Prinzessinnen in Thailand – die wahren Helden der Monarchie
Die Monarchie in Thailand ist ebenso wie in England eher konstitutionell gehalten. Der König sowie die Königin haben somit keine absolute Macht, sondern sind eher wie Staatsoberhäupter zu betrachten, die ebenso Hüter der landestypischen Religion – dem Buddhismus – sind. Das thailändische Volk lebt inzwischen in einer Demokratie. Die rund 68 Millionen Einwohner Thailands entscheiden demnach selbst, wer für das Volk als Vertreter entscheiden soll. Die Monarchie ist zwar in eher in den Hintergrund gerückt, hat jedoch für die meisten Thais einen besonders hohen Stellewert. In Thailand wird das Königshaus hochgeschätzt und gehuldigt. Jedes Mitglied wird fast gottähnlich verehrt und ist sehr beliebt. Doch vor allem die Frauen und somit auch die Prinzessinnen genießen in Thailand großes Ansehen. Das liegt vermutlich daran, dass sich die Damen auch sozial sehr engagieren und daher
Welchen Stellenwert haben Prinzessinnen in Thailand?
Seit 2016 ist Maha Vajiralongkorn Phra Vajiraklaochaoyuhua (auf thailändisch มหาวชิราลงกรณ พระวชิรเกล้าเจ้าอยู่หัว), besser bekannt als König Rama X., König von Thailand. Mit seiner am 03.01.1977 verheirateten Cousine, Prinzessin Soamsavali Kitiyakara, zeugte der König eine Tochter – Prinzessin Bajrakitiyabha. Nach der Geburt ihrer Tochter ließ sich das Paar jedoch scheiden. Später zeugte der König mit seiner Lebensgefährtin und Schauspielerin Sucharinee Vivatcharavong vier Söhne und eine weitere Prinzessin.
Während aktuell der einzig ehelich geborene Sohn von Rama X., nämlich Dipangkorn Rasmijoti, Platz 1 in der Thronfolge belegt, hätte auch Prinzessin Bajrakitiyabha Thronfolgerin werden können. Seit 1974 können auch Frauen des Königshauses in die Thronfolge in Thailand mit einfließen. Dennoch stehen die Damen immer noch hinter männlichen Nachkommen. Daher folgt Prinzessin Bajrakitiyabha in der Thronfolge ihrem jüngeren Halbbruder Prinz Dipangkorn Rasmijoti nach. Allerdings liegt die Tochter von Rama X. seit Dezember 2022 im Koma und ist seither an medizinischen Geräten in einem Krankenhaus in Bangkok angeschlossen.
Prinzessin Bajrakitiyabha, die von den Thailändern liebevoll „Prinzessin Bha“ genannt wird, war zunächst mit ihren Hunden joggen gewesen, als sie plötzlich das Bewusstsein verlor. Seitdem betet und hofft das Volk um die baldige Genesung der beliebten Prinzessin. Doch was ist mit ihr geschehen und wie sehen die Chancen aus, dass sie sich wieder erholt?
Wer ist die Prinzessin Bajrakitiyabha von Thailand?
Prinzessin Bajrakitiyabha ist am 07.12.1977 in Bangkok geboren worden und ist Tochter des thailändischen Königs. Sie hat ihr Jurastudium in den USA absolviert und war später als Diplomatin tätig. In den Jahren 2012 bis 2014 war sie sogar als Botschafterin von Thailand in Österreich unterwegs. Sie arbeitet für die UN und kehrt 2014 nach Thailand zurück, um künftig als Staatanwältin bei der Generalstaatsanwaltschaft arbeiten zu können.
Der König verlieh ihr schließlich im Mai 2019 den höchsten Prinzessinnenrang als himmlische Prinzessin „Chao Fa“. Sie zählte seither zum inneren Kreis des Königshauses.
Seitdem die Prinzessing Bajrakitiyabha jedoch kollabierte, steht es eher schlecht um die Thronfolgerin. Infolge einer Herzerkrankung und einer Herzentzündung befindet sich die Prinzessin in einem Koma – ihr Zustand sei aktuell zwar stabil, doch aufgrund der spärlichen Informationen des Königshauses munkelt das Volk, dass Bajrakitiyabha hirntot sei.
Um Gerüchten entgegenzuwirken, warnt das Digitalministerium vor Fake News zum derzeitigen Zustand der Prinzessin Bha und teilt mit, dass Verstöße gemäß dem Computer Related Crime Act geahndet werden sollen.
Welche Prinzessinnen gehören noch zur thailändischen Monarchie?
Rama X. hat noch weitere Kinder. Neben der Prinzessin Bajrakitiyabha und dem Prinzen Dipangkorn Rasmijoti ist Prinzessin Sirivannavari Nariratana die jüngste Tochter des Königs. Sie kam 1987 zur Welt und stammt aus der Ehe des Königs mit seiner Frau Sucharinee Vivatcharavong. Aus dieser Ehe gingen insgesamt fünf Kinder hervor, doch einzig Sirivannavari Nariratana wurde 1996 von Rama X . von England nach Thailand zurückgeholt. Bis dahin wurde ihr der niedrigste Prinzessinnentitel Mom Chao zuteil. Nach der Rückkehr nach Thailand erhielt sie jedoch den Namen Mom Chao Chakkrityapha Mahidol.
Ihre Großmutter – die Königin Sirikit – verlieh ihr weiterhin den Namen Sirivannavari und ihr Großvater, der König Bhumibol Adulyadej, ließ ihr einen höheren Prinzessinnenrang zukommen. Im Jahr 2005 erhob er sie zu Phra-ong Chao – somit steht die Prinzessin Sirivannavari Nariratana an dritter Stelle der thailändischen Rangfolge.
Hinter ihr kommt die Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn. Sie ist die zweitälteste Schwester den aktuell amtierenden Königs, Rama X., und nimmt daher die vierte Stelle der Thronfolge ein. Sie wurde am 02. April 1955 geboren und ist das dritte Kind von König Bhumibol Adulyadej und Königin Sirikit Ktiyakara. Nur die Prinzessin Ubol Ratan Rajakanya, geboren am 05.April 1951 und die älteste Tochter von König Bhumibol Adulyadej und der Königin Sirikit, hat ihre Rechte auf einen Platz in der Rangfolge aufgrund einer Heirat verwirkt. Doch es geht noch weiter:
Platz 5 in der Rangfolge beansprucht die jüngste Schwester des Königs – Prinzessin Chulabhorn Walailak. Sie ist am 04.07.1957 geboren worden und könnte den Adelstitel erhalten, wenn alle Stricke reißen. Es gibt zudem noch weitere Prinzessinnen, nämlich Prinzessin Siribhachudhabhorn (geboren am 08.10.1982) sowie Adityadornkitkhun (geboren 1984), von denen es allerdings nur wenige Informationen im Internet zu finden gibt.
Das Leben am thailändischen Hof geht weiter
Obwohl der Gesundheitszustand von Prinzessin Bha weiterhin als kritisch angesehen wird, hat Maha Vajiralongkorn erst Ende März 2023 die Prinzessin Sirivannavari Nariratana Rajakanya zum Rang des Hauptgenerals erhoben. Sie ist somit derzeit Spezialistin der königlichen Armee Thailands.
Noch immer stehen vielerorts die Fahnen auf Halbmast und erinnern an den Tod von Prinzessin Galyani Vadhana. Die Schwester des thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej, die am 2. Januar im Alter von 84 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens verstarb, genoss in Thailands Bevölkerung eine Beliebtheit, die der ihres Bruders nahekam. Es ist daher nicht erstaunlich, dass bereits Millionen Thais ihre Unterschrift in eines der zahlreichen Kondolenzbücher, die überall im Land aufliegen, gesetzt haben.
Der Königspalast in Bangkok erlebt zurzeit einen Besucheransturm, wie selten sonst. Denn hier liegt der Leichnam der verstorbenen Prinzessin Galyani Vadhana noch bis zur Kremierung aufgebahrt und die Thailänderinnen und Thailänder haben die Möglichkeit von ihrer geliebten Prinzessin Abschied zu nehmen. Diese Phase des Abschieds ist ein wichtiger Teil des Totenkultes in Thailand, nicht, nur wenn Mitglieder der Königsfamilie sterben.
Eigene Kremationshalle
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, denn die Kremierung des Leichnams der Prinzessin wird noch einmal Hunderttausende nach Bangkok locken, die der beliebten Schwester des Königs die letzte Ehre erweisen wollen. Fernsehstationen werden den großen Anlass ins ganze Land übertragen und die Nation wird für einen Tag lang stillstehen. Wie es sich für die engsten Mitglieder der Königsfamilie gehört, wird auch für Prinzessin Galyani Vadhana eigens ein Gebäude errichtet, in dem ihr Leichnam kremiert wird. Nach ersten Vorschlägen des Kunstministeriums soll in diesem Fall ein ganzer Gebäudekomplex mit mehreren Pavillions und Unterhaltungshallen für rund 200 Millionen Baht gebaut werden. Nach der Kremation wird die Asche auf einer Rikscha aus der Zeit von König Rama dem Ersten in einer Prozession durch die Stadt getragen und danach beigesetzt.Feiern zum Abschied nehmen
Die Zeremonien rund um den Tod der Prinzessin machen sehr deutlich, wie wichtig den Thailänderinnen und Thailändern ein adäquater Abschied von ihren Angehörigen ist. Egal ob sie aus dem Königshaus stammen oder aus ganz einfachen Verhältnissen: Wenn jemand aus dem Familienkreis stirbt, verdient er ein anständiges Begräbnis mit möglichst vielen Leuten, die daran teilnehmen. Je nach Region verlaufen die Totenrituale unterschiedlich. In vielen Fällen beginnen jedoch die Abschiednahme und die Vorbereitung auf das Jenseits schon vor dem Tod. Kranke oder gebrechliche Leute suchen deshalb oft schon zu Lebzeiten den Kontakt zu einem Mönchen, mit dem sie das sogenannte Karma des Leidens lernen und sich damit auf das bevorstehende Ende dieses Lebens vorbereiten. Ein zentraler Teil in der Verarbeitung eines Todesfalles sind auch die Baderiten, bei denen die engsten Familienangehörigen den Leichnam waschen, baden und einbalsamieren, um ihn danach in seinen besten Kleidern aufzubahren. Ist der Tote dann auch noch mit Blumen geschmückt und schön hergerichtet, werden Verwandte und Bekannte empfangen, die ihm die letzte Ehre erweisen wollen. In dieser Phase sind oft Mönche anwesend, die mit ihren Gebeten eine möglichst sanfte Reise ins Jenseits gewähren sollen. Wichtiger Bestandteil dieser Trauerzeit ist auch das gemeinsame Essen und Feiern, denn damit soll nicht nur der Familie der Abschied erleichtert werden, sondern auch dem Verstorbenen noch einmal eine möglichst fröhliche Runde zur Seite stehen. Für die Kremation wird der Leichnam dann nochmals hergerichtet, um dann in den meisten Fällen in einer Prozession zum Krematorium gebracht zu werden.Wie gefällt dir dieser Beitrag?
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