Chiang Rai Höhle: Dramatische Rettungsaktion geglückt!

Hurra, Hurra, Hurra - es ist vollbracht - und das "Wunder von Chiang Rai" ist da! Thailands Elite-Einheit "Thai Navy Seal" hat gemeinsam mit anderen Spezialisten  aus aller Welt das schier Unmögliche vollbracht: die Rettung einer Jugend-Gruppe, die über 2 Wochen im "Tham Luang Cave" eingeschlossen war. ++"UPDATE"++ Hier veröffentlichen wir das erste Video nach der Bergung! Auch gibt es Infos über den aktuellen Gesundheitszustand der Kinder - und ihren ganz speziellen Wunsch...

Es ist vollbracht... und das "Höhlen-Drama" ist nunmehr das "Höhlen-Wunder von Chiang Rai". Die Elite-Einheit "Thai Navy Seal" und ihre internationalen Helfer haben die 12 Jungs und ihren Trainer aus dem "Tham Luang Cave" gerettet, wo die Gruppe fast 2 Wochen eingeschlossen war. Foto: Thai PBS
Chiang Rai, 11/12. Juli 2018
Heute ist der 2. Tag nach der Rettung!
Gestern, am späten Nachmittag des 11. Juli veröffentlichte die thailändische Behörde "PRD" das erste offizielle Video* der Jungs, die nun im Krankenhaus betreut und behandelt werden. Kein Außenstehender darf diesen Saal betreten, schon gar nicht die Medien!

Gruß aus der Klinik + Essenswunsch

Auch die Eltern können ihre Söhne bislang nicht besuchen und sie nur durch eine Glasscheibe beobachten. Auch wenn alle 13 Jugendliche des "Wild Boar"-Fußballteams laut Amtsarzt Tongchai Lertvilairattanapong in "gutem mentalen Zustand sind", und diese sogar in diesem Video* die Welt grüßen, so leiden doch mehrere von ihnen an Schwäche durch Unterernährung, und drei von ihnen an einer leichten Lungenentzündung. Deshalb wird die Gruppe voraussichtlich noch 1 Woche lang in der Klinik verbleiben. "Bald werden aber alle vollständig genesen sein und können endlich nach Hause gehen"!
Nette Anekdote am Rande: Die meisten jungen Kicker haben Heißhunger auf ein ganz typisches Thai-Gericht: sie wünschen sich einen Teller Pad Karao :-)

Gouverneur: Keine Schuldzuweisungen

Unterdessen betonte Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn (Foto rechts): "Die Kinder sind zwar keine wirklichen Helden, denn sie sind trotz Verbotsschilder in die Höhle eingestiegen. Aber wir geben ihnen auch nicht die Schuld an dem ganzen Drama. Sie sind eben Kinder, die sich wie Kinder verhalten haben. Das ganze war ein Unfall!" Und Thailand-Blogger Richard Barrow twitterte gleich hinterher: "Besonders bemerkenswert war das Verhalten der  Eltern. Nicht ein einziges Mal beschuldigten sie den 24-jährigen Coach "Aek" für das, was passiert und wofür er letztendlich verantwortlich war.
Im Gegenteil: sie dankten ihm, dass er sich so gut um ihre Jungs kümmerte und sie mit seiner positiven Einstellung ans Überleben glauben lies. In einigen Teilen der Welt wäre er gelyncht worden.
Nicht in Thailand.
Zudem schrieb er: Einige in der Gruppe waren ursprünglich Flüchtlinge aus Myanmar und kannten schon als Kleinkinder große Not. Einer von ihnen, ein sehr mutiger, mehrsprachiger Junge spielte letztendlich auch eine entscheidende Rolle bei der Rettung! Diese Aussage wurde auch prompt von internationalen Medien aufgegriffen:
"Das Höhlen-Wunder von Chiang Rai ist eine Lektion in Hoffnung, Widerstandsfähigkeit und Großzügigkeit des menschlichen Geistes".

Was bisher geschah (Originalbericht) 

Chiang Rai, 10. Juli 2018
Dieses Datum wird definitiv in die Geschichte von Thailands spektakulärsten - und erfolgreichsten - Ereignissen eingehen.
Um Punkt 18.44 Uhr Ortszeit (13.44 Uhr in D-A-CH) war es soweit: Der letzte Junge der 13-köpfigen Fußballmannschaft "Wild Boar" (übersetzt: Wildschwein) verließ das Höhlen-Verlies. Und die Retter notierten überglücklich: "Alle 12 Wildschweine und ihr Trainer sind aus der Tiefe der Höhle geschwommen und gekrochen, und alle sind in Sicherheit." (Facebook-Eintrag der "Thai Navy Seal", Facebook.com/ThaiSEAL/). 

Wartende Ambulanzen und Helikopter hatten jeden einzelnen Geretteten sofort in das gut vorbereitete Klinikum von Chiang Rai transportiert. Dort werden die jungen Patienten jetzt wegen möglicher Auswirkungen auf die Lunge oder potentiellen Infekten untersucht, die nach einem solch' langen Aufenthalt in einer feuchten Umgebung auftreten könnten. 

Weltweite Anteilnahme und Support

Die extrem schwierigen Bergungsarbeiten in Thailand hatten die ganze Welt in Atem gehalten. Nachrichtendienste, TV-Sender und Tageszeitungen berichteten unaufhörlich und minutiös über das "Höhlen-Drama" im thailändsichen Königreich - auch in Deutschland, Schweiz und Österreich.
Jeder nahm zutiefst Anteil am Schicksal der Jugendgruppe, die nach einem Fußballspiel in die Kühle einer berühmten Höhle von Chiang Rai einstiegen, um sich dort ein wenig zu entspannen. Doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Ein heftiger Monsun-Regen überraschte das Team und überflutetet die Grotte innerhalb von Minuten.

Der Trainer (24 Jahre alt) und die 12 Kinder im Alter von 11 - 16 Jahren gerieten in Panik. Keiner von ihnen konnte gut schwimmen, das Wasser stieg gnadenlos und entwickelte ungeahnte Strömungen

Rettung in die Höhlen-Kammer

Um sich vor den Wassermassen zu retten, begaben sie sich immer weiter in die Höhle hinein, um in einer der Kammern Zuflucht zu suchen. Was ihnen nicht bewusst war: die von ihnen gewählte Ausbuchtung in den Höhen einer Felsspalte lag kilometerweit vom Eingang entfernt. Sie waren gefangen, und kein Mensch glaubte am Anfang daran, sie jemals finden zu können. Geschweige denn, sie dort lebend heraus zu holen. 

Nach der Vermisstenmeldung von besorgten Eltern suchte die Regierung gemeinsam mit Elite-Einheiten fieberhaft nach Lösungen. Bohrungen durch das Felsgstein, Abpumpen durch Rohre, Abtransport durch kleine, aufblasbare "U-Boote"... alles wurde in Erwägung gezogen. Am Ende gelang die Rettung nur durch einen stundenlangen Tauchgang jedes Einzelnen, unter Begleitung und Beaufsichtigung der Profi-Taucher. 
Man mache sich einmal bewusst: allein einen Weg vom Eingang bis zur Höhle (namens "Pattaya Beach") mit den "Gestrandeten" zurückzulegen, dauerte 5 Stunden!
Wie schwerwiegend und dramatisch sich dies darstellte, zeigen diese Bilder. Nur anhand dieser Grafiken kann man sich jetzt erstmals vorstellen, welche katastrophalen Bedingungen die Rettungskräfte erwarteten.

Physische & psychische Schwerstbelastung

Hinzu kam das tagelange Campen vor Ort im strömenden Regen, der verzweifelte Kampf gegen die Zeit, die Wassermassen in der Höhle und der steigenden Sauerstoffmangel. All das zehrte an den Nerven und am Gemüt. Doch dann die wunderbare Nachricht: die "Mission Impossible" war doch "possible".
Die Retter sind Helden, die Eltern und Jungs überglüklich, und die Welt atmet erleichtert auf. 


Glückwünsche von Regierungen aus aller Welt (u.a. von Theresa May und Donald Trump) gingen bereits ein, und Hollywood hat auch schon angeklopft. Doch ob das nun fimreif ist, oder nicht, ist doch vollkommen nebensächlich.
Der größte Dank gilt jetzt ausschließlich den Rettern in diesem Drama: der Elite-Einheit "Thai Navy Seal" und ihren Helfern. Leider verlor einer ihrer Männer bei dieser Aktion sein Leben. Doch auch dieser Taucher wird mit seinem selbstlosen Einsatz in die Erfolgsgeschichte von Thailand eingehen.

Unser Fazit: Was für eine sagenhafte professionelle und menschliche Leistung aller Anwesenden, vor allem aber der rund 90 Profi-Taucher! Über 14 lange Tage hinweg haben sie bewiesen, was ein "echter Einsatz" bedeutet. Man kann sich nur mit großem Respekt vor diesen mutigen Männern verneigen!!

Hier geht's zu unserem Erst-Bericht mit allen Hintergründen.
Die Chronik eines Höhlen-Dramas

Nathalie Gütermann; Quelle+Grafiken: Thai Navy Seal, The Nation, Bangkok Post

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Meinungen
26.02.2023 03:25
Eine hervorragende und beachtungswerte Leistung aller Beteiligten. Ganz besonders die der Taucher in dieser schmutzigen Brühe in der man nicht weit sehen konnte.

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