Hochwasser in Thailand:
Sandsäcke sind in Thailand derzeit begehrt (Foto: Wikimedia Commoms/ Jocelyn Augustino)
Update 19. Oktober
Das Elend der Tiere - Kritik an thailändischer Regierung verschärft sich - Apple-Konzern und andere IT-Firmen bangen
+++ Die Lage in Bangkok +++
Während der so genannten King Tide, wenn der Chao Praya am meisten Wasser führt, waren am Mittwoch zeitweise einige Straßen am Flussufer leicht geflutet. Im Laufe des Nachmittags floss das Wasser aber wieder ab.
Die Flughäfen Suvarnabhumi und Don Muang sind nach wie vor planmäßig in Betrieb.
+++ Schwere Kritik an Thailands Regierung +++
Die Bangkok Post spart nicht mit Kritik an den Politikern: "Thailands schlimmste Flut in 50 Jahren ist ein Beweis für die völlige Unfähigkeit der Regierung, die Notwendigkeit von moderner Technologie und Hochwasser-Management zu erkennen."
Experten seien der Ansicht, dass der Mangel an Daten- und Messsystemen sowie eine unzuverlässige Wettervorhersage die Hauptgründe für diese "historische" Krise sind.
"Es handelt sich hier um eine Führungskrise", heißt es auch im Wall Street Journal. Dort kommt ein Analyst des Institute of Southeast Asian Studies in Singapur zu Wort: Regierungschefin Yingluck Shinawatra mache ihren Job zwar insofern gut, als dass sie überall Präsenz zeige – aber die Regierung habe bereits vor zwei Monaten von einer drohenden Flut gewusst und zu wenig dagegen unternommen.
+++ Apple und andere IT-Firmen fürchten Lieferschwierigkeiten +++
Wie das Handelsblatt berichtet, macht die Flut in Thailand auch dem IT-Konzern Apple und anderen High-Tech-Unternehmen zu schaffen: Unternehmenschef Tim Cook, der den betroffenen Menschen seine Anteilnahme ausdrückte, befürchte eine Schwierigkeiten in der Bauteilversorgung für die Mac-Sparte.
Laut dem Fachblatt Heise rechnet die gesamte Festplattenbranche mit Problemen. Der Marktführer Western Digital fertige in Thailand 60 Prozent seiner Laufwerke, Toshiba produziere rund 50 Prozent seiner Festplatten im Königreich. Auch die Firma Nidec Corp., die 70 Prozent aller Festplattenmotoren weltweit liefere, sei betroffen.
Die Unternehmen haben Standorte in Pathum Thani, Navanakorn und Ayutthya, wo die Ausmaße der Flutkatastrophe besonders verheerend sind.
+++ Millionen von Hühnern verendet +++
Auch die Tiere haben unter der Flut zu leiden: Alleine in Ayutthaya seien auf einer Hühnerfarm mehr als eine Millionen Tiere ertrunken, berichtet die Bangkok Post.
Rund 100 Dickhäuter aus dem laut Medienberichten größten Elefantendorf der Welt bei Ayutthaya hatten dagegen mehr Glück als das Federvieh: Sie konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
In den Notunterkünften der Thammasat-Universität bei Bangkok brachten Flutopfer mehr als 200 Haustiere mit.
Wenig Mitleid wird dagegen den Krokodilen aus überschwemmten Reptilienfarmen entgegengebracht: Auf sie ist ein Kopfgeld von 1000 Baht ausgesetzt.
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