Geschichtspark Si Satchanalai: Unbekannte Ruinen-Attraktion

Sie haben die bedeutenden historischen Stätten von Thailand schon gesehen oder zumindest davon gehört? Dann werden Sie jetzt vielleicht überrascht sein, denn es gibt noch eine ganz andere Fundgrube voller architektonischer Schätze - und diese heißt nicht "Ayutthaya" oder "Sukhothai"...

Stirnrunzeln, als wir das erste Mal davon hörten. "Si Satchanalai"...? "Nie gehört!" Wir geben es zu.

Wir bekamen diesen Tipp von einem höchst angesehenen Historiker und Antiquitätenhändler in Bangkok, der zu unserem Thaizeit-Team sagte: "Warum schreibt Ihr immer nur über Ayutthaya und Sukhothai...widmet Euch doch mal dieser Location. Die ist zwar unbekannter, aber noch viel interessanter und charmanter..!"

Gesagt, getan. Neugierig geworden, wollten wir mehr darüber erfahren, was Insider und Kulturfreunde offenbar längst wissen - und entdeckten Überraschendes bei unseren Recherchen. 

Der rund 800 Hektar große Geschichtspark Si Satchanalai befindet sich zwar in der Provinz Sukhothai, aber er gehört NICHT zum "Sukhothai Historical Park". Ebenso wie Ruinen-Städte von Ayutthaya, Kamphaeng Phet und Sukhothai ist er seit dem 12. Dezember 1991 ein Weltkulturerbe der UNESCO.

Blütezeit - Zerstörung - Restaurierung

Si Satchanalai wurde um 1250 gegründet und war einst eine blühende Metropole. Vom 13. bis 15. Jahrhundert galt sie sogar als eine der wichtigsten Zentren im damaligen Königreich Sukhothai. Die Stadt wurde rechteckig angelegt und erhielt im 16. Jahrhundert eine 5 Meer hohe Mauer mit einem vorgelagerten Wassergraben, um sich der zunehmenden burmesischen Angriffe zu erwehren. Doch keine Chance! Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt durch die Burmesen erobert und zerstört.

Das ganze Gebiet rund um den historischen Stadtkern wurde 1961 geschützt und seit 1976 grundlegend saniert. Im Juli 1988 wurde Si Satchanalai als ein weiterer bedeutender "Historischer Park" in Thailand offiziell eröffnet. Ein Ausflug lohnt sich unbedingt, denn die immergrüne, hügelige Landschaft ist besonders reizvoll. 

Sehenswürdigkeiten

Im Park wurden die Ruinen von 134 Denkmälern entdeckt. Hier sind die wichtigsten gelistet:  
  • Wat Phra Si Rattana Maha That
    "Der Tempel der heiligen und wertvollen Reliquie"
Der Tempel mit seinem prächtigen Prang liegt 3 Kilometer südlich der alten Stadtmauer am Fluss Maenam Yom und stammt aus der Zeit des Königs Ram Khamhaeng (3. König von Sukhothai), jenem legendären Monarchen, der im Jahre 1283 die thailändische Schrift "erfand". Er war es auch, der im Jahre 1285 die heiligen Reliquien im Fundament eines prächtigen Khmer-Tempels in Chaliang entdeckte, einem Ortsteil von Si Satchanalai. Er stellte sie einen Monat lang für sein Volk aus, bevor er sie später im Stadtzentrum vergrub. Anschließend ließ er über ihnen eine Chedi bauen, und nannte den Tempel "Wat Phra Sri Rattana Maha That", kurz "Phra That". Das gesamte Gelände wurde nach der Bauzeit von 6 Jahren mit einer mehr als zwei Meter hohen Mauer umschlossen. Und was passierte mit dem Khmer Tempel? Im 15. Jahrhundert, als Sukhothai ein Teil des Ayutthaya-Reiches geworden war, wurde er umgebaut und erhielt den typischen Ayutthaya-Prang, den man noch heute sehen kann.
  • Wat Chedi Chet Thaeo
32 Chedis zieren den Tempel, teilweise mit Stuck-Elementen und mit "Lotusknospen"-Spitzläufen (Foto links). Hier wurden zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie aus der Sukhothai-Periode begraben. In speziell gebauten Nischen kann man bis heute Buddha-Statuen im Sukhothai-Stil bewundern.
  • Wat Chang Lom
    "Tempel der Elefanten"
Dieser Tempel (im Norden der Charot Withithong Straße) besitzt eine bemerkenswerte glockenförmige Laterit-Chedi mit quadratischer "3 Stufen"-Basis aus dem Jahre 1286. Als "Stufentempel" werden Bauwerke bezeichnet, die in Form übereinander liegender, nach oben verjüngter hoher Terrassen oder einer abgestuften Pyramide errichtet worden sind. Der Name des Tempels rührt von den ehemals hier befindlichen 39 stehende Elefanten-Skulpturen her, die den Tempel umrahmten und die Pagode stützten (Foto rechts).
  • Keramik-Brennereien
In der Ayutthaya-Periode war Si Satchanalai auch für seine Keramik-Werkstätten berühmt und wurde auch "Töpferstadt" genannt, weil hier das beliebte Celadon-Porzellan hergestellt und über die Landesgrenzen hinaus nach ganz Asien exportiert wurde. 5 Kilometer außerhalb der Ruinen-Stadt kann man noch die Thuriang-Brennöfen besichtigen, die wohl zu den ältesten Brennöfen Thailands gehören. Ursprünglich wurden hier etwa 200 Brennöfen gefunden.
Quelle: Historische Archive & Wikipedia

Sie würden gerne mehr über die Kultur und die Baudenkmäler Thailands erfahren?

Dann lesen Sie auch unseren Bericht über "Ancient City" vor den Toren Bangkoks

Nathalie Gütermann


Si Satchanalai liegt rund 400 km von Bangkok entfernt, und 5o km östlich von Sukhothai. Sie galt stets als wird Si Schwesterstadt Sukhothais, Sitz des Vizekönigs.

Si Satchanalai Historical Park
Sukhothai Provinz
Öffnungszeiten : Täglich 08.00 - 17.00 Uhr.
Kontakt : Tel. +66- (0) 5567 9211

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