Tollwut Impfung Thailand Reise: besonders wichtig!
In Europa haben wir mit Tollwut eher weniger zu kämpfen. Selbstverständlich gibt es in verschiedenen Regionen auch Risikogebiete, doch die halten sich meistens in Grenzen. Anders sieht es in Afrika, Indien sowie Teilen von Asien und somit auch Thailand aus. Hier kann die Krankheit häufiger auftauchen und teilweise endemisch Züge einnehmen. Jährlich kommt es weltweit zu rund 50.000 Todesfällen, die mit einer Tollwutinfektion in Verbindung gebracht werden. Um einen unbeschwerten Aufenthalt in Thailand genießen zu können, empfiehlt es sich daher, die Tollwutimpfung vor dem Aufenthalt aufzufrischen.
Thailand: Streicheln verboten!
- Finger weg von streunenden Hunden, den sogenannten "Straßenhunden", Katzen und Affen. Ja nicht streicheln!! "Dabei ist nicht einmal ein Biss nötig. Bereits wenn der Speichel von infizierten Tieren in Berührung mit kleinen, offenen Hautstellen kommt, können die Tollwutviren in den menschlichen Organismus gelangen", erklärt Professor Jelinek.
- Auch zutrauliche und gesund aussehende Tiere meiden.
- Insbesondere Kinder von der Berührung mit süßen oder kranken, hilfebedürftigen Tieren abhalten. Das gilt auch für Welpen, die selbst als Babies den Erreger in sich tragen können.
- Vor auffälligen Wildttieren sofort Schutz suchen. Das gilt vor allem für Backpacker, die durch ländliche Gebiete oder durch den Urwald trekken.
Wie erkennt man kranke Tiere?
Doch nicht nur Haustiere, Affen oder Kühe können von Tollwut betroffen sein. Auch Fledermäuse oder andere Wildtiere wie Rotfüchse, die harmlos und süß erscheinen, können den Erreger in sich tragen und somit auch übertragen. In der ersten Zeit ist von der Infektion noch nichts zu spüren. Der Erreger befällt jedoch allmählich das zentrale Nervensystem und löst neben aggressiven Verhalten ebenso
- Angstzustände
- Fieber oder andere Erkältungssymptome
- Krampfanfälle
- Halluzinationen
- Atemstillstand
und manchmal sogar Koma aus. Urlauber, die von einem infektiösen Tier gebissen oder mit dessen Speichel in Kontakt gekommen sind, ohne eine Tollwutimpfung zu besitzen, können die Impfung nachholen. Wichtig ist, nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen, damit die medizinische Behandlung erfolgreich verläuft.
Bei den Tollwuterregern handelt es sich um Rhabdoviren, die zur Familie der Lyssaviren gehören. In der Regel übertragen Fledermäuse als Wirte das Virus an Hunde oder Katzen weiter.
Kommen Menschen mit den Tieren in Kontakt, dauert es oftmals zwischen 20 bis 60 Tagen, ehe die Krankheit vollends ausbricht. Es gab jedoch bereits Fälle in der Vergangenheit, in denen das Virus sich bereits schneller oder auch erst nach Jahren bei Patienten ausbrach.
Wie ist der Krankheitsverlauf bei Tollwut und was sind typische Symptome?
Da die ersten Krankheitssymptome einer Erkältung ähneln, verwechseln Betroffene die Krankheit oft mit einer harmlosen Grippe. Kommen jedoch Unruhe, Aggressivität oder Ängstlichkeit hinzu, sollten Kranke aufmerksam werden. Ein weiterer Hinweis für eine Infektion kann starker Juckreiz im Bereich der Bissstelle oder Empfindungsstörungen sein. In diesem Fall hat die Krankheit den Körper bereits befallen.
Dabei unterscheiden Mediziner kategorisch zwischen drei verschiedenen Tollwut-Arten:
- Enzephalitische Tollwut: Diese Tollwutform macht ungefähr 80 Prozent aller Fälle aus und zeichnet sich durch Halluzinationen, Verwirrtheit oder Angriffslust Die Viren greifen das Nervensystem an und lösen dort Störungen aus, die auch die Speichelproduktion betreffen. Es kann zu Schaumbildung vor dem Mund, Schluckbeschwerden und Atemproblemen kommen. Die Krankheit verläuft in den meisten Fällen tödlich.
- Paralytische Tollwut: Diese Variante wird auch als „stille“ Tollwut Sie löst Lähmungen aus, die sich auf verschiedene Gliedmaßen erstrecken kann. Zum Schluss ist häufig auch das Gesicht sowie Darm und Blase betroffen. In der Regel kommt es schlussendlich zum kompletten Organversagen.
- Atypische Tollwut: Bei dieser Form handelt es sich um eine sehr seltene Variante der Tollwut. Bereits zu Beginn zucken Betroffene mit verschiedenen Gliedmaßen, erleiden Krampfanfälle und sind aggressiv. Der Krankheitsverlauf erfolgt nicht nur extrem, sondern auch sehr rasant.
Erste Hilfe-Maßnahmen
Dabei ist zwischen zwei Formen von Tollwutimpfungen zu unterscheiden: der vorsorglichen sowie der Impfung nach Kontakt mit infektiösen Menschen oder Tieren. Die erste Variante ist für Personen geeignet, die nach Thailand reisen möchten und einer Infektion bestmöglich vorbeugen wollen.
Die zweite Möglichkeit kann Verwendung finden, wenn eine Infektion nach Kontakt mit tollwutkranken Personen oder Tieren vermutet wird. Mittlerweile ist die Versorgung an Impfstoffen gegen Tollwut in Thailand sehr gut. Allerdings kann das in abgelegenen Gegenden nicht erwartet werden, in denen Krankhäuser oder ärztliche Versorgung erst nach Stunden erreichbar sind. Wer demnach Vorsorge tragen möchte, nutzt die Möglichkeit einer vorsorglichen Behandlung.
Die Tollwut-Impfung erfolgt in drei Durchgängen, wobei jeweils eine Woche zwischen den einzelnen Impfvergaben liegen muss. Nach einem Jahr sollte zudem eine Impfauffrischung erfolgen. Die Impfung kostet ungefähr 150 Euro. Die Kosten werden nur bei Risikopatienten von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.
Beim geringsten Verdacht auf Tollwut ist eine schnellstmögliche Therapie wichtig. Der erste Schritt der Tollwut-Behandlung besteht darin, die Stelle, an der das Tollwutvirus womöglich eingedrungen ist, zu behandeln:
Reinigen Sie jede Wunde, die ein möglicherweise mit Tollwut infiziertes Tier zugefügt hat, direkt ausgiebig mit Seifenlösung oder Wasser, um den Erreger auszuwaschen. Im Anschluss mit Alkohol oder Jod desinfizieren. Begeben Sie sich zur weiteren Tollwut-Therapie sofort in ein Krankenhaus mit intensivmedizinischer Station, wo eine aktive und passive Immunisierung durchgeführt werden kann. Nur dann kann es gelingen, den Ausbruch der Tollwut zu verhindern. Unbehandelt führt diese Infektionskrankheit unweigerlich zum Tod.
Kann ich auf einen Arztbesuch nach einem Biss und trotz Impfung verzichten?
Lieber nicht! Egal, wo sich Urlauber in Thailand aufhalten und ganz gleich, ob ein aktiver Impfstatus besteht – bei einem Biss oder Verdacht auf Infektion sollte ein Arztbesuch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Denn ob die Impfung wirkt, kann im Zweifelsfall nur ein Arzt vor Ort abklären.
Zwar kommt es eher selten bei Urlaubern in Thailand zu ernst zu nehmenden Fällen – dennoch sollten Betroffene lieber ein Mal mehr als zu wenig einen Arzt aufsuchen, wenn Verdacht auf Tollwut besteht. Sicher ist sicher!
CRM rät dringend zur vollständigen Impfung
"Wer in Regionen reist, in denen Tollwut übertragen wird, sollte sich vorab impfen lassen – auch, weil in vielen Reiseländern hochwertige Impfstoffe nicht regelhaft zu Verfügung stehen".
Ein Heilmittel gegen die Krankheit gibt es nicht. Sie bricht zwar nicht bei jedem aus, der sich infiziert hat, aber jeder, der daran erkrankt, wird daran sterben. "In der Regel beträgt die Inkubationszeit drei bis acht Wochen. In Einzelfällen kann es sogar mehrere Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht", sagt der Reisemediziner.
Mehrere Wochen vor Reise impfen lassen!
Daher rät das CRM Touristen zur Vorbeugung: "Schon vor der Reise sollten sie sich vollständig mit einem modernen Zellkulturimpfstoff impfen lassen“, so Professor Jelinek. Für diesen vollständigen Schutz wird die Tollwutimpfung in drei Dosen innerhalb von mehreren Wochen verabreicht. Der Impfschutz sollte bei Bedarf dann im Abstand von drei bis fünf Jahren aufgefrischt werden.Daneben gibt es noch eine sogenannte Schnellimmunisierung, bei der es auch möglich ist, innerhalb von einer Woche zu impfen.
Auch wenn Thailand alle möglichen Maßnahmen ergriffen hat, zunächst verdächtige Tiere in Bangkok und vor allem auf dem Land zu impfen (siehe Bildergalerie links!), sollten Einheimische und Touristen vorsichtig sein und die oben beschriebenen Vorsorge beachten!
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