Alarmierende Meldung:

Ausbreitung von Dengue Fieber!

Auch das noch! Ausgerechnet während der Corona-Pandemie kommt diese Hiobsbotschaft: "Thailand erlebt derzeit heftige Dengue-Ausbrüche", und diese können das kommende Halbahr anhalten. Wie kann man sich schützen? Thaizeit gibt Auskunft...


26. Mai 2020
Nur weil die Schlagzeilen rund um Covid-19 die Welt in Atem halten, heißt dies nicht, dass andere lebensbedrohliche Krankheiten in der Versenkung verschwinden. Wie jedes Jahr während der Regenzeit ist zum Beispiel die Gefahr einer Dengue-Infektion in tropischen Gefilden besonders groß und nicht zu unterschätzen.
2020 sollen die Infektionen mindestens so schlimm werden wie im letzten Jahr.
Im Juli 2019 sprachen Mediziner bereits von einer "Dengue-Epidemie" in Thailand und  bezeichneten die Situation als "einen der schwersten Dengue-Ausbrüche in den letzten Jahren". So erklärte damals Dr. Cheewanan Lertpiriyasuwat, Direktor des Vector-Borne Disease Bureau des Ministeriums für Krankheitskontrolle (DDC) des Landes, dass die „Situation in Bezug auf Dengue-Ausbrüche besorgniserregend“ sei.
In diesem Jahr befürchtet die Gesundheitsbehörde ein ähnliches Szenario.
Nach Angaben des thailändischen Amtes für Epidemiologie erkranktens allein im ersten Halbjahr 2020, nämlich vom 1. Januar bis 5. Mai 2020, 10.938 Menschen an Dengue-Fieber. Neun Menschen starben an der durch Mücken übertragenen Krankheit und man rechnet in der kommenden Regenzeit mit einem rapiden Anstieg.

Das Dengue-Risiko besteht in tropischen und subtropischen Gebieten Mittelamerikas, Südamerikas, Afrikas, Asiens und Ozeaniens. Alle Reisenden sind bei Ausbrüchen gefährdet. Ursprünglich registrierte Thailand seine schlimmste Dengue-Epidemie im Jahre 1987. Damals wurden rund 174.000 Infektionen und 1.007 Todesfälle gemeldet. Gesundheitsexperten nennen den Klimawandel als Hauptfaktor für die Ausbreitung der Krankeit. Die für Juni bis November prognostizierte intensive Regenzeit mit Sommerstürmen, in Kombination mit dem super heißen Wetter der letzten 3 Monate, bilden nun perfekte Brutstätten für die Mücken, insbesondere in der Zentralregion. Provinzen mit den bislang höchsten Infektionen sind Rayong, Chaiyapum, Ang Thong, Khon Kaen und Nakhon Ratchasima. Ein Sprecher des "Department of Disease Control" wies darauf hin, dass die Situation in den Nachbarländern Thailands dieselbe sei. Er führt den derzeitigen Ausbruch auf „ein Versagen bei der Bekämpfung von Mückenlarven“ zurück. "Wir versuchen allerdings, den Ausbruch von Dengue-Fieber durch landesweite Räucherkampagnen (Hauptfoto oben) in Schach zu halten, so Thailand's "Public Health"-Ministerium.

Unvergessen: Traurige Dengue Warnung

Von der mitunter leider tödlich verlaufenden Krankheit aufgerüttelt wurden im Jahre 2016 viele Thais und Urlauber, als der erst 37-jährige, sehr beliebte Schauspieler Tridsadee „Por“ Sahawong an den Folgen eines Mückenstichs verstarb (Foto links) Die Dengue-Infektion hatte bei ihm derart schwere Auswirkungen, dass ihm zunächst sein linker Fuss, dann der linke Lungenflügel amputiert werde musste. Doch keine Chance. Er hinterlies eine junge Frau und ein Baby.  Bis heute werden an seinem Todestag Kerzen angezündet und erinnern die Menschen daran, welche dramatischen Folgen ein einziger Stich haben kann.

Gute Nachricht: Neuer Impfstoffe in Sicht

"Nicht jeder Mückenstich gibt Anlass zur Panik", beschwichtigen Mediziner. Mittlerweile hat sich in der Forschung auch einiges getan. Lange gab es gegen die Erkrankung keine spezifische antivirale Behandlung. Doch Ende 2015 wurde der erste Impfstoff "Dengvaxia" von Sanofi zugelassen, der gegen alle vier Varianten des Virus wirksam sein soll und einen Impfschutz von 93 % bietet. Derzeit werden nur in Mexiko, Brasilien und auf den Philippinen Impfungen angeboten - in Thailand wird dies erst ab nächstem Jahr erwartet.  Unterdessen beruhigte auch ein Sprecher des Ministeriums für Gesundheitswesen bei einer Konferenz in der letzten Woche: "Wir haben uns mittlerweile auf Dengue-Fieber spezialisiert, die Diagnose erfolgt nach nur 10 Minuten und die Behandlungsmöglichkeiten - und somit auch Heilungschancen - in Thailand sind exzellent".

Das Wichtigste im Überblick

  • Von Juni bis Dezember ist "Hochsaison" für Stechmücken. Warme Temperaturen und unregelmässige Niederschläge begünstigen die Brut.

  • Stechmücken brüten in stehendem Süßwasser und sind häufig im Haushalt anzutreffen, einschließlich Blechdosen, Eimern, weggeworfenen Reifen und anderen künstlichen Behältern.
  • Die Infektion wird durch den Stich tagaktiver Gelbfiebermücken und der Asiatischen Tigermücke übertragen
  • Eine Impfung, Medikation oder Chemoprophylaxe ist noch nicht, aber bald möglich
  • Eine Erstinfektion verläuft in der Regel sehr schmerzhaft, aber ohne schwerwiegendere Komplikationen, wenn man sich sofort in der Klinik behandeln lässt
  • Manche Erreger-Typen können jedoch einen schweren, mitunter sogar tödlichen Verlauf auslösen

Eigenschutz & vorbeugende Massnahmen

  • Sorgen Sie stets für ausreichenden Mückenschutz (in Thailand ist "Off"-Spray sehr wirrkungsvoll)
  • Tragen Sie leichte, lange Kleidung - vor allem in den Abendstunden
  • Nutzen Sie Moskito-Netze in der Nacht oder klimatisierte Hotelzimmer mit gut verschlossenen Fenstern

Bei diesen Symptomen zum Arzt!

  • Unbedingt auf schwere Grippe-Symptome achten! Typische Anzeichen: hohes Fieber, Übelkeit mit Erbrechen, schwere Glieder-, Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen, mitunter Hautausschlag. In ganz schweren Fällen kommt es zu inneren Blutungen. Krankheitsverlauf: rund 10 Tage. Erholungphase: 2-4 Wochen.
Wichtig: In Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht eine Meldepflicht bei Verdacht, Erkrankung, Tod, direktem und indirektem Erregernachweis oder hämorrhagischem Krankheitsverlauf.

THAIZEIT TIPPS:

  • In unserem Ratgeber finden Sie alles zum Thema Gesundheit, u.a. Kliniken in Bangkok, Medikamente, Tropeninstitute, Impfvorschriften und mehr...
  • Und hier noch unsere Liste mit den möglichen Infektionen bei Asienreisen, und wie man sich vor ihnen schützt.

 

Thailand Top 5: Schutz vor Tropen-Krankheiten


Weltweit infizieren sich jedes Jahr fast 400 Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus. Rund 500.000 müssen nach Angaben der WHO in Kliniken behandelt werden, davon sterben etwa 2,5 Prozent (Quelle: Handelsblatt). Nun sollte man wissen: Warnungen wie diese sind üblich, wenn es um Fernreisen und mögliche tropische Krankheiten geht.

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