Eklat bei der UNESCO:

Preah Vihear Tempel
Der Preah Vihear Tempel (Foto: Wikimedia Commons/ Detlef Garbrecht)

Thailand tritt aus Welterbe-Konvention aus

Thailand hat der UNESCO einen Eklat beschert: Nach einem Streit um den Preah-Vihear-Tempel hat die thailändische Regierung angekündigt, aus der Welterbe-Konvention auszutreten.


Hintergrund ist die Entscheidung der UNESCO, bei einer anstehenden Tagung in Paris mit Kambodscha Gespräche über die Instandhaltung des Preah-Vihear-Tempels aufzunehmen. Thailand hatte gefordert, das Thema ruhen zu lassen, bis die Grenzstreitigkeiten um das Tempelgebiet beseitigt seien.

Ein Streit mit vielen Toten



Der Tempel befindet sich auf einem Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha, das von beiden Staaten beansprucht wird. Der Konflikt um den hunderte Jahre alten Hindu-Tempel war zuletzt im April 2011 eskaliert, bei Gefechten kamen mehrere Menschen ums Leben.
Der Tempel Preah Vihear wurde 2008 auf die Liste der Welterbe aufgenommen. Laut eines Urteils des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag von 1962 gehört das Bauwerk zu Kambodscha.

Minister: "Haben keine andere Wahl"


Thailands Minister für Umwelt und Naturressourcen sagte laut Berichten der Bangkok Post, der Austritt aus der Welterbe-Konvention sei notwendig. Die UNESCO habe Thailand keine andere Wahl gelassen: Es müsse verhindert werden, dass Kambodscha "das Thema ausnutzt, um unser Gebiet für sich zu beanspruchen".

Gelbhemden demonstrieren vor UNESCO-Gebäude


Bereits am vergangenen Mittwoch hatten rund 1.000 Demonstranten der Gelbhemden vor dem UNESCO-Gebäude in Bangkok demonstriert. Sie forderten, dass Preah Vihear aus der Welterbe-Liste gestrichen wird.
Welche Konsequenzen der Austritt Thailands aus der UNESCO-Konvention für die bestehenden fünf Welterbe im Königreich hat, steht noch nicht fest. 

Fünf UNESCO-Welterbe-Stätten in Thailand ›››

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