Höhlen-Drama in Chiang Rai: Warnung an Urlauber!

UPDATE: HEUTE, AM 10. JULI 2018, ENDETE DIE EXTREM SCHWIERIGE RETTUNGSAKTION DER 13 JUGENDLICHEN, DIE SEIT FAST 2 WOCHEN IN DER "THAM LUANG CAVE" IN CHIANG RAI EINGESCHLOSSEN WAREN. MIT EINEM HAPPY END. DOCH DAS WAR GLÜCK. HIER DIE CHRONIK DES VERZWEIFELTEN WETTLAUFS GEGEN REGEN, STEIGENDES WASSER UND SAUERSTOFFMANGEL. 

AKTUALISIERUNG

Chiang Rai, 10. Juli 2018

UPDATE 3: 

18:50 Uhr Ortszeit: ALLE 13 JUNGS SIND GERETTET!! :-) :-) 

UPDATE 2:

17:00 Uhr (Ortszeit) 
Der 10 + 11 Junge haben die Höhle verlassen!! Geschwächt, aber weitgehend unversehrt. Ambulanz und Helikopter sind voll im Einsatz, ebenso wie die Ärzte im Klinikum der Prrovinzhauptstadt. Die Taucher, das Militär und die Spezialeinheit der "Thai Navy Seals" setzen alles daran, dass bis zum heutigen Abend auch die zwei verbliebenen Jugendlichen geborgen werden. Die Welt betet mit. 

Wir berichten, wenn alle 13 wieder das "Licht der Welt" erblickt haben! 

Was bisher geschah...

Chiang Rai, 8. Juli 2018
UPDATE 1:
Heute, am 8. Juli 2018,  begann die extrem schwierige Rettungsaktion der 13 Jugendlichen, die seit fast 2 Wochen in der "Tham Luang Cave" in Chiang Rai eingeschlossen sind. Am Abend bestätigte der Gouverneur: die ersten 4 JUNGS SIND DRAUSSEN! Doch die Sorge wächst. Die Aktion ist ein verzweifelter Wettlauf gegen Regen, steigendes Wasser und Sauerstoffmangel. 
Insgesamt sind derzeit 90 Profi-Taucher involviert: 50 Ausländer und 40 Thais nehmen an den Bergungsarbeiten teil. Was heute geschah: 

Erleichterung über den ersten Rettungs-Erfolg

Der zuständige Leiter erklärte am frühen Morgen den heutigen Tag zum "Tag X" (D-Day). Und der Auftakt der riskanten Rettungsaktion ist ein erster Erfolg! Aufatmen auf allen Seiten:
Die ersten 4 Kinder haben die Höhle, in der sie seit 23. Juni 2018 fest saßen, verlassen.  
17:30 Uhr - 17:40 (lokaler Zeit): 
2 Jungs werden aus der Höhle getragen und sofort ins Krankenhaus gebracht. Ambulanzen und Militärhubschrauber stehen bereit.
19:54 Uhr: Bestätigung der Thai Navy Seals: 2 weitere Jungen haben die Höhle verlassen. Angeblich haben ein 5. und 6. Junge die 3. Kammer in der Nähe des Eingangs erreichen können.
Dort werden sie die Nacht verbringen müssen.
21:00 Uhr: Der Governeur bestätigt, dass bislang insgesamt 4 Jugendliche gerettet worden sind (und nicht 6, wie eine internationale und deutsche Presseagentur meldete!)
21:15 Uhr: Weiterhin erklärt der Gouverneur, dass die Mission nun bis Montag auf Eis gelegt wird, um den Tauchern nach der heutigen Rettungsaktion und dem doch sehr aufreibenden Abend Zeit zu geben, sich zu erholen.
21:30 Uhr: Jetzt steht fest: Die Evakuation wird erst in 10 - 20 Stunden fortgesetzt werden. 
Die Behörden und Eltern hoffen, dass die Regenfälle, der fortschreitende Sauerstoffmangel in der Höhle, der steigende Wasserpegel und die Schwäche der verbleibenden jungen Leute kein weiteres Drama verursacht. Gestern war bei der Rettungsaktion bereits ein Profi-Taucher ums Leben gekommen. Der Einsatz in den engen, strömungsreichen Höhlengängen ist höchst riskant und äußerst anstrengend. 
Wir halten unsere Thaizeit-Leser weiterhin über die Rettungsaktion auf dem Laufenden.

Was bisher geschah...

Chiang Rai, 3. Juli 2018, 14:15 Uhr
Das quälende Warten auf die endgültige Rettung der 13 Jugendlichen in der Tham Luang-Höhle ist NOCH NICHT VORÜBER. Noch ist unklar, wie die Bergung der Gruppe stattfinden soll, denn sie können nicht schwimmen, geschweige denn tauchen. Das Wasser steigt wieder, und heftiger Regen ist vorausgesagt. Und: die Höhle ist ein einziges Labyrinth.
Hier sind aktuelle Grafiken des Natur-Areals. 

 

 Quelle: Bangkok Post

Original-Bericht vom 3. Juli 2018

Die gute Nachricht zuerst: Eine Tragödie endete letzte Nacht mit einem "Happy End". Rettungskräfte hatten nach einer langen - und zunächst erfolglosen - Suche endlich die 13 verschollenen Jungs lebend vorgefunden, die in der "Tham Luang Cave" 10 Tage lang eingeschlossen waren. Dieser Fall ist gleichzeitig eine Warnung an alle Urlauber: Höhlen während de Regenzeit nicht betreten!!
Chiang Rai, 3. Juli 2018

Falls Sie es noch nicht gehört haben sollten, auch wenn diese Geschichte in den letzten Tagen international Schlagzeilen machte: 
Über 1 1/2 Wochen hielt eine spektakuläre Rettungsaktion in Thailand die ganze Welt in Atem. Für Elite-Einheiten des Militärs, Taucher, Felskletterer und sämtliche anderen Spezialisten aus mehreren Ländern wurde es ein Wettlauf gegen die Zeit, als sie auch am 10. Tag ihrer verzweifelten Suche nach einer vermissten Gruppe von Jugendfußballern kein Lebenszeichen von den jungen Menschen erhielten.

Diese waren offenbar durch eine überraschende Überflutung einer berühmten Höhle im Norden des Landes in einer Seitenkammer "gestrandet", die von außen unzugänglich war. Man musste das Schlimmste annehmen...

Warnschilder ignoriert! 

Was war genau geschehen? Trotz Warnschildern vor dem Chiang Rai Cave waren 12 Buben im Alter von 11 bis 16 Jahren sowie ihr 24-jähriger Fussballtrainer am 23. Juni nach einer Trainingseinheit in die Höhle eingestiegen. Dann das Drama: "Die Behörden vermuten, dass die Gruppe nach starken Regenfällen von einer Sturzflut überrascht wurde und sich vor dem ansteigenden Wasser immer tiefer in die Höhle rettete. Die Tham-Luang-Höhle in der Nähe der Grenze zu Burma und Laos ist etwa zehn Kilometer lang und sehr verwinkelt", beschrieben deutsche Presseagenturen die Situation.
Besorgte Eltern, deren Kinder vom Tagesausflug nicht zurückkehrten, informierten die Polizei. Fahrräder und Schuhe wurden gefunden, auch Hand und Fussabdrücke. Doch ansonsten keine Spur von den 13 jungen Menschen. Man hoffte, die Gruppe könne sich in die tief liegende Kammer gerettet haben. Weitere Hinweise gab es jedoch nicht. 
Die Aktion kam ins Stocken, denn eine komplette Überflutung in den Gängen der Höhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non hielt die Rettungskräfte von einem weiteren Vordringen ab.  "Die Jugendlichen und ihr Trainer könnten bis zu 30 Tage ohne Verpflegung überleben, wenn sie mit ihrer Energie gut haushalteten", hatte Provinzgouverneur Narongsak Osotthanakorn gesagt, um die Angehörigen zu beruhigen. "Doch das Wasser ist unser Feind". Dann endlich eine Erfolgsmeldung...

Das Wunder von Tham Luang

Gestern, am späten Montagabend (2.6.2018) dann die erste erlösende Nachricht: "Unsere Spezialkräfte haben die Gruppe wohlbehalten und weitgehend unversehrt vorgefunden", berichtete Provinzgouverneur Narongsak Osotthanakorn. Aber: "Noch ist die Rettungsaktion nicht abgeschlossen. Nun gilt es, die Teenager auch aus der Höhle heraus zu holen". Dazu muss das Wasser auch weiterhin aus der Höhle herausgepumpt werden. Es wird geschätzt, dass sich die Gruppe auf relativ kleinem Raum in einer Tiefe von ca 2 km innerhalb der Höhle und zwischen 800 m und 1 km unter der Oberfläche befindet.
Doch jetzt sind wenigstens Ärzte vor Ort. Das Wichtigste ist die Tatsache: "Keiner der Buben schwebt in Lebensgefahr. Die meisten haben nur kleinere Gesundheitsprobleme", so der Gouverneur.
Unterdessen wurden Tauchleinen zum Aufenthaltsort gelegt, um die Jungs mit Spezialnahrung und medizinischen Hilfsgütern zu versorgen, bis die eigentliche Bergung erfolgen kann. Dies wird wohl der schwierigste Teil der Aktion, denn diese ist laut "Navy Seal" ebenfalls mit hohen Risiken und erheblichen technischen Herausforderungen (Abpumpen, Bohrungen etc) verbunden. Obwohl der Wasserstand leicht gesunken ist, bleiben die Tauchbedingungen extrem schwierig.  Heute Morgen wurden vor allem die britischen Taucher John Volanthen, Robert Harper und Richard Stanton von den thailändischen Medien als Helden gefeiert. Das Trio, das zu den ersten Ausländern gehörte, die an der Rettungsoperation teilnahmen, gilt als weltweit führendes Experten-Team für die Erkundung unterirdischer Höhlensysteme. The Guardian berichtet, dass vor allem Stanton (Mitte fünfzig) mit rund 35 Jahren Erfahrung als einer der besten Höhlentaucher Großbritanniens gilt.
Keiner der drei wollte allerdings kommentieren. Aus ihrer Sicht gilt allen Beteiligten das große Lob. Das Auffinden der Gruppe erfolgte nur durch eine koordinierte und geplante Herangehensweise durch das thailändische Militär unter Beteiligung vieler anderer Nationen (einschließlich der USA, China, Australien, Burma, Laos und andere).

Thaizeits Fazit:

Dies sollte bitte auch als Warnung für alle Thailand-Urlauber verstanden werden: Verzichten Sie bitte während Ihrer Ferien zwischen Juli und Oktober grundsätzlich auf ein Höhlen-Abenteur! 
Dann ist Regenzeit in Thailand und die Auswirkungen des Monsuns sind unberechenbar. Das gilt nicht nur für "Cave-Trekking". Generell sollten Sie IMMER DIE WARNSCHILDER an Attraktionen und die ROTEN FLAGGEN am Strand beachten. Wie oft werden solche Hinweise auf Gefahren einfach ignoriert. Und wie oft sterben leichtsinnige Menschen durch Unfälle oder Ertrinken.  In diesem Falle ist es noch einmal einigermaßen gut gegangen! Zum Glück. Und das Thaizeit-Team, dass mit den Eltern, Freunden und Menschen aus aller Welt mit gebangt und auf ein Wunder gehofft hat, ist unendlich erleichtert über die gute Nachricht, die uns gestern Abend kurz vor Mitternacht (lokaler Zeit) erreichte. 

Im Video: Der Moment der Entdeckung! 

Hier geht's zum Video der Einsatzkräfte, die mehr als drei Kilometer weit in die Höhle eingedrungen waren und schließlich die Kinder im Inneren der Höhle im Schein von Taschenlampen vorfanden – erschöpft, aber überglücklich.

Wir schließen uns allen Betroffenen an und sagen den Suchtrupps und Rettungsteams auch an dieser Stelle: "Danke für eine vorbildliche professionelle und großartige menschliche Leistung"!

Nathalie Gütermann; Fotos: Thai Navy Seal

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Meinungen
26.02.2023 02:56
Harvorragende Leistung aller Beteiligten

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