Thailandurlaub trotz Putsch?
Ja, warum denn nicht?
Seit das Militär das Krisenrecht verhängt und die Staatsgewalt übernommen hat, ist Ruhe auf Bangkoks Straßen eingekehrt. Massen-Demos und blutige Zusammenstöße wie zuvor wird es vorerst nicht mehr geben. Thailand ist "zwangsläufig" sicherer als zuvor.
Regierungssprecher, allen voran US-Außenminister John Kerry, äußerten sich kritisch und besorgt nach den jüngsten Entwicklungen in Thailand. Eine Rechtfertigung für diesen Militärputsch gäbe es nicht, sagte Kerry. Und dass hochrangige Politiker der großen Parteien in Thailand festgenommen wurden, sei höchst besorgniserregend. Er forderte eine sofortige Rückkehr zu Demokratie, Achtung der Menschenrechte und der Pressefreiheit. Auch pochte er auf vorgezogene Wahlen, die den "Willen des Volkes" widerspiegeln.
"La vie en rose"...?
Nach dem letzten Militärputsch im Jahre 2006 begaben sich Einheimische sogar auf die Straßen, um "ihren Soldaten" Rosen zu schenken. Nun, uns würde es kaum verwundern, wenn auch in den nächsten Tagen der ein oder andere Thai die aktuelle Entwicklung rosa und "rosenrot" sieht. Ob der Staatsstreich von General Prayuth, dem Oberbefehlshaber der Armee, nun politisch wichtig oder richtig war, sei zunächst einmal dahingestellt. Man sollte ohnehin vorsichtig sein, sich hier vorschnell eine Meinung zu bilden: Als Ausländer im Gastland ist es vielleicht eher angeraten, zuerst einmal davon Abstand nehmen, zu kritisieren und zu kommentieren, wie das Königreich seine verfahrene Lage und monatelange Dauerkrise wieder in den Griff bekommen könnte.
"Business as usual"
Doch was wir als "Zaungäste" an unsere Leser weitergeben können, ist ein Kommentar zu unserem täglichen Leben in Bangkok. Und das ist - trotz Coup - so normal wie eh und je, wenn man sich an die Verhaltensregeln hält. Von Angstzuständen bei der Bevölkerung kann überhaupt gar keine Rede sein. Ein Militärputsch ist in Thailand nichts Ungewöhnliches. Laut General Prayuth war dies außerdem ein "gewaltloser Akt, der nach Chaos und Gewalt im Land dringend notwendig war" Klar: harmlos sind die Vorgänge nicht und ein wenig mulmig mag es dem ein oder anderen schon sein: plötzlich sind internationale TV-Sender blockiert, und man sieht an vielen Ecken und Enden der Stadt Scharen von Soldaten und Polizei aufmarschieren, um sich an diversen Check-Points zu stationieren. Die weiteren Entwicklungen sind noch unklar, und eine "Verharmlosung" ist keineswegs angesagt. Alles kann sich schnell wieder ändern. Oder aber es bleibt alles vorerst, wie es ist...Tage, Wochen, vielleicht Monate? Ist das ein Grund, Thailand den Rücken zu kehren?Rot & Gelb...?
Oder lieber Grün?
Deshalb sei nun unsere entscheidende Frage erlaubt:
Haben Sie lieber grüne Sicherheitskräfte in Ihrem Blickwinkel? Oder eher "Gelbhemden" und "Rothemden", die aufgebracht gegeneinander in eine Straßen-Schlacht ziehen und zu keinelei Kompromissen bereit sind? Nachdem Verhandlungen mit Vertretern von Regierung, Opposition und Protestgruppen unter militärischer Vermittlung gescheitert waren, schlug General Prayoot Chan-ocha laut lokalen Medienberichten mit der Faust auf den Tisch und sagte: "Wenn Ihr Euch auch jetzt nicht unter meiner Aufsicht einigen könnt, dann werde ICH eben für Recht und Ordnung sorgen".
Thailand-Urlaub?
Es werden in der Tat vermehrt Soldaten und Polizei auf Straßen und an Flughäfen zu sehen sein, man muss mit verstärktem Verkehrsaufkommen und Verkehrskontrollen rechen (Ausweise bitte zu jeder Zeit mitführen!). Bis auf Weiteres wird es auch eine nächtliche Ausgangssperre von 22 Uhr bis 5 Uhr früh geben.Warum gerade jetzt...
• Es gibt keine Reisewarnung der Botschaften (D/CH/A) trotz Putsch. • Bangkok ist sicherer als je zuvor. Aufgrund der Militärpräsenz wird es vorerst keineMassendemos und blutige Ausschreitungen mehr auf den Straßen geben (...das war
gefährlich...!).
• Weniger Trubel und Touristen in
der Stadt • Die Preise werden laut Kennern
der Touristikszene purzeln • Alle Geschäfte und Attraktionen
sind geöffnet • Der Alltag ist entspannt und
"normal". • Alle Flughäfen operieren ohne
Einschränkungen • Öffentliche Verkehrsmittel fahren
auch während der Nachtsperre • Keinerlei Auswirkungen oder
Einschränkungen auf Inseln
Aktueller Nachtrag der Thaizeit Redaktion:
• Am 26. Mai 2014 erhielt General Prayuth die offizielle Billigung des Königs für sein Handeln. • Zuvor, am 25. Mai hatte ein Sprecher der NCPO (National Council for Peace and Order) 3 Gründe für den "Coup" publiziert:
1. Die Armee hatte konkrete Beweise und "gute Gründe", die sie zu einer Machtübernahme bewogen. Es sollte nicht noch mehr Schaden angerichtet und Blugvergiessen vermieden werden. Man werde dies noch im Detail der internationalen Gemeinschaft erklären.
2. Thailand "tickt" anders als andere Länder und die Politik unterscheide sich in jeder Beziehung.
3. Ausgerechnet die so viel gepriesene "demokratische Regierungsform" hätte in Thailand nicht funktioniert und zu vielen Toten geführt.
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