Gesellschaftsnews: Lachen verbindet - Yaowawit School

Wie die Internatsschule Yaowawit Brücken zwischen Arm und Reich baut – Ein typischer Morgen in der Yaowawit School (Kapong, Thailand) aus der Sicht von Heesun Sonia Min, 18, aus Südkorea und Margaret Cutlip, 17, aus den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die kleine Miw grinst über das ganze Gesicht, als sie Heesuns Hände ergreift und „wartet, wartet“ ruft. Winzige Finger kommen von hinten und plötzlich ist Margarets Gesicht überall mit neongrüner Farbe verziert. Die Kinder biegen sich vor Lachen, als Margaret versucht, die Kinder zu fangen, um sich mit blauer Farbe zu rächen. Die aufrichtige Freude der Kinder über ein wenig Aufmersamkeit und ein bisschen Spaß berührt Schüler und Lehrer gleichermaßen. Hier in Yaowawit wird Thailand seinem Ruf als Land des La?chelns wirklich gerecht.


Heesun und Margaret sind zwei von insgesamt 21 Schülern der Hongkong International School (HKIS). Sie und ihre beiden Lehrer haben die vergangene Woche in Yaowawit im Rahmen des Service-Learning-Progamms der HKIS verbracht. Die HKIS besucht Yaowawit bereits zum zweiten mal, und es bestehen eine enge Beziehung und ein reger Austausch zwischen den beiden Schulen. Die Schüler aus Hongkong haben bereits sozialprojekte in Kambodscha, Indonesien, Indien und Ruanda betreut und dort mit Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen gearbeitet. Die Yaowawit-Kinder fielen ihnen besonders durch ihre Ausdauer, ihr Selbstbewusstsein und ihre positive Ausstrahlung auf.

Zuvor hatte die Phuket International Academy mit ihrer 6. Klasse Yaowawit vier Tage lang besucht und mit den Schülern gemeinsam in der Farm gearbeitet und beim Englischunterricht geholfen. Yaowawit möchte gerne weitere internationale Schulen und Gruppen einladen, wertvolle Erfahrungen in einer fremden Welt und Kultur zu machen. Dabei lernen sich die internationalen Schüler selbst besser kennen und unterstützen gleichzeitig Yaowawit mit ihrem Know-How, ihrer Arbeitskraft und mit finanziellen Mitteln. Das Einkommen aus Übernachtung und Verpflegung geht zu hundert Prozent in die Deckung der laufenden Kosten und hilft der Schule auf dem Weg zur Eigenfinanzierung.

Schüler helfen Schülern

Yaowawit wurde nach dem Tsunami gebaut und 2006 eröffnet, um jungen Überlebenden dieser Katastrophe ein Zuhause zu geben und eine Ausbildung zu ermöglichen. Heute hat Yaowawit neun Klassenräume und Schlafzimmer für mehr als hundert Kinder zwischen vier und 18 Jahren aus den ärmsten und sozial schwierigsten Verhältnissen. Darüberhinaus gibt es ein Theater, einen eigenen Tempel zum meditieren, einen Swimmingpool, in dem alle Kinder schwimmen lernen, eine kleine Lodge für Gäste und zwei Restaurants. Die Internatsschule befindet sich weit weg vom Wasser in der nähe von Kapong, einem kleinen Ort mitten im wunderschönen Regenwald und Dschungel, ca. 120 Kilometer nördlich von Phuket in der Phang Nga Provinz.

Lernen & Leben

Außerdem liegt der Schwerpunkt auf dem Lernen praktischer Fähigkeiten wie Englisch oder dem Umgang mit Gästen und anderen Kulturen, einer Ausbildung in der Hotellerie und in der Landwirtschaft sowie auf dem Vermitteln unternehmerischen Denkens und Handelns. Ziel der Schule ist es, den Kindern durch entsprechend nachhaltige Ausbildung eine Zukunft ohne Armut zu ermöglichen und durch eigenes Einkommen unabhängig von Spenden und Sponsoren zu werden.

Eine Hauptinitiative der Schule ist das Zehn-Stationen-Lernen in der Farm. Jeweils ein Lehrer und eine feste Gruppe von Schülern betreuen eine Station, wie den Kräutergarten, das Gewächshaus, die organische Düngerproduktion oder die Recycling-Station. Dort erhalten ausrangierte Maschinen, Teile oder Materialien einen neuen Verwendungszweck, beispielsweise werden Toilettenschüsseln zum Bepflanzen genutzt. Die Produktion und der Verkauf von Yaowawit Kräuter- und Gewürzprodukten wie beispielsweise ökologisch hergestelles Mückenöl soll zukünftig das Einkommen aufbessern und zur Kostendeckung beitragen. Lehrer und Schüler erarbeiten das Konzept der Station gemeinsam, planen das Budget und die Umsetzung und haben die Verantwortung für die Realisierung und tägliche Pflege der Station. Anlässlich des Besuchs der HKIS wurde das Zehn-Stationen-Lernen offiziell mit einem Tag der offenen Tür für alle Bürger Kapongs eröffnet.

Unterstützung weiterhin benötigt

Die Schüler der HKIS waren beeindruckt vom Selbstbewusstsein und dem fast fehlerfreien Englisch, in dem die Schüler Yaowawits den Gästen ihre Stationen präsentierten. Ebenso beeindruckend empfanden die Hongkonger Schüler den selbstverständlichen und fröhlichen Service unseres Restaurant-Teams bei den Mahlzeiten. Trotz ihrer schwierigen und teilweise traumatische Erfahrungen sind die Kinder sehr ehrgeizig. Das wird auch von regelmäßgen Gästen wie Amanda De Norminbille und Gary Soden aus den Vereinigten Staaten von Amerika bestätigt: „Yaowawit setzt neue Standards für die Schulen in der Umgebung“. So hat June gerade mit 18 Jahren ihren Schulabschluss gemacht und spricht nahezu fehlerfreies English. Sie bewirbt sich um ein Stipendium für ein Auslandsstudium. Alle in Yaowaowit hoffen, dass June eines Tages zurückkehrt, um nachfolgenden Schülern zum Erfolg zu verhelfen. Trotz der positive Resonanz kann sich Yaowawit nicht auf dem Erreichten ausruhen. Die Kostendeckung aus Spenden, Patenschaften, Unterstützung durch die Regierung und eigenem Einkommen aus Lodge und Farm erreicht heute nur etwa 80 Prozent. Es müssen neue Wege gefunden werden, das eigene Einkommen zu steigern und zusätzliche Botschafter und Unterstützer für Yaowawit zu gewinnen.

Bitte unterstützen Sie Yaowawit durch Ihren Besuch, die Übernahme einer Patenschaft oder Ihre Spende.
Thaizeit

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

Keine Bewertung

Deine Meinung ist uns wichtig! Bewertung abgeben


Weitere interessante Artikel