Thailand Familie:

Mama, verstehst du mich?

Kommunikation per Zeichensprache war das Thema bei “Bumps and Babies”, dem BAMBI Babytreff für Schwangere und junge Mütter


Manchmal hilft nur Bestechung: Schon seit einer Weile sitzen die jungen Mütter im Gruppenraum des “IPC Clubhouse” und lauschen dem Vortrag von Bambi-Mitgliedern Laura Perry and Amy Vijayanagar, wie Babys mit Händen sprechen. Doch die Kleinen haben offenbar keine Lust etwas in Zeichensprache zu erzählen.
Erst als die Organisatorin des Treffens, Kate Besleme, eine Packung Rosinen auspackt, kommt Bewegung in die Kinder: Anna, zwei Jahre, und Mia, 17 Monate, legen los. Aufgeregt berühren sie mit ihrem Zeigefinger die eigene Wange und machen damit das Zeichen für Essen. Kaum haben die beiden die Rosinen verputzt tippen sie auf ihre Handflächen und fordern damit für Babyzeichenkenner: “Bitte noch mehr davon”.

Zwergensprache trainieren

Wer mit Babys über Gesten kommunizieren will, braucht vor allem eines: Geduld, erklärt Laura Perry: “Rund zehn Wochen habe ich mit Anna in Zeichen gesprochen bis sie das erste Mal geantwortet hat”. Heute beherrscht ihre Tochter rund 40 Zeichen und erzählt etwa beim Bilderbuch anschauen was sie sieht: eine Blume, einen Vogel, ein Haus. Die Idee sich mit Babys zu verständigen kommt aus Amerika. Seit 25 Jahren gibt es dort entsprechende Kurse – und auch Wissenschaftler, die behaupten, dass der Nachwuchs dadurch besonders intelligent werde. Das Prinzip: Mama oder Papa erzählen etwas und sprechen dabei auch mit den Händen. Und wenn es dem Baby gefällt macht es die Zeichen nach. Mit sieben Monaten sind die Kleinen soweit, dass sie die Zeichen begreifen und lernen können. Sie bewegen ihre Hände einigermaßen koordiniert und verstehen bereits erste Worte.

Weniger Frust

“Mimik und Gestik sind für die Kleine eine gute Möglichkeit mit ihrer Umgebung in Kontakt zu treten”, erklärt Amy Vijayanagar. Und das kann den Alltag ungemein erleichtern. Denn Babys, die mit Gebärden sprechen, weinen weniger – weil sie sofort verstanden werden. Die Mütter im Raum sind fasziniert und probieren gleich einige Gesten mit ihren Kleinen aus. “Die Zwergensprache will ich zu Hause noch weiter üben,” sagt Linda Ley, Mutter einer sieben Monate alten Tochter. Bei den regelmäßigen Babytreffen der gemeinnützigen Organisation Bambi (Bangkok Mothers and Babies International) lernen die Eltern in Vorträgen aber nicht nur etwas über Erziehung, Ernährung oder Kommunikation, sondern können sich auch austauschen und neue Freunde kennen lernen.

Kontaktbörse Babytreff

“Wir bieten hier allen werdenden und neuen Müttern In Bangkok Unterstützung an”, erklärt Kate Besleme, die Organisatorin der Gruppe. Dabei können die Frauen auch neue Babygruppen formen oder gleichaltrige Spielkameraden für ihren Nachwuchs finden. Bambi existiert seit rund 25 Jahren in Bangkok und ist die Anlaufstelle für Mütter aller Nationen, die neu in Bangkok sind, Kontakte suchen oder Informationen rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und Erziehung benötigen. Neben den Babytreffen bietet Bambi auch Spieltreffen und eine Reihe von Selbsthilfegruppen an.

Ute Bäuchl


Kontakt Der Babytreff “Bumps and Babies” findet am ersten und dritten Donnerstag jeden Monats von 9.30 bis 11 Uhr im ”IPC Clubhouse” (351, Sukhumvit Soi 31) statt. Die Kosten betragen 150 Baht für Bambi-Mitglieder und 250 Baht für Nicht-Mitglieder. Bumps@bambiweb.org www.bambiweb.org

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