Hochwasser in Thailand:
Eine überflutete Schule in der Provinz Kandal in Kambodscha (Foto: Flickr Commons/ epidemics)
Update 3. November
Beruhigung für Bangkok-City - Kambodscha größtenteils unter Wasser - Auswirkungen auf Weltwirtschaft - Hotelier kritisiert Berichterstattung
+++ Die Lage in Bangkok +++
Chavalit Chanrat hat in einer Live-Sendung im thailändischen Fernsehen gesagt, er gehe davon aus, dass das Zentrum von Bangkok nicht überflutet werde. Der Leiter der Beratungsfirma Team Group, ein in Wassermanagement und Flutbekämpfung spezialisiertes Unternehmen, rechnet damit, dass das Wasser nicht weiter als bis in das Gebiet Chatuchak fließe.
Das Hochwasser in Bangkok habe derzeit einen durchschnittlichen Pegel von 50 Zentimetern, so Chavalit. In den am schwersten betroffenen Gebieten stehe das Wasser zwischen 60 und 80 Zentimetern, in den höher gelegenen Gebieten bei 20 bis 30 Zentimetern.
Der Chatuchak-Markt ist laut Medienberichten am kommenden Wochenende wieder geöffnet.
+++ Kambodscha größtenteils unter Wasser +++
Thailands Nachbarland erleidet ebenfalls eine Katastrophe. Dreiviertel der Landesfläche ist nach Schätzung der Vereinten Nationen überschwemmt, 1,2 Millionen Menschen sind betroffen. Hilfe komme fast ausschließlich von privaten Hilfsorganisationen, berichtet die New York Times. Die Regierung ist ohnmächtig.
+++ Auswirkungen auf die Weltwirtschaft +++
Die Flutkatastrophe hat nicht nur in Thailand bislang einen milliardenschweren Schaden der Wirtschaft verursacht. Auch westliche Länder bekommen laut Medienberichten die ökonomischen Auswirkungen zu spüren:
- Toyota hat sämtliche Überstunden in den Werken im US-Staat Kentucky und in Kanada gestrichen und beklagt einen Mangel an Bauteilen.
- Honda hat in den USA, Kanada und Großbritannien die Produktion halbiert
- Ford, Mazda, Hino, Isuzu, Mitsubishi und Nissan berichten ebenfalls von einer sinkenden Produktion
- Die Preise von Festplatten sind zwischen 20 und 40 Prozent gestiegen, weil die Fertigung des Weltmarktführers Western Digital in Thailand um 75 Prozent eingebrochen ist
- Sony rechnet damit, dass die Gewinne im nächsten Jahr um 90 Prozent schrumpfen
Die Auswirkungen stehen größtenteils im Zusammenhang mit überfluteten Fabriken und Lagerhallen von Herstellern in Thailand.
+++ Regierungschefin reist nach Hawaii +++
Thailands Premierministerin Yingluck Shinawatra wird am 12. und 13. November das Treffen des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (APEC) auf Hawaii besuchen. Bei dem Wirtschaftsgipfel will sie laut Regierungsangaben um das Vertrauen der internationalen Gemeinde in Thailand werben.
+++ Hotelier beschwert sich +++
Ein Hotelmanager hat sich über die Informationspolitik der Regierung und die Berichterstattung einiger Medien beklagt. "Wir sind enttäuscht, einige Nachrichten sind in keiner Weise wahr", sagte Chris Baley von Centara Hotel & Resorts gegenüber der Bangkok Post. Vor allem die News über den überschwemmten Flughafen seien irreführend.
In vielen Medien wurde berichtet, dass der Flughafen von Bangkok überschwemmt sei – allerdings handelt es sich dabei um den Don Muang Airport und nicht um den Internationalen Flughafen Suvarnabhumi, auf dem der Betrieb planmäßig läuft und der zusätzlich die Flüge von Don Muang abfertigt.
Das Wall Street Journal hatte in den vergangenen Tagen zudem ein Foto von zwei Flugzeugen gezeigt, die in Flutwasser parkten und in der Bildunterschrift auf den Suvarnabhumi Airport verwiesen. Tatsächlich war das Bild auf dem Flughafen Don Muang aufgenommen worden.
Hier finden Sie eine Übersicht für Touristen zur Flut in Thailand >>
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