Typisch Thai:
TUK-TUK
Das Dreirad mit Motorkraft gehört zum Strassenbild in Bangkok wie der König zum Königreich.
In Thailand heißen sie Tuk-Tuk...benannt nach dem Geräusch, das der knatternde Zweitakter macht, und das den Fahrgast auf zweifelhafte Weise vom Straßenlärm der Umgebung abschirmt. Denn obwohl keine Scheibe und kein Blech die breite Sitzbank vom Straßenverkehr trennt, übertönt das eigene Knattern noch jeden Lastwagen-Diesel im Verkehrsgewimmel auf der Nachbarspur.
In anderen Ländern Asiens haben die Dreiräder ihren Namen geerbt von ihren eigentlichen Vorgängern, den Rikschas. Erfunden in Tokio um 1870 als von Menschenkraft gezogener Stuhl auf zwei Rädern, kam schon bald ein Dach gegen Sonne und Regen hinzu. Später wurde den Rikschas in China das Vorderteil eines Fahrrads montiert, bis sie in den fünfziger Jahren schließlich zur heutigen Variante mit Motorkraft weiterentwickelt wurden. Außerhalb des Stadtzentrums von Bangkok findet man in Thailand noch immer Fahrradrikschas und manche Regionen haben, wie auch viele andere asiatische Länder, ganz eigene Versionen ihrer Tuk-Tuk. Auf der kleinen Insel Koh Si Chang etwa sind sie lang gezogen und bieten mehr Platz, in den nördlichen Regionen sehen sie aus wie Anhänger an einem Moped und haben zwei seitliche Sitzbänke.
Zu einem Besuch in Bangkok gehört noch heute für die meisten Touristen eine Fahrt mit dem Tuk-Tuk zum Pflichtprogramm, doch bei Einheimischen und Wahl-Bangkokern sind sie als Lieferantenfahrzeug beliebter als für den Fahrgastverkehr. Das liegt nicht nur an der extremen Lärm- und Abgasbelastung einer ungeschützten Fahrt durch den Feierabendverkehr, sondern auch daran, dass selbst die Dreiräder im dichten Verkehr stecken bleiben. Zudem sind die Fahrpreise heute identisch mit denen der klimatisierten Taxen, müssen aber vor jeder Fahrt aufs Neue ausgehandelt werden.
Übrigens wird das Abgas-Argument gegen die Motorrikscha in Zukunft nicht mehr ziehen : Ein schwedischer Hersteller bietet heute grüne Tuk-Tuks an, die mit Naturgas betrieben werden. Erkennbar an ihrem „Monika“-Schriftzug beteiligen sich diese Dreiräder nun nicht mehr am Smog in Bangkok, und auch im Lärm sind sie deutlich gedrosselt – den Atemwegen der Fahrgäste freilich wird das nur wenig nutzen.
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