Thaizeit auf Reisen:

Phnom Penh in nur 48 Stunden

Phnom Penh auf dem Weg zum Tourismusmagneten: THAIZEIT besuchte die kambodschanische Hauptstadt für einen Kurztrip.


„In den letzten fünf Jahren hat sich viel getan“, erzählt uns Tuk-Tuk Fahrer Lucky, als wir ihn direkt vor dem Hotel treffen. „Überall wird gebaut und für die Touristen machen ständig neue Hotels und Restaurants auf“, so Lucky weiter. Und wirklich – wem bisher bei einer Reise nach Kambodscha nur die Tempelanlagen Angkor Wats in den Sinn kamen, sollte umdenken.
Phnom Penh ist „in“. Nachdem Bürgerkrieg und Diktatur das Land für lange Zeit mit Gewalt und Zerstörung überzogen, und die Erholung des traumatisierten Landes nur im Schneckentempo erfolgte, ist die ehemalige „Perle Indochinas“ nun dabei, von einer Hochburg für Rucksacktouristen und adoptionswütige Hollywoodstars zu dem neuen Tourismusschlager Südostasiens zu avancieren. Wir reisten für ein Wochenende nach Phnom Penh und entdeckten, dass die Zeiten, in denen man befestigte Straßen vergeblich suchte, nun endgültig vorbei sind.

Wir entdeckten eine junge, prosperierende Stadt, die dabei ist, ihr Trauma zu überwinden und zu einer echten Alternative für Städtereisende zu werden – auf Augenhöhe mit Zielen wie Hong Kong, Singapur oder Kuala Lumpur. Phnom Penh ist im Vergleich viel  ursprünglicher, wilder, weniger glatt. Ganz anders als die mittlerweile vom stetigen Wachstum und multinationalen Konzernen geprägten Metropolen, die immer austauschbarer werden. Auch die globale Wirtschaftskrise konnte dem Boom bisher nur wenig anhaben. „Einige Baustellen stehen still, aber an anderer Stelle geht es weiter wie bisher“, doziert Lucky, der sich plötzlich als Ein-Mann-Ich-AG mit eigener Visitenkarte entpuppte. Wie ein professioneller Fremdenführer mit erstaunlichen Fremdsprachenkenntnissen, empfiehlt er uns verschiedene Ziele für die Tagesplanung. Überhaupt wäre es viel einfacher, ihn gleich für den ganzen Tag zu buchen. Er kenne sich aus und die strapaziöse Suche nach immer neuen Fahrern entfiele somit auch. Kambodschaner sind geschäftstüchtig. Und als wir Lucky darauf hinweisen, dass der vorgeschlagene Fahrpreis von drei US-Dollar für eine Tour zu hoch sei, dass dies nur eine Ein-Doller-Strecke sei, schüttelt er mitleidig den Kopf: „Der Tarif ist doch schon zwei Jahre alt. Alles wird teurer, und der hohe Benzinpreis, Sie wissen schon ...“. Nun ja, offenbar waren unsere Informationen nicht mehr auf dem neuesten Stand, und der aktuelle Preisverfall beim Öl war noch nicht an der kambodschanischen Zapfsäule angekommen ... So ließen wir uns von Lucky zuerst zum Königspalast fahren, denn natürlich bedeutet Phnom Penh auch klassisches Sightseeing. Königspalast, Nationalmuseum, Russischer Markt und Zentralmarkt, und natürlich das Genozidmuseum Tol Sleng – Pflichtprogramm, auch bei einem Kurzaufenthalt. Am eindrucksvollsten war es jedoch, einfach nur die Stimmung und das Flair der Stadt zu erleben. Phnom Penh hat die schwierige Anfangsphase des Aufbruchs überwunden und ist bereit, das Leben wieder zu genießen. Nehmen Sie sich ein Wochenende Zeit und genießen ein paar Tage Phnom Penh! Sie werden viel Überraschendes erleben in einer Stadt, die momentan einen atemberaubend schnellen Wandel durchlebt, anders und schneller als alle anderen Großstädte des alten Indochina. Wir geben Ihnen dafür einen kleinen kulinarischen Wegweiser an die Hand, empfehlen Hotels und Bars, damit Ihre Tage in Phnom Penh unvergesslich werden – im Zweifelsfall auch ganz ohne klassisches Sightseeing.

Mark Heine


Nix wie hin ... Thai Airways: fliegt 2x täglich ab Bangkok ab ca. 9.700 THB Bangkok Airways fliegt 2x täglich ab Bangkok ab 6.800 THB Air Asia fliegt täglich ab ca. 4.300 THB Visum und Flughafengebühr: Ein Visum für Kambodscha wird direkt bei der Einreise am Flughafen erteilt. Der Reisepass muss noch für mindestens 6 Monate gültig sein und Sie brauchen ein Passfoto. Die Gebühr beträgt 20 US-Dollar. Bei der Ausreise muss eine Flughafengebühr von 25 US-Dollar entrichtet werden. Für eine Handvoll Dollar Die Währung in Kambodscha ist der US-Dollar. In praktisch allen Hotels, Restaurants und Bars – auch den preiswerten – sind die Preise in dieser Währung ausgezeichnet und Wechselgeld ab einem Dollar aufwärts wird auch in der amerikanischen Währung rausgegeben. Es empfiehlt sich dringend insbesondere kleine Noten in ausreichender Menge mitzunehmen. Phnom Penh ist vergleichsweise billig. Egal ob Tuk-Tuk oder Bratreis, alles wird in US-Dollar bezahlt und die kleinen Dollarnoten gehen schnell aus!

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

Keine Bewertung

Deine Meinung ist uns wichtig! Bewertung abgeben


Weitere interessante Artikel