Leckere Khmer-Küche:

Das kulinarische Phnom Penh

Leckere Khmer-Küche und eine italienische Überraschung in der Hauptstadt von Kambodscha.


Unser Kurzbesuch in Phnom Penh hat sich unverhofft als kulinarischer Volltreffer erwiesen: Durchweg haben wir überdurchschnittlich gut und preiswert gegessen. Reisende sollten nicht versäumen, aus den vielfältigen Angeboten reichlich zu kosten. Die kambodschanische Küche hat uns begeistert: Nicht ganz so scharf wie unser gewohntes und geliebtes Thai-Food, aber von einer ausgesprochen bunten Vielfalt.

Straßenkinder als Chefköche


Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen das Romdeng. Das „non-profit” Restaurant in einer liebevoll renovierten Kolonialvilla bietet ausgezeichnete Khmer-Küche – und einen Clou: Alle Angestellten sind ehemalige Straßenkinder, die eine Ausbildung zum Koch oder Kellner erhalten haben. Der Service ist professionell und die Auswahl der Speisen ist spannend, vielfältig und qualitativ hervorragend. Nebenan bietet ein Zentrum für Straßenkinder und sozial unterprivilegierte Jugendliche Hilfe an. Eine Schule ist auch angeschlossen. Der Verein hat mit Hilfe von Spenden und Krediten das Grundstück erworben und das Restaurant eingerichtet und finanziert sich durch Spenden und die Erträge des Restaurants.
Ein anderer gastronomischer Höhepunkt in Phnom Penh ist das Malis. Es liegt an einer Hauptstraße, man sitz aber ruhig in einem wunderschönen Innenhof mit einem romantischen Brunnen. Die Karte ist überraschend, die Speisen sind sensationell. Probieren Sie unbedingt die kambodschanische Ochsenschwanzsuppe. Und das Gänseei(!) auf Entenhack: Experimentierfreudigkeit, die belohnt wird!

Chinesische Nudelsuppe in guter Nachbarschaft

Als uns mittags die wilde Lust nach chinesischer Küche und Nudelsuppe packte, wurden wir schnell fündig: Eine ganze Reihe chinesischer Garküchen, buchstäblich Tür an Tür,  befinden sich an der Straße 136, gegenüber der Sorya-Bus-Station. Wir empfehlen die „Peking Canteen”, eines der wenigen Restaurants in direkter Umgebung mit englischsprachiger Speisekarte.

Französische Küche auf höchstem Niveau

Natürlich wollten wir uns bei unserem kulinarischen Streifzug nicht auf die asiatische Küche beschränken. Der kulturellen Nähe zur ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, begegnet man in Phnom Penh überall, insbesondere in den zahlreichen französischen Restaurants. Wir entscheiden uns für das „102”, das am obersten Ende der Preisskala für Gastronomie in Phnom Penh liegt. Es ist sein Geld wert. Von der Mehrheit der Touristen absolut unentdeckt, richtet es sich an vermögende Einheimische und Expats. Wir erlebten ein aufwändig dekoriertes Interieur mit viel Liebe zum Detail. Die Weinkarte gab sich keine Blöße, ebenso wenig der Service. Das Essen: Französische Küche vom Feinsten! Besonders zu empfehlen ist die Zwiebelsuppe – vielleicht die beste, die wir je hatten. Die größte Überraschung erlebten wir rein zufällig und völlig unvorbereitet: Auf der ergebnislosen Suche nach einem bestimmten Lokal passierten wir das hell erleuchtete Schild des „Luna d’Autunno”. Nun hatten wir eigentlich nicht vor, ausgerechnet in Kambodscha die Feinheiten der italienischen Küche kennenzulernen. Hunger, Müdigkeit und die bereits fortgeschrittene Stunde besiegten dann allerdings die guten Vorsätze – und das war unser Glück. In einem stilvoll angelegten Innenhof mit kleinem Garten, fanden wir eine offene Küche, im modern eingerichteten Haupthaus eine komplette Weinzelle, dazu jede Menge Kunst an den Wänden.

Italienische Momente bei Gino

Inhaber Gino Benelli betreibt in Kambodscha und Vietnam insgesamt vier Restaurants. Nebenbei malt das Italienische Multitalent auch noch und verkauft die eigene Kunst – nebst anderer – in einer kleinen, angeschlossenen Galerie. Wer bei so vielen Aktivitäten nun darauf schließt, dass möglicherweise die Konzentration auf Küche und Lokal bei Gino zu kurz kommt, der irrt sich gewaltig. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir waren überwältigt von der angebotenen Qualität. Vorweg gab es eingelegte Auberginen, die ihresgleichen suchen. Hausgemachte Tortellini in Brodo, wie sie besser nicht sein können. Ein Kunstwerk von Safran Risotto, bei dem man gar nicht mehr aufhören wollte zu essen. Dazu beste Salate und Rinderfilet, das so zart war, dass man es mit der Gabel zerteilen konnte. Die Weinkarte ist umfangreich und für die gebotene Qualität geradezu billig. Dazu freundlichster kambodschanischer Service mit phänomenalem Warenwissen. Besser haben wir in Asien noch nicht Italienisch gegessen. Selbst in Europa nur selten. Das alles für einen für die Qualität geradezu lächerlichen Preis. Uns ist klar, dass man nicht nach Phnom Penh fährt, um italienisch zu speisen. Sollten Sie allerdings Phnom Penh verlassen, ohne im Luna d’Autunno eingekehrt zu sein, haben Sie etwas verpasst.

THAIZEIT


Empfehlenswerte Restaurants Romdeng Khmer 21, Str. 278 Tel. +855 (0) 9221 9565 Malis Khmer 136, Str. 41 Norodom Boulevard Tel. + 855 (0) 2322 1022 Peking Canteen Chinesisch Street 136, Phsar Thmey ggü. Sorya Bus Station 102 Französisch 1A, Str. 102 Tel. +855 (0) 2399 0880 Luna d‘Autunno Italienisch 6c, Str. 29 Tel. +855 (0) 2322 0895

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