Nun geht es auch um Thaksin:

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Ex-Premier Thaksin hat in Deutschland eine Einreiseerlaubnis erhalten (Foto: Wikimedia Commons/ Helene C. Stikkel)

Harsche Worte zwischen Deutschland und Thailand

Der Ton in der diplomatischen Verwicklung zwischen Deutschland und Thailand wird ruppiger. Thailand hat sich eine Einmischung der deutschen Regierung in den Schuldenstreit mit dem Insolvenzverwalter der ehemaligen Walter Bau verboten - und legte mit einer Spitze gegen die bewilligte Einreise von Ex-Premier Thaksin nach Deutschland nach.


Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung darf der flüchtige Ex-Premier von Thailand, Thaksin Shinawatra, seit kurzem wieder nach Deutschland einreisen. Die Bundesrepublik erlaubte dem umstrittenen Politiker, dem in Thailand eine Haftstrafe droht, den Zutritt ins Land.
Grund dafür sei die neue politische Gemengelage in Thailand, hieße es von Seiten der deutschen Regierung.


Die Partei von Thaksins Schwester Yingluck Shinawatra war bei den Wahlen Anfang Juli als klare Siegerin hervorgegangen. Yingluck wird als kommende Premierministerin von Thailand gehandelt.
Wie die Bangkok Post nun berichtet, habe die thailändische Regierung mit einer spitzen Bemerkung auf die Einreiseerlaubnis für Thaksin reagiert: Man erhoffe sich eine gute Zusammenarbeit mit Deutschland bei der erwarteten Auslieferung Thaksins an Thailand, habe ein Regierungssprecher gesagt.

Verwundert über die Einmischung


Gleichzeitig kritisierte der Sprecher eine Pressemitteilung der deutschen Botschaft in Bangkok zum Schuldenstreit zwischen Thailand und dem Insolvenzverwalter der ehemaligen Walter Bau. Darin hatte Deutschland die thailändische Regierung aufgefordert, die Schulden von 36 Millionen Euro umgehend zu begleichen.
Der Regierungssprecher zeigte sich laut Bangkok Post verwundert darüber, dass Deutschland sich in den Streit einmische – und das, nachdem die Europäer zuvor klar gemacht hätten, dass sie nicht in laufende Verfahren der Justiz eingreifen wollten.

"Sensibles Thema": Deutschland müsse aufpassen


Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern seien bislang gut, sowohl zwischen den Regierungen als auch der Völker, wird der Sprecher zitiert; die jetzige Angelegenheit sei sensibel und das deutsche Außenministerium müsse vorsichtig sein und sicherstellen, dass es auf die richtigen Informationen vertraue.    
Der Stein des Anstoßes, die gepfändete Boeing 737 des thailändischen Kronprinzen, steht derweil immer noch auf dem Flughafen in München.
Thailand will nicht für die Kaution in Höhe von 20 Millionen Euro aufkommen, die für die Starterlaubnis fällig werden würden.
Die Regierung beharrt darauf, dass der Flieger Privateigentum des Prinzen sei und nicht beschlagnahmt werden dürfe. Über den fall wird das Landgericht Landshut Mitte August entscheiden.
thaizeit

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