Bangkoks:

Der Herr des Königinnenparks

Claude Scheffer – ein Hotelier aus Leidenschaft


Das Reich des Schweizers Claude Scheffer heißt Imperial Queen’s Park und ist Bangkoks größtes Hotel. Seit dreieinhalb Jahren zieht er dort als General Manager die Fäden – und seit dreieinhalb Jahren bleibt kaum ein Stein auf  dem anderen, im einzigen Hotel mit direktem Parkanschluss in Bangkok.
Sein Imperium erstreckt sich über 1250 Zimmer, davon 175 Suiten. Auf seinen Ländereien befinden sich 10 Restaurants, 29 Konferenzräume, Fitness- und Sportanlagen, zwei Swimmingpools und ein Spa. Doch damit nicht genug, zu seinen Füßen liegt auch noch der Benjasiri-Park, was in einem Moloch wie Bangkok mehr als Gold wert ist.

Wir verkaufen Wohlbefinden

Seine Erscheinung lässt keine Fragen offen: Hier steht ein Mann, der weiß, was er will. Groß gewachsen, von überzeugender Statur und hinter der randlosen Brille zwei Augen, deren Funkeln eine Präsenz ausstrahlen, der man sich kaum entziehen kann. Claude Scheffer ist Hotelier aus Leidenschaft, wenn er sagt, dass die Hotellerie für ihn mehr sei, als ein Business, nämlich ein Lebensgefühl, dann glaubt man ihm das aufs Wort. „Wir vermieten nicht einfach unsere Zimmer, sondern wir verkaufen unseren Gästen Wohlbefinden“. Und dazu gehört im Imperial Queen’s Park eben auch, dass der Chef präsent ist und zwar vom Morgen früh bis abends spät. „Ich will den Kontakt zu meinen Gästen nicht verlieren“, sagt Scheffer, was bei einem Haus mit über 1000 Zimmern nicht einfach ist, aber trotzdem nicht unmöglich. „Natürlich schüttle ich nicht jedem Gast persönlich die Hand, aber bei Fragen oder Problemen stehe ich jederzeit zur Verfügung“. In diesen Genuss kommen auch Stammgäste, die regelmäßig in seinem Haus wohnen, wie zum Beispiel der berühmte Schweizer Pianist, dem Scheffer eben im neuen Café des Hotels, dem „Delights“, die Schokoladekreationen des österreichischen Patisseurs schmackhaft macht.

Zeitgemäßer Touch

Und genau solche Feinheiten zeichnen den starken Mann des großen Hotels aus: Sein Charme und sein Fingerspitzengefühl für die Details sind es, die aus einem Haufen anonymer Hotelzimmer ein kurzfristiges Zuhause machen. „Unser Hotel ist nicht wirklich modern, aber ich versuche ihm wenigstens einen zeitgemäßen Touch einzuhauchen,“ bringt es der umtriebige Manager auf den Punkt. Das Haus atmet zwar unumstößlich die Luft vergangener Zeiten. Aber statt im abgestandenen Dunst der letzten Grandhotels zu ersticken, versucht Scheffer unermüdlich mit kleinen Änderungen den Anschluss an die heutigen Ansprüche nicht zu verpassen. Und das Resultat lässt sich sehen: Schon 450 Deluxe-Zimmer wurden unter Scheffers wachendem Auge auf Vordermann gebracht, 100 Premium-Räume auf modern getrimmt und Stück um Stück werden auch die ganzen Unterhaltungs- und Freizeitangebote den Standards heutiger Business- und Familienhotels angepasst.

Österreichischer Zuckerbäcker

„Unser neustes Glanzstück ist sicher das Delights“, schwärmt der gebürtige Basler. „Es ist wirklich eine Gefahr für mich! Die Leckereien sind zu verführerisch ...“ Mit dem Delights schlägt Scheffer gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. „Unser  Café bietet den Hotelgästen den Standard europäischer Kaffeekultur und mit der dazugehörenden Bäckerei und Konditorei locken wir die in Bangkok lebenden Ausländer in unsere Lobby“. Für die Qualität der Backwaren des Delights bürgt der Österreicher Manfred Kroell. Und wer bei einem österreichischen Zuckerbäcker nach Qualität fragt, braucht nur seine Sachertorte zu kosten und alle weiteren Fragen erübrigen sich. Selbstverständlich genügen auch das Vollkornbrot und die diversen Kekse hohen europäischen Standards. „Haben Sie die Kokosmakrönchen schon probiert? – sie sind eine Sünde“ sagt Scheffer und verschwindet mit einem verführerischen Grinsen in seinem Büro, wo die nächste Aufgabe auf ihn wartet: Zwei weitere Stockwerke des größten Bangkoker Hotels wollen in den nächsten zwei Monaten saniert sein.

Thaizeit

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