Thailand kurios:

Thinglish

Was darf‘s denn sein? Einmal „Mix waterfall pig“? Oder wie wäre es mit einem flotten „Chicken dance“? Und übigens: "I'd like to plactise English with you". THAIZEIT beleuchtet die Besonderheiten und Schwierigkeiten der englischen Sprache in Thailand.


Wir kennen es aus Deutschland oder aus unserem Spanien-Urlaub. Übersetzte Speisekarten treffen durchaus das Humorzentrum des einen oder anderen. Und während man zwar zu schätzen weiss, dass sich der Verfasser Mühe gab, ein Menü in einer Fremdsprache anzubieten, kann man sich dennoch köstlich über wilde Kreationen wie „The fish steams the lemon“ amüsieren.
Aber nicht nur in Restaurants kommen Sprachliebhaber auf ihre Kosten: Sämtliche Schilder, Werbespots, Beschriftungen oder andere Publikationen sollen internationale Kunden ansprechen. Dabei verfehlen sie leider – wenn auch manchmal nur knapp – definitiv das Ziel.

Englische Sprache – schwere Sprache


Wer sich mit der thailändischen Sprache auseinandergesetzt hat, weiß, wie schwierig es für Thais ist, Englisch zu lernen. Sie müssen nicht nur andere Vokabeln oder Satzstellungen lernen, auch die Aussprache und Melodie sind anders. 

Zudem wird die Sprache durch andere Bilder und Metaphern strukturiert, mit anderer Gestik begleitet, was selbst die Verständigung mit Händen und Füßen erschwert. Für jede Speisekarte auf Englisch sollten wir dankbar sein, nicht nur nach Bildern die Bestellung aufgeben zu müssen – aber manchmal hilft es nicht wirklich, ein „Mix a fingernail Mrs.“ auf der Karte zu finden. Tut sich der Verfasser damit wirklich einen Gefallen? Die Lösung liegt doch eigentlich auf der Hand. Englische Übersetzungen sind gerade in touristischen Gegenden anzutreffen. Da ist es doch die einfachste Übung einen Ausländer direkt zu fragen, ob er sich wohl vorstellen könne, was sich hinter „Be cool hot“ verbirgt oder ob er „Mix a whole pocker“ bestellen würde. Falls nicht, sollte man eventuell eine alternative Übersetzung in Erwägung ziehen. Dank der fehlenden Kommunikation können wir uns über kreative Formulierungen wie „The spicy lemongrass soup totals up the sea“ amüsieren. Ich möchte darüber grübeln, was wohl der Schnurrbart in „The moustache is tiny squid roasts” darstellt – oder, noch dämonischer, im „The demon moustache squid roasts“. Ich möchte über die liebevolle bildhafte Übersetzung „Penetrate the melon“ lächeln und über „The meatballs fries, every the wood“...

Who are we to judge?

Dies sind alles grobe Übersetzungsprobleme – was ist aber mit den Finessen, die sich durch alle Übersetzungen ziehen? Die korrekte englische Aussprache ist nicht nur für Thais schwierig. Erst letzte Woche hörte ich eine deutsche Studentin ihren Studiengang auf Englisch sagen – psychology mit einem deutlichen „p“ am Anfang. Auch das „b“ am Ende von „thumb“ oder „bomb“ ist ein stummes, was einige Deutsche nicht wissen. Wo liegt der Unterschied zu Asiaten, die nicht zwischen „r“ und „l“ unterscheiden können? Da ist doch klar, dass beim Butterfry keine Butter frittiert wird.
Tipp für Deutsche: Neuerdings gibt es die "EasyThai Mobile App" für Android Smartphones. Diese App übersetzt schnell und einfach von Deutsch auf Thai und von Thai auf Deutsch und ist somit ein perfekter Sprachhelfer für Ihre Ferien in Thailand. Die Software reagiert praktischerweise auch auf Lautsprache - ein einfacher und kostenloser Einstieg also, um zumindest die wichtigsten Worte und Sätze in Thai zu verstehen.

>>> Weitere "Thinglish"-Beipiele zum Schmunzeln

Jule Kunkel


Seitdem sie ihrer Festanstellung als PR-Managerin in Deutschland den Rücken gekehrt hat, arbeitet Jule Kunkel selbständig als Journalistin, während sie Asien, Australien und Neuseeland erkundet. Ihre Liebe zur Sprache führte sie schon während des Studiums der Sportwissenschaft und Amerikanistik zur englischen Linguistik.

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

Keine Bewertung

Deine Meinung ist uns wichtig! Bewertung abgeben


Weitere interessante Artikel