Der Fußball in Thailand Welchen Stellenwert hat der Sport?

Sport in Thailand? Den meisten Personen fällt hier direkt der Kampfsport Muay Thai ein, der ohne Frage am beliebtesten ist im Königreich. Doch neben dem Thaiboxen wird auch eine andere Sportart immer beliebter, der Fußball. Deutlich wurde dies für uns Europäer besonders in diesem Jahr, als die Damenmannschaft gegen die Asiatinnen im Rahmen der Weltmeisterschaft antrat. Die Europäischen Topclubs sind auch dort bekannt, weswegen immer mehr Anhänger nachts in Bars und Cafés ihre Mannschaften in Übersee anfeuern. 

Doch wie verhält es sich eigentlich mit dem einheimischen Fußball und viel wichtiger: Welchen Stellenwert hat der Fußball, der im Schatten des beliebten und verbreiteten Thaiboxens steht? Die Metropole Bangkok verfügt über die meisten Clubs, die am professionellen Fußballgeschäft in Thailand teilnehmen und verdeutlicht ein weiteres Mal deren Stellenwert als Metropole des gesellschaftlichen Lebens.

Entstehungsgeschichte


Die Gründung des Verbands

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, genauer unter König Vajiravudh, wurde der Verband in Thailand gegründet. Somit gehört er zu den ältesten in Asien. Der eigentliche Sport wird allerdings schon viel länger ausgeübt. Unter dem damaligen Monarchen fand lediglich die Institutionalisierung des Sports statt. Mitglied der Fifa ist Thailand seit 1925 und die Aufnahme im Asiatischen Verband erfolgte schließlich 1957, drei Jahre nach der Gründung der Asian Football Confederation. Neben diesen Eckdaten ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1956 ein weiterer Meilenstein der thailändischen Fußballtradition. Dort unterlag die Mannschaft zwar bereits im ersten Spiel mit 0:9 gegen das Vereinigte Königreich, dennoch war dies laut Statistik der FIFA gleichzeitig die erste reguläre Partie der jungen thailändischen Nationalmannschaft.

Aktuelle Wettbewerbe in Thailand

Auf nationaler Ebene

In Thailand gibt es unterschiedliche Wettbewerbe. Die höchste Spielklasse ist dabei die Thai Premier League, in welcher gegenwärtig 18 Vereine antreten. Auffällig dabei ist, dass viele Vereine aus staatlichen Institutionen bestehen. So gibt es etwa einen Navy FC oder die Army United. Auf der anderen Seite nehmen allerdings auch Mannschaften am Spielbetrieb teil, die Tabakkonzerne oder andere große Unternehmen in Form von Werksvereinen vertreten, so auch einen nationalen Stromkonzern. Letzterer, der Buriram United, wurde in den vergangenen fünf Jahren mehrfacher Meister und Pokalsieger. Folgender Beitrag geht näher auf die Entwicklung dieses Vereins ein. Ähnlich wie die TSG Hoffenheim oder Red Bull Leipzig spaltet der Club die Fangemeinde in Thailand. Die zweite Liga, „Thai Division One“ besteht aus 20 Vereinen. Hier sind die Teilnehmer erheblich weiter im Umland angesiedelt als in der ersten Liga, wo das Ballungszentrum Bangkok den Großteil der Vereine stellt.

Auf internationaler Ebene

Stellvertretend für den internationalen Vereinsfußball ist hier die Asiatische Champions League zu nennen, die als einer der bedeutendsten Vereinswettbewerbe im Asiatisch-Australischen Raum anzusehen ist. Auch hier gehört Buriram United zu den Mannschaften, die das Land vertreten. International ist es für die Thailänder jedoch vielmehr die Nationalmannschaft, die zu den Erfolgsgaranten gehört. Zwar nicht bei der Weltmeisterschaft, wohl aber bei den ASEAN-Südostasienmeisterschaften, schließlich hat die Mannschaft diese erst 2014 gewinnen können.

Die Jobchancen – Thailand als Karriereschritt?

Es gibt viele europäische Spieler, die in Thailand ihr Glück versuchen, wenn die Form nicht mehr ausreicht, um im Heimatland als Profi aktiv zu sein. So zog es etwa Björn Lindemann am Ende seiner Karriere noch einmal nach Asien. Andere, weitaus jüngere Spieler, die in Europa keine Chance auf einen Profivertrag haben, versuchen hingegen ihr Glück in Südostasien, um dort auf sich aufmerksam zu machen. Ein Beispiel ist der junge Dennis Buschening, der in Dortmund und Essen die Jugend durchlief, es allerdings zu keinem professionellen Vertrag brachte. Stattdessen stürmt der ehemalige Jugendnationalspieler nun in Thailand. Im Folgenden werden einige bekannte Beispiele aufgezeigt, die in Thailand ihr Glück versuchten. Dazu zählen unter anderem Winfried Schäfer, Björn Lindemann oder auch Peter Läng.

Berühmte Beispiele

Winfried Schäfer

Schäfer gehört seit jeher zu den erfolgreichsten deutschen Trainern. Erst kürzlich machte er auf sich aufmerksam, als er mit der jamaikanischen Nationalmannschaft beinahe die Copa America gewinnen konnte. Er sieht sich selbst als Entwicklungshelfer des Fußballs und arbeitet daher vorwiegend in Ländern, die über weniger professionelle Strukturen verfügen. Dabei durchlief er die klassischen Karriereschritte eines Trainers, wie sie auf Fussballoutlet24.de beschrieben sind. Bekannt wurde er als Fußballlehrer des Karlsruher SC. Zuvor erfüllte er alle Lizenzbestimmungen von der C- bis zur A-Lizenz. Als Trainer in Karlsruhe brachte er unter anderem Weltstars wie Oliver Kahn oder Mehmet Scholl hervor. In Thailand war er schließlich von 2011 bis 2013 tätig und wurde dort Zweiter bei der Südostasienmeisterschaft, bevor er im Anschluss eine Stelle als Interimstrainer bei Muangthong United antrat. Sein Debüt gab er bei einem 1-0 Sieg über Palästina in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014. Seine Aufgabe sah Schäfer von vornherein in der nachhaltigen Entwicklung der Strukturen und einer Förderung der Jugendarbeit: „Ich bin hierhergekommen, um eine neue Entwicklung im Thai-Fussball zu beginnen, indem wir die ganzheitlichen Strukturen stärken […] Junge Spieler aufzubauen, ist sehr nötig, das habe ich über viele Jahre in Deutschland erlebt.“ (Zitat Winfried Schäfer, de.fifa.com) Neben Schäfer machten auch deutschsprachige Trainer wie Falko Götz, Alfred Riedl, Hans Peter Schaller oder Michael Weiß Karriere als Trainer in den fußballverrückten Ländern Südostasiens.

Björn Lindemann

In Deutschland aussortiert und in Thailand ein Star. Das ist die Karriere von Björn Lindemann, der in der Bundesrepublik, so berichtete Goal.com, als das schlampigste Talent bezeichnet wurde. Während der Profi in Thailand über gewisse Freiheiten verfügt, war er in seinen vorherigen Vereinen aufgrund seiner Inkonsequenz verpönt. Zwar galt er als einer der vielversprechendsten deutschen Spieler, fiel jedoch häufig wegen seines Fehlverhaltens negativ auf. So kam er alkoholisiert und spät ins Training, was dazu führte, dass sein Vertrag vorzeitig aufgelöst wurde. In Thailand ist er hingegen ein Star, der von einem durchaus ansehnlichen Profigehalt lebt. Inzwischen steht er für den FC Nakhon Ratchasima auf dem Platz. Der Schritt nach Südostasien ist also keinesfalls ein letztes Kapitel im Leben eines Sportlers. Die Spieler, erkennbar am Beispiel von Lindemann, verdienen gutes Geld und bekommen darüber hinaus weitaus mehr Respekt gezollt, als bei manch einem Club in Deutschland. 

Peter Läng

Als Sohn einer Thailänderin ist der 29-jährige Peter Läng sowohl für sein Heimatland, die Schweiz, als auch für Thailand spielberechtigt. Nachdem seine damalige Mannschaft in die erste Amateurliga der Schweiz abstieg, versuchte Läng sein Glück beim FC Bangkok Glass. Zuvor entschloss er sich bereits, für die thailändische Nationalmannschaft zu spielen, wo er schließlich 2011 erstmals bei einem regulären Spiel gegen Singapur zum Einsatz kam. Läng hatte zusätzlich Mode- und Werbeverträge, sodass er auch über die Grenzen Bangkoks hinaus bekannt wurde. Inzwischen ist er wieder zurück in der Schweiz und spielte 2014 für den FC Bazenheit. Allerdings zeigt sich auch bei dieser Karriere ein weiteres Mal, dass die europäischen Spieler, die es hier nicht zu einer professionellen Karriere schaffen, in Südostasien durchaus erfolgreicher sein können, denn Läng hat gegenwärtig keinen Verein und pausiert aus diesem Grund. Eine Rückkehr in die thailändische Profiliga ist jedoch nicht ausgeschlossen, schließlich verzeichnete er dort seine erfolgreichsten Jahre.

Das Gehalt der Spieler

Die Top-Gehälter der Vereine unterscheiden sich erheblich, da auch die finanzielle Situation der Clubs nicht zu vergleichen ist. Während ein ausländischer Profi bei Buriram bis zu 550.000 Baht verdienen kann, ist der Verdienst etwa bei Muangthong erheblich niedriger. Björn Lindemann bezog hingegen bei Army United ein durchaus gutes Gehalt für deutsche Profiverhältnisse und hat damit den Maßstab für europäische Spieler höher gelegt. Die durchschnittlichen Farangs, die in den thailändischen Ligen aktiv sind, verdienen rund 150.000 Baht. Dennoch gibt es weiterhin Spieler, die sich mit 25.000 Baht begnügen müssen, auch wenn dies für thailändische Verhältnisse weiterhin ein ordentliches Gehalt darstellt.

Beliebtheit in der Gesellschaft

Zuschauerzahlen

Die Fangesellschaft in Thailand ist eine andere als in den herkömmlichen Fußballländern. So gibt es nur eine kleine Hooligan- und Ultraszene, auch wenn es trotzdem immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Lagern kommt. Das heißt jedoch nicht, dass die Nachfrage nach den Spielen nicht groß sei. Immerhin strömen regelmäßig bis zu 20.000 Zuschauer in die einzelnen Stadien. Dieser Artikel geht näher auf diese besondere thailändische Fankultur ein.

Die Nähe zu den Spielern - Das Besondere am thailändischen Fußball

Im thailändischen Fußball ist es normal, dass nach dem Spiel der Rasen von den Fans gestürmt wird, da diese versuchen, Trikots von den Idolen zu ergattern. Die Spieler stehen dieser Tradition jedoch offen gegenüber und dulden die Nähe der Anhänger.
Berichterstattung
Die Berichterstattung des Fußballs in Thailand ist reichhaltig. So werden zum einen die internationalen Topspiele vorzugsweise aus Europa gezeigt, aber auch die Partien der nationalen Mannschaften laufen regelmäßig im Fernsehen. Die deutsche Bundesliga und die englische Premierleague werden von PPTV übertragen. Das Medieninteresse ist demnach groß, sodass der Fußball durchaus zu den gefragtesten Mannschaftssportarten des Landes zu zählen ist.

Die erfolgreichsten Vereine in Thailand

Ursprünglich kamen alle Vereine, die am regelmäßigen Spielbetrieb teilnahmen, aus dem größeren Umkreis um Bangkok. Darüber hinaus standen immer größere Konzerne oder staatliche Einrichtungen hinter den Namen. Entsprechend handelte es sich entweder um Werksmannschaften oder Vertreter von Polizei und Armee. Im Folgenden werden drei Mannschaften näher vorgestellt. Zum einen der Muangthong United, eine Mannschaft, die erst vor kurzem gegründet wurde. Das andere Team, das hier Erwähnung finden soll, gehört zu einem Verein, der von einem Lokalpolitiker geleitet und durch einen erfolgreichen Energielieferanten unterstützt wird. Das dritte Beispiel ist schließlich die Elf der Air Force. Alle drei Teams zeigen also die Vereinsstruktur innerhalb Thailands und den großen Einfluss vom Fußball auf die Gesellschaft und auf die Wirtschaft.

Muangthong United

In Deutschland wurde der Verein vor allem bekannt, da Winfried Schäfer hier eine Interims-Trainerstelle annahm, nachdem er als Teamchef bei der Nationalmannschaft aufhörte. Einige Zeit zuvor war Robbie Fowler bereits Trainer dieser Mannschaft. Spox.com berichtet, dass es Berkant Göktan zum Muangthong United zog, nachdem sein Vertrag mit 1860 München in Folge eines Drogen-Skandals aufgelöst wurde. Auch in diesem Fall diente der Fußball in Asien als Sprungbrett für einen Neubeginn, schließlich war eine Verpflichtung in den renommierten Fußballvereinen Europas nicht mehr möglich. Spätestens seitdem mit dem Sponsor Yamaha das Geld fließt, ist es auch möglich, namhafte Spieler nach Bangkok zu lotsen. Gegenwärtig ist der Verein thailändischer Meister. Obwohl seine Gründung im Jahre 1989 noch nicht lange her ist, dominiert er besonders aufgrund der finanziellen Überlegenheit. Auch im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit und das gesamte Vereinsgefüge überzeugt der Club mit Professionalität. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Eigentümer des Vereins ist Thailands führendes Medienunternehmen Siam Sport Syndicate.

Buriram United

Unter der Schirmherrschaft des Energieversorgers Provincial Electricity Authority entwickelte sich die Mannschaft seit seiner Gründung in den 1970er Jahren zu einem weiteren erfolgreichen Aushängeschild des thailändischen Fußballs. Meisterschaften in den Jahren 2008, 2011, 2013 und 2014 zeigen die Dominanz des Vereins, dem inzwischen der umstrittene Politiker Newin Chidchop vorsitzt. Dabei war der Verein lediglich die dritte Wahl, denn zuvor versuchte Chidchop bereits den FC TOT sowie den FC Royal Thai Army für seine Zwecke zu gewinnen. Da der Verein ebenfalls über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, war er in der Lage ein neues Stadion für 24.000 Zuschauer zu errichten. Dies kostete rund 40 Millionen Bath und zeigt ein weiteres Mal die finanzielle Stärke des Clubs.

Air Force United

Dieser gehört zu den älteren Vereinen, schließlich wurde er bereits 1937 als Armeesportverein gegründet. Insgesamt erzielte das Team 13 thailändische Meisterschaften und ist aus diesem Grund der Rekordmeister des Landes. Nichtsdestotrotz stieg die Mannschaft 2004 aus der Eliteklasse ab und spielt seitdem in der zweiten thailändischen Liga, der Thai Division One. Soccerway.com zufolge ist auch dieses Jahr der Aufstieg unrealistisch, denn die Mannschaft rangiert momentan lediglich auf Rang neun. In Ihren Reihen spielte unter anderem der bis dato erfolgreichste thailändische Stürmer Piyapong Piew-on, der für die Nationalmannschaft über 100 Tore erzielte und weiterhin von den Fußballfans des Landes als Legende gefeiert wird.

Die Erfolge der Damen- und Herrenmannschaften

Herren: Rekordsieger der Südostasienmeisterschaft

Die größten Erfolge feierten die Nationalmannschaften bei den Südostasienmeisterschaften, dem ASEAN-CUP. Hier dürfen, laut diesem Artikel, elf Nationen teilnehmen, die sich alle in der Region Südostasiens befinden.
Das Turnier wird alle zwei Jahre ausgetragen und Thailand ist seit 2014 gemeinsam mit Singapur Rekordsieger. Dies zeigt das Potential, das im thailändischen Fußball steckt, auch wenn sich die Mannschaft bei den herkömmlichen Asienmeisterschaften noch nie richtig durchsetzte. Zwar konnte hier 1972 ein dritter Platz erzielt werden, seit diesem Tag war es Thailand jedoch nicht mehr möglich, die Gruppenphase zu bestehen. Darüber hinaus ist hier der Klassenunterschied der Fußballnationen deutlich zu erkennen. So berichtet Spox.com von dem großen Leistungsgefälle. Folglich sind die Golf-Staaten und die Favoriten Japan, Südkorea und Australien deutlich stärker als die Mannschaften Südostasiens, von denen sich kaum ein Land qualifizieren konnte und die ohnehin bei den großen Nationen nicht mithalten können. Besonders im Fokus steht hier die Jugendarbeit der Emirate, die immer neue Talente hervorbringt, während fußballverrückte Nationen wie Thailand schlicht keine Chance auf eine erfolgreiche Teilnahme haben, da sie keine vergleichbaren Strukturen vorweisen können. Nichtsdestotrotz feiert die Nation ihre Nationalmannschaft, besonders aufgrund der erfolgreichen Geschichte bei den Südostasienmeisterschaften.

Damen: Teilnahme an der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft

Durch die Aufstockung der Teilnehmerzahlen auf 24 Mannschaften schaffte es der Neuling erstmals, sich für die Endrunde einer Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dort gelang es der Mannschaft darüber hinaus, den ersten Sieg gegen die Elfenbeinküste zu erringen. Das Medieninteresse war groß, besonders in Deutschland, denn auch das Team um die damalige Trainerin Silvia Neid spielte gegen die „Changsuk“. Sportschau.de berichtete von der Spielstärke der Asiatinnen, die gerade aufgrund des Kurzpassspiels im Spielaufbau sowie des Konterfußballs nicht zu unterschätzen waren. Lohn war ein Sieg gegen die Elfenbeinküste und durchaus respektable Ergebnisse gegen Deutschland und Norwegen. Denn nicht nur, dass die Mannschaft dieses Jahr das erste Mal an einer Weltmeisterschaft teilnahm, sie gewann darüber hinaus die Südostasienmeisterschaft 2015 und war fünfte bei der Asienmeisterschaft 2014. Dies zeigt die positive Entwicklung der Mannschaft. Die Fans dürfen gespannt sein, wie die Erfolgsgeschichte der Mannschaft weiter verläuft.

Die Entwicklung des Damenfußballs

Geschichte

Im Jahre 1981 bestritten die Damen ihr erstes Spiel gegen Taiwan, welches die Mannschaft mit 0-1 verlor. Zwar gab es vorher bereits erste Spiele, diese finden jedoch keine Erwähnung in der Statistik des Weltverbands FIFA. Seitdem entwickelte sich die Mannschaft zur Besten in Südostasien, obgleich die großen weltweiten Erfolge bisher noch nicht erzielt werden konnten. Nichtsdestotrotz haben die thailändischen Fußballerinnen eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich, schließlich ist die Zahl der registrierten Fußballerinnen in Thailand viel kleiner als etwa beim DFB. So gibt es in Deutschland rund eine Millionen aktive Spielerinnen. In Thailand beläuft sich diese Zahl lediglich auf 1000. Das heißt leider auch, dass die Mannschaft ohne Werbung und ohne eine Zunahme an weiblichen Spielerinnen keine Chance hat, sich dauerhaft im internationalen Fußball als Größe zu etablieren. Ziel des Verbandes ist es also, eine breite Basis zu schaffen und auf diese Weise mehr Frauen und Mädchen von dem Sport zu überzeugen.

Bilanz und Erfolge

Gegenwärtig steht die Mannschaft auf Rang 30 der Weltrangliste und ist damit die erfolgreichste Südostasiens. Dabei konnten die Changsuk einmal bei der Weltmeisterschaft teilnehmen, schieden allerdings, wie bereits beschrieben, in der Vorrunde aus. Erfolgreicher sieht die Bilanz bei den Asienmeisterschaften aus. Denn neben einem Sieg im Jahre 1983 gab es 15 Endrundenteilnahmen mit diversen Finalspielen. In den letzten Jahren stagnierte die Leistung jedoch. Allerdings lässt die Teilnahme an der Weltmeisterschaft weiterhin hoffen, zumal auch in diesem Jahr die Südostasienmeisterschaft gewonnen werden konnte. Zwar ist Thailand noch weit davon entfernt, als ernstzunehmende Konkurrenz für die großen Nationen angesehen zu werden, nichtsdestotrotz ist der Hype um die Sportart im Land selbst enorm groß. Mittlerweile fließen viele Sponsorengelder, sodass auch immer mehr ausländische Profis den Weg in die erste thailändische Liga finden. Da das Niveau dort nicht so hoch ist wie in Europa, eröffnet sich hier eine gute Möglichkeit für jene jungen Talente, die in ihren Heimatländern nicht gesichtet werden. Entsprechend ist durchaus festzuhalten, dass im Hinblick auf das steigende Niveau, die Erfolge der Nationalmannschaften und auch das immens hohe öffentliche Interesse der Stellenwert um die Sportart in den vergangenen Jahren erheblich angestiegen ist. Verläuft die Tendenz weiter in diese Richtung, so wird in Zukunft auch über die Südostasienmeisterschaft hinaus noch viel von den thailändischen Mannschaften zu hören sein.

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27.07.2021 20:07
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