Unruhen in Bangkok(16):
Demos mit Volksfestcharakter? Der Schein trügt!
Eine Zusammenfassung des 1. Tages der "Operation Bangkok Shutdown" am 13. Januar 2014
Bangkok, 14.1.14
Der 1. Tag des sogenannten "Bangkok Shutdown" verlief friedlich. Trotz zahlreicher Blockaden blieben die gefürchteten Ausschreitungen aus; Polizei und Soldaten hielten sich im Hintergrund. Doch während das Volk zunehmend in Partystimmung verfällt, werden die Drahtzieher der Macht immer agressiver.
Der 1. Tag des sogenannten "Bangkok Shutdown" verlief friedlich. Trotz zahlreicher Blockaden blieben die gefürchteten Ausschreitungen aus; Polizei und Soldaten hielten sich im Hintergrund. Doch während das Volk zunehmend in Partystimmung verfällt, werden die Drahtzieher der Macht immer agressiver.
"Business as usual" in Bangkok
Mit Trillerpfeifen, bunten Farben im Gesicht und Fähnchen schwingend strömten die Thailänder über Bangkoks Straßen, als würden sie an einem fröhlichen Volksfest teilnehmen. Das also sollte der propagierte "Shutdown" sein, vor dem wochenlang gewarnt wurde?
Tatsächlich blieb alles ruhig; Einwohner und Touristen waren kaum von den Geschehnissen betroffen, sofern sie sich von den Menschenmassen fernhielten. Während Zehntausende Demonstranten die wichtigsten Straßenkreuzungen in Bangkok Downtown sowie im Regierungsviertel blockierten und dort den Verkehr zum Teil zum Erliegen brachten, ging der Alltag rund um die Protestzonen ganz normal weiter. Nebenstraßen waren durchgehend für den Verkehr geöffnet; die meisten Einkaufszentren, Banken, Tankstellen, Hotels, Restaurants, Krankenhäuser und Apotheken waren geöffnet. Auch alle öffentlichen Verkehrsmittel operierten normal.
Urlauber reagierten sehr gelassen auf die Demonstrationen.
Da die meisten Besucher auf Durchreise sind, habe es so gut wie keine Stornierung gegeben, hieß es von großen deutschen Reiseveranstaltern wie TUI, DERTOUR und THOMAS COOK. Nur Stadttouren wurden aus dem Sightseeing-Programm genommen. Bislang gehen die meisten Touristen und das thailändische Fremdenverkehrsamt TAT davon aus, dass die Proteste auch weiterhin bedachtsam und friedfertig verlaufen - so wie Regierung und Opposition dies mehrfach betonten.
Tatsächlich blieb alles ruhig; Einwohner und Touristen waren kaum von den Geschehnissen betroffen, sofern sie sich von den Menschenmassen fernhielten. Während Zehntausende Demonstranten die wichtigsten Straßenkreuzungen in Bangkok Downtown sowie im Regierungsviertel blockierten und dort den Verkehr zum Teil zum Erliegen brachten, ging der Alltag rund um die Protestzonen ganz normal weiter. Nebenstraßen waren durchgehend für den Verkehr geöffnet; die meisten Einkaufszentren, Banken, Tankstellen, Hotels, Restaurants, Krankenhäuser und Apotheken waren geöffnet. Auch alle öffentlichen Verkehrsmittel operierten normal.
Urlauber reagierten sehr gelassen auf die Demonstrationen.
Da die meisten Besucher auf Durchreise sind, habe es so gut wie keine Stornierung gegeben, hieß es von großen deutschen Reiseveranstaltern wie TUI, DERTOUR und THOMAS COOK. Nur Stadttouren wurden aus dem Sightseeing-Programm genommen. Bislang gehen die meisten Touristen und das thailändische Fremdenverkehrsamt TAT davon aus, dass die Proteste auch weiterhin bedachtsam und friedfertig verlaufen - so wie Regierung und Opposition dies mehrfach betonten.
Die bislang friedliche Stimmung auf den Straßen sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Machtkampf hinter den Kulissen verschärft.
Suthep: Lahmlegung, bis "die Schlacht" gewonnen ist
Die Demonstrationen könnten Tage - oder gar Wochen - andauern. Der Marsch auf mehrere Regierungsgebäude hat heute begonnen. Protestanführer Suthep Thaugsuban drohte gestern: "Wir legen die Stadt so lange lahm, bis wir die Übergangsregierung gestürzt haben". Wie die Bangkok Post berichtete, hatte eine Untergruppe der Protestler, das Netzwerk von Studenten (Network of Students and People for Reform of Thailand), unterdessen angekündigt, gar die Börse und den Geschäftssitz der Aerothai (Aeronautical Radio of Thailand) blockieren zu wollen, um Yingluck zu zwingen, bis spätestens Mittwoch, 15. Januar 2014 zurückzutreten. Die Aerothai regelt den gesamten Luftverkehr. Die Geschäftsleitung drohte den Protestlern bereits mit hohen Gefängnisstrafen, sollte es zu Störungen der Zentrale kommen.
Thaksin zu Yingluck: "Halte durch und bleibe hart"!
Mehr denn je wurde gestern klar, dass Thaksin Shinawatra auch weiterhin die regierende Pheu-Thai-Partei aus dem Exil steuert. Wie die Tageszeitung "The Nation" berichtete, forderte Thaksin seine Schwester in einem Skype-Gespräch nachdrücklich dazu auf, durchzuhalten: "Bleibe hart". Viele erwarteten bereits, dass Yingluck - dem Druck der Straße folgend - ihren Rücktritt bekannt geben würde, sagte die Quelle. Offenbar war sie bereits kurz davor, nachzugeben und zu resignieren, änderte aber ihre Meinung in letzter Minute. Thaksin betonte, dass die Verfassung ihr keinen Rücktritt "erlaube". Andernfalls könnte die Opposition Schach spielen und auf das Strafgesetzbuch Artikel 157 verweisen, dass sie ihren Amtsgeschäften nicht nachgehe und ihre Pflicht grob verletzt habe. Darauf stehe Gefängnisstrafe, warnte er, laut Quelle. Er, sowie die regierungsfreundlichen Rothemden pochen weiterhin auf Neuwahlen, die für Anfang Februar festgelegt wurden.
Nathalie Gütermann; Fotos: Nathalie Gütermann
Resumée:
Die Lage in Thailand bleibt weiter angespannt; ein Ende der Unruhen ist momentan nicht abzusehen. Auch am 2. Tag gehen die massiven Demonstrationen in den sechs Protestzentren von Bangkok Innenstadt sowie im Regierungsviertel weiter.
Diese sind direkt mit den 16 Hauptverkehrswegen der Stadt verbunden – Sukhumvit, Rama I, Rama IV, Silom, Rajdamri, Rajprarop, Phaya Thai, Phahol Yothin, Asoke, Rajadapisek, Rajvithi, Din Daeng, Pracha Songkhro, Vibhavadi, Lat Phrao und Chaeng Watthana. Pendler und Touristen können ihre Zielorte per Skytrain, Subway und Airport Rail Link erreichen.
Stark beeinträchtigt oder gesperrt sind: Rama 1 Road (aber die Shoppingzentren wie MBK oder Siam Paragon sind geöffnet!), Pathumwan, Rajaprasong und Saladaeng/Silom Road. Die Asok Kreuzung ist heute teilweise geöffnet.
Diese sind direkt mit den 16 Hauptverkehrswegen der Stadt verbunden – Sukhumvit, Rama I, Rama IV, Silom, Rajdamri, Rajprarop, Phaya Thai, Phahol Yothin, Asoke, Rajadapisek, Rajvithi, Din Daeng, Pracha Songkhro, Vibhavadi, Lat Phrao und Chaeng Watthana. Pendler und Touristen können ihre Zielorte per Skytrain, Subway und Airport Rail Link erreichen.
Stark beeinträchtigt oder gesperrt sind: Rama 1 Road (aber die Shoppingzentren wie MBK oder Siam Paragon sind geöffnet!), Pathumwan, Rajaprasong und Saladaeng/Silom Road. Die Asok Kreuzung ist heute teilweise geöffnet.
AKTUELLER NACHTRAG AM 17.1.2014
THAIZEIT TICKER: ++ Die "Feierlaune" bei den Demonstranten ist vorbei; sie sehen kein "Ergebnis" ++ AKTUELL: Heute Mittag Ortszeit detonierte eine BOMBE auf der Banthad Thong Road (Nähe Prathumwan), wo Suthep Protestmärsche anführte. Bislang wurden 31 Verletzte gemeldet ++ Unterdessen fanden Soldaten eine Vielzahl von Kriegswaffen in einem verlassenen Gebäude++ Es kommt mehr und mehr zu Schießereien und kleineren Explosionen ++ Die Regierung zeigt weiterhin keine Reaktion auf die Massen-Demos.++ Wie berichtet: Hier geht's eben um KEIN VOLKSFEST, auch wenn's so scheint...Weitere interessante Artikel