Durchkneten, aber richtig:

Tipps zur Thai-Massage

Warum es sich lohnt, den kleinen Massageladen an der Ecke mal auszuprobieren und worauf Sie dabei achten sollten.


Bereits auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel fällt es auf: Keine 100 Meter ohne ein Massage-Werbeschild. In Bangkok und den anderen größeren Orten Thailands reiht sich Spa an Spa, das Angebot ist beinahe unüberschaubar.
Vom Edelspa eines Fünf-Sterne-Hotels mit Spa-Paketen für mehrere hundert Euro bis hin zum Massageoutlet mit ein paar Sesseln im Fenster für 100 Baht die Stunde ist alles vertreten. So neugierig die vielen kleinen Geschäfte auch machen, häufig fragt man sich, ob es hier nicht vielleicht doch ein wenig zu simpel und preiswert zugeht, als daß man hier eine professionelle Behandlung erwarten dürfte.


Die kleinen Läden dabei von vornherein als minderwertig abzuschreiben wäre aber ein großer Fehler. Viele Massageprofis schwören auf Ihre „Perle“ aus dem kleinen Laden an der Ecke und sind Ihrer Therapeutin teilweise jahrelang treu und verbunden.
THAIZEIT gibt Ihnen ein paar kleine Tipps für Ihren Streifzug durch den Spa-Dschungel. Bei einer Sache können wir Sie vorab beruhigen: Die Hygiene ist selbst in den einfachen und etwas betagteren Läden in der Regel sehr gut, saubere Liegen und Handtücher gehören zum Standard.

Gut geölt läuft's besser


Dann ist da die Sache mit dem Öl: Sollten Sie sich für eine Öl- oder Aroma-Massage entscheiden - der Unterschied liegt in der Regel nur in einer Aromatisierung des verwendeten Massageöls - so sollten Sie sich hier genau ansehen, was Ihnen in den nächsten Stunden in die Haut massiert werden soll. Während Sie in besseren Häusern häufig die Qual der Wahl unter bis zu 20 verschiedenen aromatisierten, hochwertigen Massageölen haben, ist dies in den kleinen Massageläden häufig nicht der Fall. Schlimmer noch: Häufig verwenden diese Läden qualitativ minderwertige Öle. Das kann bei etwas empfindlicher beschaffener, mitteleuropäischer Haut dann schon mal zu Irritationen oder Juckreiz führen.

Vergegenwärtigen sollten Sie sich bitte folgendes: Ein gutes Massageöl allein kostet etwa 50 bis 100 Baht pro Massage. Wie soll dann bei einem Massagepreis von teilweise weniger als 300 Baht pro Stunde noch etwas übrig bleiben? Hier wird häufig am Öl gespart, zu Lasten des Kunden und zu Gunsten sehr niedriger Preise. Für den Fall, dass Sie sich unsicher sind, machen Sie doch einfach aus der Not eine Tugend: Entweder entscheiden Sie sich hier für eine traditionelle Thai-Massage, sie findet gänzlich ohne Öl statt, oder Sie bringen Ihr Öl einfach selber mit. Gutes Massageöl gibt es in Thailand praktisch überall und der Therapeutin ist es nur recht, wenn Sie etwas mitbringen, womit Sie sich wohlfühlen.

Die richtige Technik

Jeder Mensch ist verschieden. Dieser Allgemeinplatz gilt umso mehr bei der Massage. Den Einen gefällt eher ein sanftes Streicheln auf hohem Niveau. Die Anderen meinen erst dann eine gute Massage hinter sich zu haben, wenn sie zwei Stunden Qualen erlitten haben, als wären Sie bei der heiligen römischen Inquisition zu Gast gewesen. Die Frage drängt sich auf, wie eine selbst erfahrene Therapeutin herausfinden soll, welcher Massage-Typ man ist. In der Regel wird sie sich langsam herantasten und versuchen, die richtige Intensität durch die Reaktion des Kunden herauszufinden. Der ist jedoch häufig wenig mitteilsam und so bleibt der Therapeutin dann nur übrig mit etwas, was sie als gesunden Mittelweg empfindet, fortzufahren. Dies geht regelmäßig schief: „Ich habe kaum etwas gemerkt. Das hätte ich mir auch sparen können“, oder „Die hat mich aber gequält, ich werde für Tage nicht laufen können...“ sind Sätze, die man dann hören kann. Gerade Männer scheinen sich häufig keine Blöße geben zu wollen und „ertragen“ eine für Sie zu feste Massage lieber still leidend. Dabei ist die Lösung so einfach: Seien Sie ein mündiger Kunde und erklären Ihrer Therapeutin, welche Härte für Sie die Richtige ist. Sie kann es nicht erraten, sich aber mit Sicherheit Ihren Wünschen anpassen. Dabei ist ein mögliches Sprachproblem hier kaum existent: Fast jede Therapeutin wird ein „soft“ oder „strong“ mit dem Hinweis auf ein bestimmtes Körperteil verstehen. Und wenn nicht, hat sie bestimmt eine hilfsbereite Kollegin. Grundsätzlich möchten wir Ihnen raten: Seien Sie mutig bei Ihrer Erkundungstour durch Thailands Spa-Dschungel. Thailand gilt nicht umsonst als Wiege der Massage, und die Qualität ist allgemein sehr hoch. Außerdem haben gerade die kleinen Läden häufig einen besonderen Charme und sind mit ihrer rundum freundlichen Bedienung ein gelungenes Erlebnis, an das man sich gerne zu Hause zurück erinnert.

Katarina Trost und Mark Heine

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

Keine Bewertung

Deine Meinung ist uns wichtig! Bewertung abgeben


Weitere interessante Artikel