Flut in Thailand: Ansteckende Krankheiten und wie man ihnen vorbeugt
Über das Flutwasser können sich Krankheiten verbreiten. Das Bangkok Samitivej Hospital informiert, wie Ansteckungen vermieden werden.
(Foto: Flickr Commons/ permantely scatterbrained)
Bei den Ratschlägen handelt es sich im Grunde um Selbstverständlichkeiten. Während der Flut sollten diese aber umso gewissenhafter beherzigt werden.
Die sechs drohenden Krankheiten und wie man ihnen vorbeugt:
Leptospirose
Leptospirose ist eine Seuche, die von Tieren übertragen wird. Das Bakterium Leptospira ist im Urin von Mäusen, Kühen oder Büffeln. Menschen können sich Leptospirose einfangen, wenn das Bakterium durch offene Wunden oder die Schleimhäute in den Körper gelangt oder wenn sie sich lange Zeit in verseuchtem Wasser aufhalten.- Symptome: Leptospirose lässt sich an zwei verschiedenen Symptomen erkennen. Bei schwächerem Auftreten äußern sich die gleichen Symptome wie bei einer Erkältung – Kopfschmerzen, Fieber und Muskelschmerzen. Bei einer frühen Behandlung kann die Krankheit dann rasch geheilt werden. Stärkere Symptome sind gerötete oder wässrige Augen oder Lichtempfindlichkeit. Dringt die Krankheit bis zum Gehirn vor, kann der Patient in ein Delirium oder sogar ins Koma fallen. Breitet sie sich im ganzen Körper aus, treten innere Blutungen auf, die tödlich sein können.
- Vorbeugung: Es sollte vermieden werden, sich durch stehendes Flutwasser zu bewegen. Das gilt besonders für Kinder, die gerne im Wasser planschen oder schwimmen. Falls es sich nicht vermeiden lässt, sollte man sich so rasch wie möglich durch das Wasser bewegen und sich nicht lange darin aufhalten, weil die Haut sonst weich und anfällig werden kann. Wenn man sich durch Flutwasser bewegt, sollte man jederzeit Gummistiefel tragen. Sie schützen vor Verletzungen an den Füßen und Beinen und vor Tierbissen.
Cholera
Diese Krankheit wird von dem Bakterium Vibrio Cholera ausgelöst, das in Trinkwasser und Lebensmitteln vorkommen kann. Fliegen sind Überträger der Krankheit. Menschen können sich anstecken, wenn sie ungekochte Lebensmittel essen oder Wasser und Essen zu sich nehmen, das von infizierten Fliegen umschwärmt wird.- Symptome: Durchfall, Unterleibsschmerzen und Erbrechen. Bei einer starken Infektion schwerer Durchfall, der Reiswasser ähnelt und fischig riecht.
- Vorbeugung: Nehmen Sie reines und frisch zubereitetes Essen zu sich und trinken Sie gekochtes Wasser. Waschen Sie Ihre Hände und halten Sie Lebensmittelbehälter sauber. Vermeiden Sie den Kontakt mit Cholera-Patienten und säubern Sie Lebensmittelbehälter auf keinen Fall mit Flutwasser.
Typhus
Typhus wird durch die Salmonelle Typhi bacteria ausgelöst, die ähnlich wie der Cholera-Erreger in Wasser und Lebensmitteln vorkommt. Sie wird durch infiziertes Wasser und Essen verbreitet.- Symptome: Infiziert man sich zu ersten Mal mit Typhus, treten die Symptome nicht sofort auf. Erst nach etwa einer Woche kommen sie zum Vorschein. Dann treten Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, hohes Fieber, Durchfall, Ausschlag und Völlegefühl auf. Die Symptome können nach einem Monat von selbst wieder verschwinden, trotzdem wird dringend geraten, dass sich der Patient in Behandlung begibt, um zum Beispiel Folgeerscheinungen wie einer ansteckenden Lungenentzündung vorzubeugen.
- Vorbeugung: Vermeiden Sie Lebensmittel, die infiziert sein könnten. Nehmen Sie reines Essen aus sauberen Behältern zu sich und waschen Sie sich die Hände vor jeder Mahlzeit. Vermeiden Sie es, Essen an Straßenecken zu kaufen, die unhygienisch aussehen. Gegen Typhus gibt es Impfungen.
Hepatitis A
Der Hepatitis-A-Virus verursacht Leberentzündung. Die Krankheit kann durch dreckige oder ungekochte Speisen verursacht werden.- Symptome: In der ersten Woche äußert sich die Krankheit durch leichtes Fieber, Appetitlosigkeit, Unterleibsschmerzen, Schmerzen im rechten Brustkorb, dunkles Urin sowie Anzeichen von Gelbsucht. Diese Symptome legen sich nach zwei bis vier Wochen wieder.
- Vorbeugung: Nehmen Sie reines und frisch zubereitetes Essen zu sich. Teilen Sie sich nicht das Besteck oder Gläser mit anderen.
Bindehautentzündung
Bindehautentzündung wird durch das Bakterium Chlamydia Trachomatis ausgelöst. Die Krankheit kann durch Allergien oder beim Umgang mit giftigem Material verursacht werden. Oftmals ist sie dadurch bedingt, dass man sich die Augen mit schmutzigen Händen oder einem verunreinigten Tuch wischt.- Symptome: Bei einer Ansteckung verspürt man ein Brennen in den Augen. Bei einigen Patienten kann es zum Verlangen kommen, sich ständig die Augen zu reiben, bei anderen durch schwach tränende Augen. Der Tränenausfluss ist eitrig und verklebt die Augen nach dem Aufstehen. Bindehautentzündung kann sich auch durch Augenflimmern oder Sehschwierigkeiten äußern.
- Vorbeugung: Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und teilen Sie sich Handtücher nicht mit anderen Personen. Vermeiden Sie auf jeden Fall, sich an die Augen zu fassen. Begeben Sie sich umgehend zu einem Arzt oder Apotheker, falls Sie ein Brennen in den Augen verspüren.
Dengue-Fieber
Dengue-Fieber wird durch eine Virusinfektion verursacht, Überträger sind Gelbfiebermoskitos. Der Ausbruch der Krankheit ist während der Regenzeit besonders häufig, weil die Moskitos dann Brutzeit haben.- Symptome: Hohes Fieber über zwei bis sieben Tage, Appetitlosigkeit, Erbrechen mit bräunlichem Inhalt, Muskelschmerzen, rötliche Haut, Ausschlag und rote Blutpunkte auf der Haut. Im fortgeschrittenen Stadium leichtes Fieber, kalte Hände und Füße, hoher Pulsschlag, geringe Urinmengen, ständiges Erbrechen und Schocks. Bei diesen Anzeichen muss sofort ärztliche Hilfe gesucht werden.
- Vorbeugung: Schützen Sie sich mit Insektenschutzmittel gegen Mückenstiche. Lassen Sie keine offenen Behälter mit Wasser im Haus stehen – dort könnten Moskitos brüten. Bei einer bereits erfolgten Ansteckung ist es wichtig, Mückenstiche zu vermeiden, da die Tiere dann weitere Personen anstecken könnten.
Weitere Krankheiten
NEBEN MALARIA GIBT ES NOCH EINIGE WEITERE RISIKEN IN THAILAND, VOR DENEN MAN SICH SCHÜTZEN SOLLTE. WIE SIE DAS TUN UND WAS SIE DAZU BENÖTIGEN ERFAHREN SIE HIER:
Magen-Darminfektionen:
Auf sorgfältige Hygiene bei Nahrungsmitteln und Trinkwasser achten. Vermeiden Sie rohe Speisen, trinken Sie ausschließlich Wasser aus Flaschen.Geflügelgrippe:
Kontakt mit lebendem oder totem Geflügel und Vögeln aller Art auf Märkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln meiden. Nur durchgegartes Geflügel und ausreichend gekochte Eier essen.Bilharziose:
Landesweit im Süßwasser, v.a. in Phitsanulok, Phichit, Surat Thani. Kontakt mit Süßgewässern (Flüsse, Seen, Bäche) meiden.Tollwut:
Vorkommen landesweit, Übertragung durch streunende Tiere. Ggf. Impfung. Halten Sie sich unbedingt von streunenden Hunden und Katzen fern.HIV / AIDS:
Übertragung durch Blutkontakt ( auch Piercing, Tätowierung o.ä.) und Geschlechtsverkehr. Verwendung von Kondomen, sowie sterilen Spritzen und Nadeln.Schädigungen durch Sonne:
Die Sonne scheint in Thailand teilweise sehr intensiv. Benutzen Sie unbedingt Sonnenschutz !TIPP: Stellen Sie sich unbedingt vor Reiseantritt eine Reiseapotheke zusammen. Was diese beinhalten sollte finden sie hier.
thaizeit
Homepage: www.samitivejhospitals.com Tel. +66 2711 8181
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