Anti-Plastik-Boom: Nationalparks verbieten Kunststoffe!

Thailand beginnt den Kampf gegen Plastikmüll. In allen Nationalparks des Landes ist die Mitnahme von Tüten, Plastikflaschen und Styropor-Verpackungen verboten worden.

Die Mitnahme von Plastik und Styropor jeglicher Art ist seit uni 2018 in allen Nationalparks in Thailand verboten. Der Umwelt zuliebe! Hier: der Khao Laem Nationalpark in der Nähe von Kanchanaburi. Foto: Nathalie Gütermann
Endlich tut sich was! Der weltweite Aufschrei von Umweltschützern, die zahlreichen Bilder von verdreckten Meeren in den Medien und auf Sozialen Netzwerken sowie nachdrückliche Anti-Plastik-Kampagnen sind auch in Thailand angekommen.
Zahlreiche Schritte werden ab sofort unternommen, um umweltfreundlicher zu werden und damit die Schäden für unseren Planeten zu verringern. Dazu gehört auch das neue Verbot, das Mitte Juni 2018 in Kraft trat. 


"Einwegbehälter, PET-Flaschen und Plastiktüten dürfen nicht mehr unsere Naturparks mitgenommen werden", sagte der Chef des "Department of National Parks" und postete dieses Bild auf deren Facebook-Seite.
Das Verbot gilt auch für alle Zoos, unter anderem Dusit, Khao Keaw, Chiang Mai und Nakhon Ratchasima.

Das generelle Verbot kam nur wenige Tage nachdem Weerasak Kowsurat, Thailands Minister für Tourismus & Sport, alle Behörden aufgefordert hatte, das immer größer werdende "Plastik Problem" umgehend in den Griff zu bekommen. Zuvor war das Königreich weltweit in die Schlagzeilen geraten, als ein Wal im Süden Thailands qualvoll verendete.
8 kg Plastik (!!) waren in seinem Magen gefunden worden.  

Die Zusammenarbeit von allen Sektoren, ob Privatwirtschaft, Politik oder Tourismusindustrie, sei ausdrücklich erwünscht, betonte der Minister. Sein Ministerium, in Zusammenarbeit mit dem thailändischen Fremdenverkehrsamt TAT, würden alles daran setzen, Touristen und auch Einheimische zu ermutigen, auf unnötige Kunstoffprodukte zu verzichten. 

MTCO-Kampagne: Reduzierung von Einwegplastik

Die Arbeit des "Mekong Tourism Coordination Office" (MTCO) spielt dabei eine wichtige Rolle. Immerhin umfasst die "Greater Mekong Region" sechs Länder: Thailand, Laos, Myanmar, China, Kambodscha und Vietnam. 

Jens Traenhart, deutscher Geschäftsführer des Koordinationsbüros, hat über die letzten Jahre hinweg zahlreiche Kampagnen ins Leben gerufen, um "responsible travel" (verantwortungsvolles Reisen) in dieser Region zu promoten und auch durch  intensive "Anti-Plastik"-Aktionen das Bewusstsein von Reisenden aus aller Welt zu schärfen. Er gehört zu den "Influencern", die Druck machen! 

Seine aktuelle Initiative "Plastic Free Pledge" wurde im Juni auf dem "Mekong Tourism Forum 2018" eingeführt wurde (Bild rechts / Web: Mekongmoments.com/plasticfree; Instagram & Facebook #PlasticFree Pledge). Helfen auch Sie mit!
Der Erfolg gibt dem MTCO Recht. Mehrere Hotels in Südostasien verzichten bereits auf Plastikflaschen und Strohhalme in Minibars und während Konferenzen und bieten statt dessen Wasser aus Containern an, die an diversen Stellen bereitstehen. Wiederverwendbare Strohhalme gibt es längst schon aus Edelstahl oder aus Bambus - jeweils mit Bürstchen. Das Motto ist selbsterklärend:
"If you can't reuse it, refuse it!" Was Du nicht wieder verwenden kannst, solltest Du ablehnen!


Unterdessen hat die Stadtverwaltung in Pattaya die Strandbuden-Besitzer auf der Insel Koh Larn gebeten, generell auf Plastik- und Styroporbehälter für Lebensmittel zu verzichten. Alternativen sind zum Beispiel umweltfreundliche Verpackungen aus 100 % natürlichen Pflanzenfasern, die den gleichen Zweck erfüllen.
Umdenken ist angesagt - vor allem auch bei den Thais selbst. Um die Bevölkerung auf das oben genannte Verbot aufmerksam zu machen und nicht allzu rigoros dabei aufzutreten, wurden in den meisten Nationalparks des Landes bereits Einrichtungen geschaffen, wo man seine "Mitbringsel" aus Kunststoff deponieren kann (Foto: Richard Barrow).
In Bangkok hängen mittlerweile an mehreren Stellen Plakate, die auf die negativen Auswirkungen von Einweg-Verpackungen hinweisen. Und in 7/11-Shops sind die Verkäufer(innen) dazu angehalten, ihre Kundschaft zu fragen, ob sie eine Tüte für den Einkauf wollen. Wir sagen: besser nicht...!! 

Weitere umweltfreundliche Initiativen:
3-Monats-Schließung der Maya-Bucht, um weitere Schäden an den Korallen zu verhindern. Auch wurde ein Rauchverbot an 24 thailändischen Stränden eingeführt.
Das mögen zwar alles nur ein paar  Tropfen auf dem heißen Stein sein. Aber es ist ein Anfang und ein lobenswerter Schritt in die richtige Richtung.
Der Umwelt zuliebe kann man nur hoffen,  dass die Aufklärung über die schädlichen Auswirkungen von Kunststoffen auch bei der Bevölkerung ankommt und auch Garküchen und Convenience Stores langsam aber sicher "grünes Licht" geben können.

Nathalie Gütermann


WEITERE INFORMATIONEN 
Mekong Tourism Coordinating Office
Web (+ Kontakt): mekongtourism.org
Soziale Medien: @TourismMekong #TourismMekong #MekongMoments

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