Rätsel Malaysia Airlines MH-370

Suchaktion auf Westküste Thailands ausgeweitet

Vier Tage sind vergangen und noch immer wurde das vermisste Flugzeug der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord nicht gefunden. Doch es gibt neue Erkenntnisse, was in der Unglücksnacht geschah. Im Fokus des Suchtrupps ist nun auch die Andamanensee.


Sie bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Das Verschwinden der Maschine mit der Nummer MH-370 am 8. März 2014 wird zum Mysterium. Damals - während des Nachtfluges von Kuala Lumpur nach Peking - gab es keinen Notruf, die Wetterlage war gut, und der Kapitän galt als ein umsichtiger, erfahrener Mann. Auch wurde nach Angaben von Malaysia Airlines die Boeing 777 am 23. Februar zuletzt gewartet; etwaige Probleme an der Maschine wurden nicht entdeckt. Dennoch verschwand der Flieger 2 Stunden nach Abflug vom Radarschirm, der Funkkontakt brach ab, es gab seither kein Lebenszeichen der Passagiere und bislang wurden weder das Wrack noch Trümmerteile gefunden. Auch die entscheidende "Blackbox" - das entscheidende Gerät nach einem Absturz - sendete kein Signal. Die Suche nach der Boeing wurde ebenso wie

die Überprüfung der Passagierliste intensiviert; Behörden und Fluggesellschaft gehen weiterhin von einem Absturz und "vom Schlimmsten" aus. Nach ersten Auswertungen gibt es allerdings ein wenig Licht im Dunkel. 

Das Wichtigste in Kürze:

- Offenbar ist die Maschine kurz vor Vietnam umgekehrt und wieder in Richtung Kuala Lumpur zurückgeflogen. Nach neuesten Erkenntnissen wurde um 2:40 Uhr das letzte Signal von einer Militärbasis empfangen, als sich die Maschine in der Meeresenge von Malakka befand, mehrere hundert Kilometer von Vietnams Küste entfernt. Dies berichtete die malaysische Zeitung "Berita Harian" und berief sich auf den Obersten General Tan Sri Rodzali Daud. - Demnach hatte der Pilot seinen Kurs aus unerfindlichen Gründen geändert. Außerdem sei die Maschine extrem tief geflogen, hieß es seitens des Militärs. Luftwaffenchef Rodzali Daud sprach von nur 9000 Metern Höhe.   - 40 Schiffe und 34 Flugzeuge aus Malaysia, Singapur, Indonesien, China, Vietnam, Thailand und den USA sind an der Suchaktion beteiligt, die massiv ausgeweitet wurde. Zunächst wurde jeder Quadratkilometer in den Gewässern rund um Vietnam und Malaysia abgesucht; die Aktion im Südchinesischen Meer blieb jedoch erfolglos. - Seit heute konzentriert sich die Suche auch auf die Andamannensee. Es handele sich dabei um "ein sehr grosses Gebiet vor der Westküste Thailands", sagte Azharuddin Abdul Rahman - der Chef der malaysischen Luftfahrtbehörde - am Mittwoch zu internationalen Medienvertretern. - Das FBI wurde von Anfang an eingeschaltet und ermittelt nun ebenfalls, da auch Amerikaner an Bord waren.  - Überwachungsvideos: Diese zeigen zwei junge Iraner während des Check-ins am Flughafen in Kuala Lumpur mit gefälschten Pässen. Interpol hat sie als Syed Mohammad Reza (29) und Pouria Nour Mohammad Mehrdad (19) identifiziert. Die Pässe wurden einem Österreicher und Italiener vor rund 2 Jahren in Thailand gestohlen. Angeblich sollen die beiden Männer einem Menschenschmuggler-Ring angehört haben; als "Terroristen" wurden sie jedoch nicht eingestuft.   - Gegen den Co-Piloten des verschwundenen Flugzeuges sind unterdessen schwere Vorwürfe laut geworden. In der TV-Sendung «A Current Affair» des Sender Channel Nine äusserten sich zwei Südafrikanerinnen über den 27-Jährigen. Während eines früheren Flugs von Phuket nach Kuala Lumpur habe er mit ihnen im Cockpit herumgealbert und geraucht. Außerdem hätten sie sich während des ganzen Fluges im Cockpit bei ihm aufgehalten, auch während Start und Landung. Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines zeigte sich am Mittwoch "schockiert" über diese Enthüllungen, die "sehr ernst zu nehmen sind". Man wolle dies kurzfristig überprüfen. Viele kleine Puzzelsteine, die noch längst nicht zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden konnten. Man kann also weiterhin nur spekulieren. 

Aktuelles Fazit: 

Der US-Geheimdienst CIA schließt einen Terroranschlag weiterhin nicht aus. Angeblich gebe es "mehrere mögliche Bekennerhinweise", sagte CIA-Chef John Brennan. Allerdings konnten diese bislang nicht konkret bestätigt werden, es fehle dazu noch an Beweismaterial. Auch wäre eine entführte Maschine irgendwo gelandet. Nun werden auch folgende Hypothesen verfolgt: Sabotage oder gar ein Todesfall oder Selbstmord an Bord von Passagieren/Besatzungsmitgliedern (was eine Umkehr erklären würde). Auch eine Explosion wird nicht ausgeschlossen. Dies würde erklären, warum kein Notruf  erfolgte und bislang keine größeren Wrackteile gefunden werden konnten. Müll im Meer führte bislang zu mehrfachem Fehlalarm. (NG)

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