Historischer Ruinen-Park: Sukhothai - Die Wiege Thailands

Die alte Königsstadt Siam wurde im frühen 13. Jahrhundert gegründet und ist heute als Sukhothai bekannt. Berühmt ist sie für die im Khmer-Stil errichteten, jahrtausendalten Steinmonumente. 

Anfänge siamesischer Geschichte

Im Jahre 1238 wurde Sukhothai (wörtlich: Morgenröte der Glückseligkeit) aus einer alten Khmer-Siedlung gegründet; ihre Blütezeit erlebte die Stadt von 1279 bis 1298 unter König Ramkhanghaeng. Er war es, der das auch heute noch existierende Alphabet erfand und bereicherte die Landeskultur mit Kunst und Philosophie aus Indien, China und dem Khmer-Reich. Zu dieser Zeit entstand auch ein neuer Kunststil, der sogenannte Sukhothai-Stil, der noch heute in den Buddha-Darstellungen und in den Überresten der Architektur der Epoche greifbar ist. Sukhothai war nur knapp 140 Jahre Hauptstadt des Landes und galt als "Wiege Thailands". Während dieser Epoche herrschten insgesamt acht verschiedene Könige, bis Sukhothai im Jahre 1378 Teil des siamesischen Königreiches von Ayutthaya wurde. Heute ist sie nur noch Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

UNESCO Weltkulturerbe

Die Stadt Sukhothai selbst liegt rund 10 Kilometer entfernt vom historischen Park, der die Hauptattraktion der gesamten Provinz ist. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten des thailändischen „Fine Arts Department“ in Zusammenarbeit mit der UNESCO, ist die größte Tempelanlage im Zentrum Thailands für Touristen wieder frei zugänglich. Es ist ein weitläufiges Gelände, übersät mit Ruinen der alten Königspaläste, Stadtmauern und Gräbern, Klöstern und Kanälen und überlebensgroßen, fast magisch erscheinenden steinernen Buddhastatuen, die teilweise auch an „Angkor Wat“ in Kambodscha erinnern. Anders als in europäischen Gotteshäusern gab es im alten Siam über 200 Orte religiöser Verehrung. Zur Blütezeit der Stadt mass der Haupttempel, der „Wat Mahathat“, 240 m in der Länge und 280 m in der Breite. Seit 1953 wurden auf diesem Gelände - neben dem zentralen Chedi im Khmer-Stil, dem Fundament der Ordinationshalle und der Vihara -noch 209 kleinere Chedis im Sukhothai-Stil und weitere Gebäudekomplexe ausgegraben. 

Highlight: "Wat Si Chum"

Dieser Tempel ist umgeben von einem marmornen Monument in dem eine riesige Buddha-Statue thront. Die Sitzfläche der heiligen Figur „Phra Achana“ hat eine Breite von 11,30 Metern, die Höhe beträgt etwa 15 Meter. Allein die gigantische, mit Goldfolie überzogene Buddha-Hand, ist um ein zehnfaches grösser als jeder Mensch, der dort für ein Foto posiert. Heute besteht Sukhothai aus zwei getrennten und etwa 20 Kilometer auseinander liegenden Statdtteilen: Alt-Sukhothai mit seinen zahlreichen Tempelruinen und Neu-Sukhothai. Innerhalb der alten Stadtmauern gibt es allein 35 verschiedene Monumente zu besichtigen, doch wer den ganzen Tag hier zubringen möchte, der findet zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten außerhalb der Altstadt, die sich in alle Himmelsrichtungen verteilen. Der historische Ruinen-Park ist seit 1991 Teil des UNESCO Weltkulturerbes
THAIZEIT- TIPP: 
Vor dem Rundgang einen Besuch im Ramkhamhaeng Museum einplanen! Ausser den rund 2000 Fundstücken aus dem uralten Siam gibt's dort auch ein Modell der ehemaligen Königsstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten sowie eine Ausstellung von Keramik- und Töpferwaren. Auch dafür ist die Provinz Sukhothai bekannt. Die sogenannte Sangkhalok-Keramik, die hier auch heute noch auf traditionelle Weise von Hand hergestellt wird, ist vor allem wegen ihrer filigranen Muster sehr beliebt. Das Nationalmuseum liegt im Osten der Palastruinen. Öffnungzeiten: täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr.  

Nathalie Gütermann; Fotos: Nathalie Gütermann


Hotels:
Zahlreiche Unterkünfte in unterschiedlichen Kategorien laden Besucher ein, die Umgebung auch länger als nur einen Tag zu erkunden. Thaizeit kehrte im mehrfach für seine Architektur ausgezeichneten „Heritage Resort“ ein. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum Geschichtspark. Web: sukhothaiheritage.com

Besichtigungen: 
Innerhalb und rund um die Stadt Sukhothai gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich fortzubewegen. Neben Tuk-Tuks und Rikschas gibt es die Songtaews (Kleintransporter). Auch einige Buslinien stehen zur Verfügung. Viele Unterkünfte bieten einen Shuttleservice zum/vom Flughafen und zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung an.
 
Anreise:
Sukhothai liegt etwa 430 Kilometer nördlich von Bangkok. Die Busse fahren in Bangkok am Northern-Bus-Terminal in Nähe des Chatuchak-Markts ab. Daneben gibt es auch noch einige private Busunternehmen, die diese Strecke bedienen. Besser: ein Auto mieten.
Eine direkte Flugverbindung nach Sukhothai gibt es nicht. Thai Airways fliegt täglich nach Phitsanulok. Von hier aus kann man mit dem Bus weiterfahren. Bangkok Airways fliegt mehrmals in der Woche von Bangkok nach Sukhothai. Die Flugzeuge der Thai Airways landen rund 60 Kilometer außerhalb von Sukhothai in Phitsanulok. Von dort geht's mit dem Bus weiter.
Auch Züge fahren nicht direkt nach Sukhothai. Man kann jedoch den Zug nach Phitsanulok nehmen und mit dem Nahverkehrsbus die 50 km nach Sukhothai zurücklegen. Die Busfahrt dauert etwa 1 Stunde. 

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