veranstaltung des OAV.


Gastbeitrag von Dr. Hanns Schumacher, deutscher Botschafter in Thailand, über das so genannte Liebesmahl des Ostasiatischen Vereins in Hamburg:
"Ein anzuglastiges Treffen", schreib das Hamburger Abendblatt über das 91. Ostasiatische Liebesmahl am 25. März im festlichen Börsensaal des Hamburger Rathauses. In der Tat: das fast völlige Fehlen weiblicher Teilnehmer unter über 400 Gästen war auffällig. Aber auch ohne Frauen-Power: die Stimmung angesichts der brillanten Wachstumszahlen des gesamten ostasiatischen Marktes, nicht nur Chinas, war gelöst.
Bürgermeister Olaf Scholz, neu im Amt, ebenso wie der Präses der Hamburger Kammer, Fritz Melsheimer und natürlich der Vorsitzende des Ostasiatischen Vereins selbst, Jürgen Fitschen von der Deutschen Bank, begrüßten die Gäste und Ehrengast, Bundespräsident Christian Wulff, der eine bemerkenswerte und gute Rede hielt: "Was bedeutet das neue Gewicht asiatischer Märkte für die zukünftige Weltordnung, welche Konsequenzen muss die deutsche Politik daraus ziehen".
Wie alle Redner vor ihm ging auch der Bundespräsident auf die schrecklichen Ereignisse in Japan ein: "Die ungeheure Vernichtungskraft der Natur zwingt uns zur Demut!" Beeindruckend die in fließendem Deutsch vorgetragenen Abschlussworte des japanischen Botschafters in Berlin, Takahiro Shinyu, der den Dank Japans zum Ausdruck brachte für die große Solidarität der deutschen Bevölkerung!

Gastbeitrag von Christopher Zimmer, Geschäftsführer von Lufthansa Thailand, über das 110. Stiftungsfest des Ostasiatischen Vereins Bremen im Bremer Rathaus: Am 17. Januar 1901 trafen sich im historischen Essighaus in Bremen, bekannt wegen seines gepflegten Bordeaux, zwölf Herren zu einem guten  Essen.  Alle  hatten  eines  gemeinsam: Sie waren lange Jahre in Asien (East of Suez) gewesen. So wurde der Ostasiatische Verein (OAV Bremen) gegründet. Am  Gründungsabend  vor  110  Jahren  wurde beschlossen,  monatlich  im  Winter  eine  Zusammenkunft mit gemeinschaftlichem Dinner im Kreise der Mitglieder und besonderer Gäste   abzuhalten.   Am   25.   Februar   diesen Jahres  war  es  wieder  soweit.  370  Herren  im Smoking  fanden  sich  ab 17  Uhr  im  Rathaus ein, tranken während des Eintragens ins Gästebuch Pink Gin und betraten pünktlich um 18  Uhr  nach  Erklingen  des  Gongs  den  herrlich geschmückten oberen Rathaussaal. Arend Vollers, seit 1990 Vorsitzender des OAV Bremen, hieß alle willkommen und pries die guten  Beziehungen  der  Hansestadt  zu  den Ländern  „East  of  Suez“.  Das  zweite  Begrüßungswort  hielt  der    Präsident  des  Senats, Jens  Boehrnsen.  Bei  einem  Sam-Sahay,  dem thailändischen "Drei Freunde Salat", gefolgt von   klassischem   Curry-Reis   mit   Mango-Chutney,  Bordeaux  und  frischem  Becks  Bier diskutierte  die  exklusive  Herrenrunde  über die  Thesen  der  Ehrengäste  –  zum  Beispiel die des Christian Ludwig Weber-Lortsch, seit 2007 deutscher Botschafter auf den Philippinen:  China,  so  meinte  der  erfahrene  Diplomat, sei gerade dabei, den USA den Rang als Wirtschaftsmacht abzulaufen, und auch die vermeintlich kleineren    südostasiatischen Länder   spielten   eine   immer   größere   Rolle  im  großen  globalen  Orchester. Professor Manfred  Weber  hingegen  beschäftigte  sich in seiner Rede mit der profunden Frage: Was machen die Banken mit unserem Geld? Und Widhya Chem, Botschafter aus Kambodscha, dankte  im  Namen  aller  Ehrengäste  für  die Einladung und lud im Gegenzug alle Anwesenden  ein,  mehr  für  sein  Land  zu  tun  und Investionen zu tätigen. Anschließend durfte im eigentlichen rauchfreien  Rathaus  die  Zigarre  angezündet  werden,  bevor  es  um  22.40  Uhr  mit  einer  alten Tradition  weiterging:  370  Herren  im  Smoking  erhoben  sich  und  reichten  sich  über Kreuz  die  Hände  und  sangen  die  Hymne an  die "absent  friends  in  East  of  Suez" und leerten die Freundschaftsbecher.


Der Ostasiatische Verein Gegründet wurde der OAV am 2. März 1900 im Hotel Hamburger Hof. Ein Oberlandesgerichstrat und sechzehn Kaufleute gründeten damals einen Verein "zur Förderung der deutschen Interessen in Ostasien". www.oav.de Der Ostasiatische Verein Bremen Am 17. Januar 1901 wurde im Essighaus in Bremen der OAV Bremen ins Leben gerufen. Heute zählt der Verein rund 180 Mitglieder. Weitere Infos

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