Was tun gegen Sandflöhe?

Was tun gegen Sandflöhe?
Was tun gegen Sandflöhe? © Bild von Camille Minouflet von unsplash.com

Was sind Sandflöhe?

Sandflöhe gehören zur Familie der Flöhe (Tunga penetrans) und sind in tropischen Gebieten beheimatet. Wie jeder andere Floh sucht sich das Tier einen geeigneten Wirt und befällt ihn. Der Befall ist zwar meistens harmlos, kann jedoch äußerst störend sein. Beim Eindringen in die Haut kann es außerdem bei falscher Behandlung zu sekundären Infektionen (z.B. Sepsis) kommen. Deshalb sollten Betroffene einen Sandfloh direkt behandeln lassen.

Wie der Name bereits erahnen lässt, fühlt sich der Sandfloh in sandigen, sehr warmen Gegenden besonders wohl und ist daher auch an tropischen Stränden keine Seltenheit. Als blutsaugender Parasit wartet er auf Säugetiere, um sich zu ernähren und Eier abzulegen. Neben Menschen sind Ziel Nummer 1 Tiere wie Hunde oder Katzen. Dabei bedienen sich Sandflöhe nach einem Biss der Fußsohlen, Nagelränder oder Zehzwischenräumen, um ihre Existenz zu wahren und Nachwuchs zu produzieren.

Wie gehen Sandflöhe vor?

Hat ein Sandfloh, dessen Körpergröße häufig nur einen Millimeter beträgt, die oberste Hautschicht des Wirts durchbrochen, verweilt er hier. Die Weibchen bohren sich mit ihren Saugrüsseln in die Haut und bedienen sich am Blut des Wirts, während ihr Hinterteil zur Fortpflanzung für Flohmännchen freiliegt.

Bis zum Heranreifen der Sandfloheier bleibt das Sandflohweibchen unter der Haut und ernährt sich weiter. Zunächst ist der Floh kaum für das menschliche Auge sichtbar; nach wenigen Tagen juckt der Hautbereich jedoch nicht nur, sondern schwillt auf die Größe einer Erbse an.

Wird keine Behandlung vorgenommen, wächst der Sandfloh in den nächsten drei bis vier Wochen weiter bis zur Größe eines Kirschkerns heran. Anschließend gibt das Weibchen die Eier frei und verendet. Die Eier fallen dabei zu Boden, während der tote Sandfloh von der Haut des Wirts abgestoßen wird.

Woran bemerke ich, dass mich ein Sandfloh gebissen hat?

Den eigentlichen Biss bemerken Betroffene häufig nicht. Vielmehr werden Wirte durch einen äußerst starken Juckreiz auf den Umstand aufmerksam gemacht, der mit der Zeit an Intensität zunimmt. Der Körperbereich kann sich bei starkem Kratzverhalten nun binnen kurzer Zeit entzünden und anschwellen. Vor allem rund um den Bissbereich kommt es zu einer markanten Erhebung. Der Floh zeichnet sich dabei wie ein weißer Knoten ab. In der Mitte ist jedoch ein dunkler Fleck erkennbar – hierbei handelt es sich um den eigentlichen Sandfloh, der sich bereits in der Haut eingenistet hat.

Hinweis
Auch wenn es schwerfällt, sollte ein Kratzen unbedingt vermieden werden. Das vermindert das Risiko eine Infektion zu erleiden. Verwende hingegen besser Antihistaminika, um Beschwerden zu lindern. Auch ein Tetanusimpfschutz kann Verunreinigungen besser entgegenwirken.
Fakt ist: Die Bisse von Sandflöhen oder die Stiche von Sandmücken sind gleichermaßen sehr schmerzhaft und zudem noch unschön anzusehen. Deshalb ersparen wir Ihnen eine Bildergalerie! Oft sind speziell die Beine übersät von roten, juckenden Pusteln, und leider können sich die entsprechenden Stellen breitflächig entzünden, wenn man daran kratzt.

Die meisten "Ratgeber" empfehlen lange Hosen, Socken und feste Schuhe, doch wer möchte schon in seinem wohlverdienten Urlaub wie ein Trekker im Dschungel angezogen sein - und das am Traumstrand? Leider helfen auch keine Mückensprays wie Autan & Co, und auch das altbewährte thailändische "Off"-Spray oder Naturmittel wie Zitronengras bringen nichts.

Wie kann ich Sandflohbissen vorbeugen?

Natürlich träumen viele Urlauber davon, einen tropischen Strand zu besuchen. Damit es am Urlaubsziel nicht zu unschönen Reisebescherungen kommt, gilt es, ein paar Hinweise zu beachten.

Es ist sinnvoll, den Strand nicht ohne Schuhwerk zu betreten. Auch eine lange Hose kann vor Flöhen schützen. Denn Sandflöhe können durch ihre starken Hinterbeine ziemlich gut springen. Daher ist es sinnvoll, den Körper zusätzlich, aber insbesondere die Füße sowie Beine, mit Repellents (Insektenschutzmitteln) einzusprühen oder einzureiben. Alternativ ist auch Kokosöl hilfreich. Die darin enthaltene Laurinsäure erschwert den Sandflöhen das Eindringen in die Haut.

Hausmittel No. 1: Kokosnussöl

Das beste Mittel zur Vorbeugung ist mit Abstand Kokosnussöl. Es ist günstig, hautfreundlich und überall in Thailand zu bekommen. Wichtig: es geht hier NICHT um Sonnenöl mit Kokosaroma, sondern um das reine Öl von der Kokosnuss aus dem Lebensmittelladen!

Vorgehensweise:
Reiben Sie sich noch vor dem Strandspaziergang oder Sonnenbad mit einer dicken Schicht Kokosnussöl ein (besonders die Füße), denn die Flöhe und Fliegen "ertrinken" dann gewissermaßen im Fett und kommen somit gar nicht erst dazu, zu beißen oder zu stechen. In Thailand bekommt man dies in jedem "Food Store" (z.B. Villa Market, Tops, Food Land, siehe Foto rechts). Erst anschließend Sonnenschutzmittel aufsprühen. Nach jedem Schwimmen wiederholen.

Reines Kokosnussöl ist übrigens sowohl bei äußerlicher also auch bei innerlicher Anwendung ein Schönheitsmittel und Gesundheitselixier. Alternative: Wer kein Kokosnussöl findet oder ölige Körperstellen nicht mag, kann es auch mit einer dicken Vaselineschicht probieren.

Und noch ein Tipp: Anstatt barfuß lieber mit geschlossenen Bade- oder Turnschuhen laufen!

Die flügellosen, aber sehr springfreudigen Sandflöhe kommen sowohl auf Festlandstränden als auch an Inselstränden vor. Zudem können einige Tageszeiten und Wetterlagen einen Befall begünstigen. Während der Regenzeit und bei sehr hohen Temperaturen fühlen sich Sandflöhe besonders wohl – das sieht bei Trockenphasen anders aus. Zudem konnten Wissenschaftler besondere Aktivitäten kurz nach Sonnenaufgang sowie kurz vor Sonnenuntergang beobachten.

Sandflöhe meiden außerdem die pralle Sonne und fühlen sich in schattigen Bereichen deutlich wohler. Bei windigen Phasen können sie zudem nicht gezielt springen und versuchen ihr Glück eher zu windstillen Zeiten.

Wichtig
Nach dem Bad im Meer ist es immer wichtig, den Körper erneut mit Insektenschutzmitteln einzusprühen oder mit Kokosöl einzureiben. Außerdem ist es ratsam, nach einem langen Tag am Stand intensiv zu duschen und sämtliche Körperregionen gut abzubrausen. Ein Sandfloh braucht meistens mehrere Stunden, um eine gute Körperstelle für seine Brut- und Nahrungsquelle zu finden. Somit kann er nach dem Strandbesuch zeitnah durch ein heißes Duschbad oft noch sehr gut abgespült werden.

Wie behandeln Ärzte einen Sandflohbiss?

Bei Verdacht auf Sandflohbiss ist ein Arzt aufzusuchen. Dieser spürt den Parasiten auf und versucht ihn chirurgisch zu entfernen. Der Eingriff dauert in der Regel nicht lange, ist schmerzfrei, kann jedoch dafür sorgen, dass der Sandfloh erfolgreich aus der Haut entfernt wird. Anschließend desinfiziert der behandelnde Arzt die Einstichstelle mit einem Antiseptika, damit sich der Hautbereich nicht entzündet.

Sollte die Körperregion im Anschluss wiedererwartend jucken, ist ein juckreizhemmendes Gel oder ein Kühlpack hilfreich.

Erste Hilfe bei Floh-Biss

In Thailand wird man zum Glück nur selten Opfer von Sandflöhen oder -Mücken. Doch bei einigen wenigen Stränden ist das leider der Fall, u.a. auf den Ranong-Inseln, auf Koh Samet oder auf Koh Mak. Hier die wichtigsten Infos:
  • Niemals versuchen, Sandflöhe selber zu entfernen, sie aus der Haut hinauszudrücken oder gar heraus zu schneiden. Die Gefahr einer bakteriellen Infektion ist groß. Der Arzt entfernt den Parasit mit einer sterilen Pinzette (Foto links).
  • Nehmen Sie eine heiße Dusche und spülen Sie die Sandflöhe vom Leib.
  • Mit Kühlbeutel oder Eis die Stellen kühlen
  • Juckreizhemmendes Gel oder asiatischen Tigerbalsam auftragen (gibt's in jedem 7/11-Laden). Auch Vicks Vapor Rub hilft. Top-Tipp: Den Balsam mit ein wenig Salz verrühren, das wirkt antiseptisch und abschwellend.
Genereller Tipp: Frischen Sie vor dem Urlaub Ihre Tetanusimpfung auf.   

Lesen Sie dazu auch diesen interessanten Thaizeit-Bericht:

Thailand-Urlaub in Planung: Impfung, ja oder nein?

Quellen:

https://www.zecken-und-insektenstiche.de/stechinsekten/sandfloehe/

https://de.wikipedia.org/wiki/Tunga_penetrans

https://tropeninstitut.de/krankheiten-a-z/sandflohbefall

https://kohchang-erleben.com/sandfloh-insel-koh-chang/

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Meinungen
20.02.2024 17:10
Sehr aufschlussreich. Danke
24.01.2024 21:14
Super klar und sehr informativ!!
21.10.2023 15:12
Sehr gut gemacht.
10.11.2022 05:57
Sehr gut beschrieben danke
22.03.2022 11:10
Sehr guter Bericht. Danke!!

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