Bilder, die Thaizeit bewegen(3): Schildkröte verschluckt 915 Münzen und wird gerettet!

Dies ist eine Weltsensation. Volle 7 Stunden dauerte die Operation in der Universitätsklinik Chulalongkorn, dann stand fest: Die grüne Meeresschildkröte "Omsin" hat überlebt und kann wieder schwimmen! 

Was war geschehen?
Das Tier, das in einem Teich in Sriracha südostlich von Bangkok lebte, hatte fast 1000 Münzen verschluckt, die Touristen und Thais über die Jahre hinweg ins Wasser geworfen hatten. In asiatischen Ländern werden Schildkröten als heilige Tiere verehrt, denn sie sind Symbol für Langlebigkeit, Ausdauer und Stärke. Münzen in Gewässer zu werfen, in denen diese "holy turtles" schwimmen, sollen mehr Geld und vor allem Glück bringen. 
Doch für "Omsin" (dieser Spitzname bedeutet soviel wie "Sparschwein") wurde der Aberglaube der Menschen zum Verhängnis. Sie konnte aufgrund der ungewohnten Schwere nicht mehr die Beine bewegen und nicht mehr schwimmen. Die Marine nahm sich ihrer an und brachte sie ins "Sea Turtle Conservation Center" der Royal Thai Navy in Sattahip, wo sie geröntgt und nach dem ertaunlichen (Be)fund sofort in die Veterinär-Abteilung der Universitätsklinik Chulalongkorn transportiert wurde.            

Glück im Unglück

Professor Nantarika Chansue erklärte: "Nach einer Computertomografie stand fest: wir müssen das Tier operieren. Die Münzen waren jedoch derart verklebt, dass wir eine nach der anderen einzeln herausholen mussten. Doch danach konnte die Schildkröte viel besser atmen und sich wieder bewegen!" 5 Tierärzte waren bei der siebenstündigen OP zugange, um "Omsin" zu retten. Dies ist gelungen!
Sogar die Weltpresse griff das Thema auf... und rund um den Globus erkundigten sich seither Tierfreunde nach dem Wohlergehen der "Patientin".
"Uns macht die Bleivergiftung noch etwas Sorge, doch Omsin erhält Medikamente und erholt sich von Tag zu Tag", so die Chefärztin Nantarika. Und auf ihrer Facebook-Seite schrieb sie einige Tage nach dem Eingriff: "Heute ist ein super toller Tag, denn die Schildkröte war bei der ersten Wasserprobe in unserem künstlichen Meerwasser-Pool in der Lage, wieder normal zu schwimmen! Sie kann jetzt alle Glieder normal benutzen und sieht sehr glücklich aus. Ich danke allen Ärzte und Mitarbeitern, die mir täglich zur Seite gestanden sind!" 
Auch wir freuen uns, diese Bilder zu sehen. Das geht ans Herz... sehen Sie selbst

Appell an alle Touristen

Ebenso wie die Ärzte hofft auch das Thaizeit-Team, dass alle aus diesem unschönen Vorfall lernen und Urlauber es in Zukunft unterlassen, Münzen in Gewässer zu werfen. Die Behörden jedenfalls haben umgehend reagiert und aus vielen Teichen in Thailand Kleingeld entfernt oder Verbotsschilder aufgestellt.

Nathalie Gütermann; Fotos: Nantarika Chansue / Uniklinik Chulalongkorn


UPDATE, Bangkok am 21. März 2017

OMSIN IST TOT!

Nach ihrer ersten, erfolgreichen Operation war die Meeresschildkröte "Omsin" auf dem Weg der Besserung. Doch nach einer erneuten Not-OP ist das Tier wegen hochgradiger Blutvergiftung friedlich verschieden. Das Schicksal der 25 Jahre alten Schildkröte hatte große Anteilnahme ausgelöst. Internationale Medien wie CNN, TIMES, STERN und DER SPIEGEL berichteten über das Tier, das noch 60 weitere Jahre hätte leben können.   "Wenigstens war sie noch für eine Weile glücklich", sagte die Tierärztin Prof. Natarika Chansue unter Tränen. 

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