"Who's who" in Thailand:
Bodo Klingenberg - Hoteldirektor
"Wer ist wer" - die neue Serie auf Thaizeit.de! Wir stellen regelmäßig deutschsprachige Expats vor, die im "Land des Lächelns" leben und deren Arbeit den Tourismus, die Kultur, die Wirtschaft, den Sport oder die Gesellschaft in Thailand beeinflusst. Auf THAIZEIT erzählen sie von ihrem Leben und verraten unseren Lesern ihr ganz persönliches "Insider Wissen"...
Bangkok, 26.2.2012
BODO KLINGENBERG
GENERALDIREKTOR HOTEL "MUSE" BANGKOK
Steckbrief
- Name: Bodo Klingenberg
- Nationalität: Deutscher
- Heimatstadt: Köln
- Alter: 49
- Wohnort: Bangkok
- Position: Generaldirektor
- Firma: Hotel Muse, Bangkok
Lebenslauf in Kurzform:
Nach dem Abitur folgte eine fundierte Ausbildung im Excelsior Hotel Ernst in Köln, später im Londoner Hotel The Berkley und im Bath Spa Hotel in Bath. Im berühmten Blakes Hotel und The Hempel in London begann 1995 meine eigentliche Karriere als General Manager, später folgten gleichwertig führende Positionen in Banyan Tree Hotels & Resorts, im Anantara Koh Samui und im Anantara Golden Triangle (2007 – 2010). Seit Anfang 2011 bin ich als General Direktor im Trend-Hotel "Muse" in Bangkok tätig.
Ich kam nach Bangkok, weil...
... sich die Möglichkeit ergab bei der Accor Hotelgruppe einzusteigen. Die Individualität und insbesondere das „Nostalgie-Konzept“ vom Hotel Muse hat mich gereizt. Außerdem brauchte ich nach vielen Jahren Hoteltätigkeit auf den Malediven, Phuket, Koh Samui und danach im Dschungel des Golden Triangle dringend einen Tapetenwechsel. Ich habe mich richtig gefreut, in die Großstadt kommen. Ich lebe seit fünf Jahren in Thailand.
Was mich an Bangkok stört:
Taxifahrer – ohne Frage. An Stelle 1, 2 und 3. Was Touristen mitmachen müssen ist schrecklich. Die Musikberieselung aus dem Radio nervt und die meisten Fahrer sprechen kaum oder gar nicht Englisch. Das muss Bangkok als Weltmetropole unbedingt in den Griff bekommen.
Was ich an Bangkok mag:
Die kosmopolitische Energie, die mit Weltstädten wie New York vergleichbar ist und sagar im Bereich "Hospitality" an der Spitze liegt. Und dann die Spiritualität! Allein die Tatsache, dass sie sich konsequent durch alle Gesellschaftsschichten zieht, finde ich bewundernswert. So war es uns zum Beispiel unmöglich, einen Baum zu fällen, der vor dem Hotel im Wege steht. Vom einfachen Bauarbeiter bis zu den obersten Behörden haben uns alle überzeugt, dass dort „ein guter Geist“ wohnt. Keiner würde es je wagen, Hand anzulegen. Also bleibt der Baum eben dort, wo er steht – Punkt. Da hat man einfach keine Chance. Eigentlich schön, dass es so etwas noch gibt ...
Aus Deutschland vermisse ich am meisten...
Brot und Quark. Das gibt’s zwar hier auch, aber es ist eben nicht das Gleiche.
Mein Lieblings Thai-Gericht:
Khao Soi ist eine köstliche nordthailändische Spezialität – ein gelber Curry mit fritierten Eiernudeln, Gemüse, Huhn oder Tofu. Das Gericht wird in Tontöpfen serviert und mit Limetten, Schalotten und Chilli-Pesto dekoriert.
Mein Lieblingsrestaurant:
"Ka Jok See" auf Phuket! Die tanzenden Kellner und die familiäre Atmosphäre sind unschlagbar. "Koh Seng" in Maenam auf der Insel Koh Samui ist ein tolles Seafood-Restaurant. Sehr zu empfehlen sind dort gedünstete Krabben mit Knoblauch und Pfeffer (Garlic & Pepper Prawns). Fantastisch ist auch das Beachrestaurant "Ocean 11" von meinem deutschen Kollegen Bernd Schillig, ebenfalls auf Koh Samui. In Bangkok bin ich sehr gerne im "Bolan" in der Soi 26 – ein moderner Thai, oder im "Hyde & Seek" in der Soi Ruamrudee wegen der tollen Atmosphäre.
Zum Frühstück esse ich:
Schottisches Porridge und Obst.
In meiner Mittagspause esse ich am liebsten...
Ich gehe gerne zu „Gianni’s“ in die Soi Tonson, direkt hinter dem Hotel Muse, oder ins „9th“ in Langsuan. Dort gibt‘s Thai oder internationale Gerichte, aber grundsätzlich mag ich eher Italiener. Deshalb findet man mich meistens im "Medici" hier im Hotel Muse.
Mein Lieblingsclub:
Hin und wieder nehme ich mit guten Gästen einen Drink im "Nest", der Rooftop-Lounge im Fenix Hotel (Soi 11), oder im "Eugenia" (Soi 31) – das einzige Relais & Chateau Hotel in Bangkok. Es ist wie ein großes Kolonialhaus gebaut und dort mag ich vor allem das typisch englische Ambiente. Weil ich Großbritannien liebe, fühle ich mich dort fast wie zu Hause. Das Hotel ist erst vier Jahre alt, aber man hat den Eindruck es stehe schon 100 Jahre dort.
Nach der Sperrstunde gehe ich...
ins Bett!
Mein Lieblingsshoppingcenter:
„Central Chidlom“, weil es beim Hotel Muse gleich um die Ecke ist.
Mein Lieblingsmarkt:
Chatuchak Weekend Market
Für einen Wochenendausflug zieht es mich...
... in den Norden zum Golden Triangle. Zwei Jahre leitete ich dort das "Anantara Hotel" als General Manager und fühle mich nach wie vor sehr mit diesem Hotel verbunden. Es passt perfekt zur Region und es ist fast so, als würde man in einen Roman des englischen Dramatikers William Somerset Maugham eintauchen. Ansonsten fliege ich oft nach Schottland. Dort habe ich vor einigen Jahren eine alte Scheune gekauft und umgebaut. Sie ist völlig weg vom Schuss und nur von Natur umgeben. Das ist mein Rückzugsort, wenn mir Bangkok zuviel wird.
Ab und zu gönne ich mir...
eine kleine asiatische Antiquität. Rund um Mae Sai, an der Grenze zu Burma, finde ich immer wieder eine Rarität. Viele Antiquitätenhändler aus ganz Thailand reisen hierher, um Waren einzukaufen.
Besuch aus dem Ausland zeige ich auf jeden Fall...
das Leben am Fluss rund um den Wat Arun, den Königspalast und den Chatuchak Markt.
Mein schockierendstes / peinlichstes Erlebnis in Thailand war...
eine „staff party“. Wenn der Manager alljährlich auf der Bühne steht und tanzen und singen muss, da kommt man sich wirklich vor wie ein Clown. Es ist lächerlich, aber alle lächeln...
Mein schönstes / aufregendstens Erlebnis in Thailand war...
mit Elephanten in der Mündung zum Mekong Fluss zu schwimmen. Diese gehören zur Elephanten Schule des Anantara Hotel im Golden Triangle.
Von Thais werde ich oft gefragt...
ob ich schon zu Mittag gegessen habe.
Ein kulturelles Fettnäpfchen, in das ich getreten bin...
Meines Wissens noch nicht. Mir ist allerdings bewusst, dass gerade in Thailand kulturelle Fettnäpfchen schnell passieren. So hat ein Kollege von mir wegen eines vermeintlich kleinen Faux Pas sofort seinen Job verloren.
"One Night in Bangkok“ ...
...dazu fällt mir ein, dass ich auf jeden Fall demnächst selbst im Hotel Muse übernachten werde, um einen Qualitäts-Check zu machen. Auch bin ich jederzeit für meine Gäste ansprechbar! Ein „GM zum Anfassen“ sozusagen.
In Bangkok habe ich gefunden:
Lebensfreude! Das lernt man in Thailand.
In Bangkok habe ich verloren:
Meine Haare!
Bodo's Insider Tipps auf einen Blick:
- Gianni, Soi Tonson, Web: GianniBKK.com
- 9th, Langsuan; Web: TheNinthCafe.com
- Medici @ Muse Hotel, Web: HotelMuseBangkok.com
- Ka Jok Se, Phuket (Old Town); siehe Thaizeit Listing
- Ocean 11, Koh Samui (Bophut); Web: o11s.com
- Koh Seng, Koh Samui (Maenam)
- Nest, Dachterrasse im Fenix Hotel Sukhumvit; Web: LeFenix-Sukhumvit.com
- Eugenia, Lounge im Relais & Château-Hotel; Web: The Eugenia.com
- Central Chidlom, Shopping Center, Sukhumvit (BTS Chidlom)
- Chatuchak Wochenend Markt
- Mae Sai (Nähe Grenze Burma) für Antiquitäten
- Leben am Fluss inkl. Bootsfahrt zu den Klongs
- Grand Palace - der Königspalast und Tempel
- Chatuachak Wochenendmarkt
- Anantara Hotel Golden Triangle, Chiang Rai; Web: GoldenTriangle.Anantara.com
- Muse Hotel, Web: HotelMuseBangkok.com oder unser THAIZEIT FEATURE
ANMERKUNG DER REDAKTION:
Bodo Klingenberg hat zwischenzeitlich das Hotel gewechselt und ist seit 2013 als Generalmanager im Hotel de l'Opera in Hanoi (Vientnam) tätig. Dieses gehört ebenso wie das MUSE BANGKOK zur "M-Gallery"-Kollektion der Accor Hotelgruppe.Weitere interessante Artikel