Unruhen in Bangkok(18):

Bangkok meiden - ja oder nein?

Unsere Leser sind nach den jüngsten Ausschreitungen mit Recht beunruhigt und fragen sich: kann man überhaupt noch in die Hauptstadt reisen? Oder in Thailand generell Ferien machen? Hier ist unsere Meinung dazu.


Resumée: 13.1. - 20.1.2014


Bevor wir Ihre wichtigste Frage beantworten (siehe unten), zunächst eine Zusammenfassung der Geschehnisse letzte Woche als kleines "Update" für Sie...


Eine Woche lang demonstrierten die Thailänder friedlich vor sich hin, und die Massenproteste verwandelten sich nach und nach in ein vermeintlich fröhliches Party-Spektakel auf Bangkoks Hauptverkehrsstraßen. Fast zeitgleich blockierte die Menschenlawine die wichtigsten Kreuzungen, baute Redner- und Konzertbühnen, Garküchen und Zeltplätze dort auf, wo sonst Autos fahren. Die Menschen verkleideten sich, malten sich bunt an, schwengten Flaggen, tanzten und lachten - als wäre die "Operation Shutdown Bangkok" eine Art "Loveparade". Bis die erste Bombe am Freitag detonierte. Doch trotz der Ausschreitungen, bei der es 38 Verletzte und ein Todesopfer zu beklagen gab, gingen die Proteste auch am Wochenende weiter, diesmal aggressiver. Am Sonntag detonierten zwei weitere Sprengsätze in einem Protestcamp am Victory Monument. Nach Aussage des Rettungsdienstes Erawan und der Organisation Human Rights Watch wurden über zwei Dutzend Protestler verletzt. Krankenhäuser bitten seit Tagen um Blutspenden. Die Bangkok Post veröffentlichte einen Screenshot von einem Video der "Criminal Reporter & Photographer Association", auf dem der mutmaßliche Täter deutlich zu erkennen ist (siehe Bildergalerie). Auch Schüsse fielen, 300 Meter von einer Bühne für Kundgebungen entfernt. Die Regierung und die Opposition werfen sich seither gegenseitig vor, für die gewalttätigen Ausschreitungen mit Sprengsätzen verantwortlich zu sein.  
Urlauber fragen sich nun: wie sicher ist ein Urlaub in Bangkok oder Thailand? 

Thailand-Urlaub in Gefahr?

Unsere Antwortet lautet eindeutig: NEIN - KEINE GEFAHR. 

Sie können weiterhin und ohne Bedenken nach Bangkok reisen, wenn Sie bitte diese Tipps beachten! 
  • Leider gibt es in Bangkok derzeit Unruhen, die voraussichtlich noch länger andauern werden. Doch wir betonen - wie bereits in allen unseren Berichten zuvor -, dass sich diese ausschließlich auf die "Orte der Proteste" fokussieren. Diese werden auf Thaizeit.de und in den lokalen Medien regelmäßig veröffentlicht. Bangkok ist riesig, und es ist kein Problem, die Protest-Zonen zu meiden.

  • Touristen sind dann nicht betroffen, sofern sie sich von den Demonstranten und allen Hauptstraßen fernhalten, wo sich die Proteste seit dem 13.1. abspielen - Thaizeit berichtete  

  • Auf keinen Fall solidarisch an den Protesten teilnehmen, auf Konvois mitfahren, bei Demo-Märschen mitlaufen oder gar Fahnen schwingen. Gerade als Ausländer riskiert man eine Verhaftung und begibt sich unter Umständen in Lebensgefahr. Seien Sie verantwortungsvoll und umsichtig!


  • Kann man in den Stadtvierteln Sukhumvit, Silom und Sathorn unbesorgt einkaufen oder essen gehen? Ja. Doch wie gesagt: Getümmel meiden!

  • Alle Einkaufszentren und Sehenswürdigkeiten sind geöffnet. Auch die Khao San Road 

  • BTS, MRT und Airport Link sind nicht beeinträchtigt.

  • Beide Flughäfen operieren normal und sind nicht beeinträchtigt.

  • Der beliebte Wochenendmarkt "Chatuchak" ist ebenfalls nicht von den Demonstrationen beeinträchtigt.

  • Möglicherweise gibt es ab Montag, 20. Januar, vereinzelt auch Demonstrationen in den südlichen Provinzen. Doch ob diese stattfinden werden, ist bislang fraglich. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Wer unsicher ist, und Bangkok lieber meiden möchte, kann bedenkenlos "ausweichen". Grundsätzlich: Urlaubsregionen, also alle Inseln sowie sämtliche Provinzen in Thailand, sind überhaupt nicht betroffen!! Man kann dort unbedenklich Ferien machen...

Nathalie Gütermann; Fotos: Nathalie Gütermann


Hintergrund-Informationen
Was die letzten Wochen geschah:

  • Traurige Bilanz seit 26.12.2013 - 19.1.2014: 238 Verletzte; 4 Tote (Quelle: Bangkok Post). 
  • Politisch scheint die Situation mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten; eine Lösung des Machtkampfes ist nicht in Sicht.
  • Die kommissarische Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra bekräftigt, nicht zurücktreten zu wollen. Die Aktionen der Regierungsgegner bezeichnete sie als „gesetzeswidrig". 
  • Laut Opposition werden die Demonstrationen mindestens bis Februar fortgesetzt, um die Regierung in die Knie zu zwingen und Neuwahlen zu verhindern.  
  • Protestanführer Suthep Thaugsuban fordert weiterhin Yinglucks sofortigen Rücktritt und will alles daran setzen, sein Ziel zu erreichen
  • Es ist fraglich, ob die von der Regierung für den 2. Februar angesetzten Wahlen tatsächlich stattfinden.

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