Bangkoks „Soi 11“:
Kultstätten werden abgerissen
Nutzen Sie die Zeit! Bald wird es „Cheap Charlie's“, die Tapas Bar, Chez Papé und den beliebten Thai „Suk 11“ nicht mehr geben.
Bangkok, 14. Juli 2016
Das Thaizeit-Team erfuhr die traurigen Neuigkeiten von Pierre Loic Brun, Besitzer des wunderbaren französischen Bistros "Chez Papé" in einer Seitenstraße von Bangkoks berühmter "Soi 11". Er bestätigte uns: das Gerücht ist wahr. Bis März 2017 laufen alle Verträge der hier ansässigen Lokalitäten aus. Alles wird danach abgerissen, denn hier wird - im Zuge des unaufhörlichen Baubooms - ein weiterer Wolkenkratzer entstehen...
Das knapp 1 Rai große Areal ist das Filet-Grundstück im Partyviertel vom Sukhumvit. Fast jeder, der die Stadt der Engel schon einmal besucht hat, kennt speziell diese Ecke, denn hier befindet sich auch die legendäre Cheap Charlie’s Bar, die für ihre super günstigen Drinks und die relaxte Atmosphäre bekannt ist. Und natürlich für ihre skurrile open-air-Bar, die aus dunklem Holz, knorrigen Baumstämmen, Ästen und allerlei Schnickschnack-Deko besteht und hauptsächlich Touristen in Shorts und Flip Flops anzieht.
"Hier ist man Mensch, hier darf's man sein", sagt der 32-jährige Ekkachai Budkajang, Sohn des jetzigen Besitzers Satit Budkajang und Betreiber des In-Treffs im Interview mit dem Webportal "Coconuts Bangkok". "Bei uns gibt es keinen Dresscode". Das "Charlie" im Namen der Bar stammt übrigens von Satits Bruder namens Charlie, der vor 34 Jahren die Idee für die Bar hatte.
Seinerzeit verkaufte er Zigaretten in der Soi 11. Als er eine leere, dunkle Gasse sah, träumte er spontan von einer kleinen Getränke-Theke, wo Thais oder Expats, die in der Nähe arbeiten, einen Drink nach Feierabend bekommen.
Kultbar "Cheap Charlie's"
Gesagt, getan: "Charlie" eröffnete seine Bar gemeinsam mit seinem Bruder, dessen Sohn Ekkachai sein "ganzes Leben" hier verbrachte und den Laden jetzt führt.
Noch immer gibt's hier das Bier, einen Whisky oder eine "Dark Rum Coke" für 70 Baht, ein Glas Wein für 100 Baht! "Wir wissen noch nicht, wohin", sagt er. "Natürlich suchen wir einen neuen Platz irgendwo in dieser Gegend, aber es wird schwierig sein".
Nicht nur diese Kultbar, auch andere beliebte Lokale auf diesem Fleckchen Erde werden dem Boden gleich gemacht. Betroffen sind: das Tapas Cafe, The Alchemist, der Moghul Room, die Stash Bar, Charley Brown’s und unser Lieblings-Thailänder in der Straße: das Suk 11 Hostel & Restaurant (früher: "11 Gallery"). Und eben das oben genannte "Chez Papé".
Adieu Papé...
Das entzückende Lokal mit Pariser Schick ist schon von Weitem an den roten Marquisen zu erkennen und an der kleinen Terrasse mit Bistro-Stühlen und Tischen. Und innen ist' so, wie wir Frankreich lieben: Bilder von längst verstorbenen Comedians und Filmstars hängen an den Wänden. Schwarze Menü-Tafeln und alte Plattenspieler stehen herum, und die hübschen, thailändischen Mitarbeiterinnen tragen Barette und gestreifte nautischen Shirts. Anstatt Pasta und Pizza bekommt man hier Schnecken, Salate mit frischem Ziegenkäse, Froschschenkel und das klassische Steak Tartar. Dazu eine Karaffe französischen Wein - so muss es sein... das französische "Savoir Vire".Nehmen Sie Abschied!
Also, liebe Leser, schauen Sie bei Ihrem nächsten Besuch in Bangkok unbedingt in dieser Seitenstraße der "Soi 11" vorbei, und erleben Sie diesen Teil von Bangkok noch so, wie Sie dieses Viertel kennen und lieben. Denn schon in 8 Monaten ist zumindest hier alles vorbei und dann können wir leider nur noch sagen: "R.I.P" ("Rest in Peace"). Ruhe in Frieden!
"Good Bye"-Galerie: >>> Bilder der betroffenen Lokale
Nathalie Gütermann
Quelle & Fotos: Coconuts Bangkok Auch dieses Thai-Lokal & Gästehaus muss dran glauben...:
Thaizeit-Tipp: Hostel Suk 11
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